Im vergangenen Jahr erzielten die 4 200 EPA-Patentprüfer einen Rekordwert von 365 000 Recherchen, Prüfungen und Einsprüchen, was einem Anstieg um 14 % gegenüber 2014 entspricht. Außerdem hat das EPA über 68 000 Patente erteilt, d. h. fast 6 % mehr als im Vorjahr und mehr als jemals zuvor. Erreicht wurde dieses Produktionsplus hauptsächlich durch eine Refokussierung der Prüferkapazitäten auf das Erteilungs- und das Einspruchsverfahren.
Verbessert haben wir auch die Pünktlichkeit unserer Produkte und Dienstleistungen: In den ersten 18 Monaten seit dem Start des EPA-Programms "Early Certainty from Search" im Jahr 2014, in dessen Rahmen Recherchenberichte mit schriftlicher Stellungnahme zur Patentierbarkeit innerhalb von sechs Monaten ab Einreichung erstellt werden sollen, konnte dieses Ziel für 85 % aller Recherchen erfüllt werden (im Falle der internationalen Recherchenberichte lagen sogar über 90 % rechtzeitig zur A-Veröffentlichung vor). Für die Anmelder bedeutet das mehr Rechtssicherheit, denn sie erhalten frühzeitig im Erteilungsverfahren die Informationen, die sie brauchen, um Risiken und Möglichkeiten ihrer anhängigen Anmeldungen besser beurteilen zu können.
Auch die Wahrung und weitere Verbesserung der Qualität unserer Produkte und Dienste haben wir nicht vernachlässigt. 2015 hat das EPA die ISO-9001-Zertifizierung für seine Patentinformationsdienste und Post-Grant-Aktivitäten erlangt, sodass nun der gesamte Patentprozess zertifiziert ist. Darüber hinaus haben wir unsere international geschätzte und effiziente Klassifizierungstätigkeit (d. h. die Indexierung neuer Dokumente aus aller Welt, damit sie bei der Recherche leichter auffindbar sind) mit Erfolg fortgeführt, was ein entscheidender Faktor für qualitativ hochwertige Patentrecherchen ist. 2015 wurden fast 1,1 Millionen Dokumente klassifiziert, und der Rückstand der noch zu klassifizierenden Dokumente wurde um nahezu zwei Drittel verringert. Dies findet Anerkennung bei den Nutzern, die das EPA 2015 in einer Umfrage der Zeitschrift "Intellectual Asset Management" (IAM) unter Patentfachleuten in Sachen Qualität erneut auf den Spitzenplatz unter den fünf größten IP-Ämtern gewählt haben.