Ann Edholm
Ann Edholm (*1953 Stockholm, SE) ist als Konzeptkünstlerin immer auf der Suche nach der richtigen Methode für die Vermittlung der konzeptuellen Idee durch die Präsenz des Bildes. Jedes ihrer Bilder hat eine eigenständige theoretische Basis, die sie mit ihrer Arbeit ausdrücken will. Bei Auftragsarbeiten setzt sie sich zuvor penibel und genau mit dem zukünftigen Aufstellungsort auseinander. In der Theorie für ihre Leinwandarbeiten finden sowohl Bezüge zwischen aktuellen Themen der Malerei und Ausdrucksweisen altmeisterlicher Künstler Eingang als auch eigene Lebenserfahrungen. In Edholms Kunst wird dabei das Konzept nicht offensichtlich über ein einmaliges Motiv kommuniziert, sondern ist nur in der Gesamtschau zwischen Bild, Titel und Stellung in ihrem gesamten Oeuvre zu erkennen. Der Titel Vinden och Valet kann mit „Der Wind oder die Wahl“ übersetzt werden. Ein Teil der Arbeit, die schwarzen Spitzen auf weißem Grund, war bereits in der Ausstellung „Wo ist der Himmel? Wo?“ im Jahr 2011 in der Galerie Nodenhaken zu sehen, in der die Künstlerin autobiographische Inhalte als Grundlage verwendet. Das hier verwendete Motiv, die Spitzen, kommt in den Arbeiten der Künstlerin häufig vor, wie z.B. in „Dialogues“ (2010, Saal des Wirtschafts- und Sozialrats der Vereinten Nationen in New York) und „Übergang“ (2010). Die Verwendung des abstrakten Motivs scheint beliebig und austauschbar, nur die inhaltliche Aufladung durch Titel und Aufstellungsort sowie der Zusammenhang zu anderen Werken Edholms sind entscheidend.
© VG Bild-Kunst, Bonn