Attila Csörgö
Attila Csörgö (*1965 Budapest, HU) kombiniert Wissenschaft und Kunst. Als Vertreter der kinetischen Kunst legt er seinen Werken Erkenntnisse aus der Mechanik und Physik zu Grunde. Ebenso wie Nicolas Schöffer (*1912 Kalocsa, HU, † 1992 Paris, FR) und Rolf Lieberknecht (*1947 Mettmann, DE) versucht er, optisch nicht fassbare Phänomene für den Betrachter haptisch erfahrbar zu machen. Vor allem das physikalische Element Zeit spielt eine besondere Rolle, die in der Kunst von Csörgö immer wieder vorkommt, dargestellt durch Veränderung und Bewegung. Für die Visualisierung der physikalischen Prinzipien, verwendet Csörgö Technik aus dem Alltag, wie Plattenspieler oder einfache Flaschenzüge. Obwohl er als theoretische Basis für seine Kunst Wissenschaft nutzt, die auf höchste Technologie ausgelegt ist, setzt er seine Objekte mit fast schon primitiven mechanischen Geräten um und erzeugt so bewusst einen Gegensatz zwischen wissenschaftlichen Anspruch und der Ausführung. Er zeigt damit, wie sich komplexe physikalische Phänomene mit simplen Mitteln erfahrbar machen lassen. In der Occurrence-Graph-Serie beschäftigt er sich mit dem Phänomen der Erscheinungsform von Licht. Aus einfachen Grundstoffen entwickelt er, ähnlich wie Nicolas Schöffer, Werkzeuge, mit denen er dynamische konstruktivistische Kunstwerke aus immateriellen Substanzen wie Raum, Licht und Zeit erschaffen kann.
© VG Bild-Kunst, Bonn