Gary Lang
Kräftige Farben stehen im Mittelpunkt der Malerei von Gary Lang (*1950 Los Angeles, USA). Er sucht die Ausdrucksstärke der reinen Farben durch genau festgelegte Kompositionen zu intensivieren und erschafft so eigene Farbwelten, die den Betrachter umfangen. Lang gelingt dies in seinen übergroßen Tafelbildern durch die Technik des All over, das keine Leinwandgrenzen kennt. Ins Leben gerufen von Jackson Pollock (*1912 Cody, Wyoming, USA; †1956 Springs-East Hampton, New York, USA), der erstmals seine Drip Paintings nicht mit der Leinwand enden lies, entsteht die Illusion, das Bild greift auf den Raum über. Angelehnt an die Farbfeldmalerei bildet die Basis der Farbwelten eine penibel konzipierte Unterteilung der Leinwand in bestimmte Flächen. Fast konzeptuell entsteht bei Lang die kleinteilige Gliederung, die nach einem genau festgelegten Schema nach und nach auf die Leinwand übertragen wird. Mit einer Variante setzt sich Lang in verschiedenen Serien auseinander. Die Videoinstallation, von der es nur eine im Schaffen des Künstlers gibt, zeigt über eine Dauer von 13 Minuten eine digitale Version der Entstehung einer Farbwelt auf der Basis eines Schemas mit Rechtecken und Quadraten. Es ist die Dokumentation des Konzepts, mit der der Betrachter nahezu meditativ die Entstehung der ihn später umfangenden Farbwelt verfolgen kann.
© Gary Lang; photo: EPO