Katharina Sieverding
Katharina Sieverding (*1944 Prag, CZ) gilt als Pionierin der großformatigen Foto-, Film- und Videokunst. Die Künstlerin setzt sich in ihrem Werk mit Themen wie Individualität und der Technologisierung von Mensch und Natur auseinander. Sie beschäftigt sich außerdem mit der Metamorphose von Materialien. Das erklärt auch, warum sie die Fotografie als ein Medium favorisiert, bei dem traditionell durch eine chemische Reaktion in einem dunklen Raum ein Bild auf einem leeren Blatt Papier erscheint.
Die drei großen Schwarzweiß-Fotografien zeigen Nahaufnahmen vom Panzer einer Meeresschildkröte sowie Vergrößerungen von Kristallstrukturen und Mineralien. Durch das Hineinzoomen in Muster, die anderweitig nur schwer oder unmöglich erkennbar wären, enthüllt Sieverding eine Welt voller Details, die dem menschlichen Auge ansonsten verborgen bliebe. Die starken tonalen Kontraste, die rauen, unregelmäßigen Linien und die schweren Stahlplatten, auf denen die Fotografien montiert sind, verleihen den Kunstwerken eine distanzierte, mechanische Stimmung. Dieser Stil ist für das Werk der Künstlerin charakteristisch.
© VG Bild-Kunst, Bonn