Nicolas Schöffer
Mit Licht gemalte, vergängliche Bilder, über weite Distanzen sichtbar entstehen durch CHRONOS 10B, realisiert von Nicolas Schöffer (*1912 Kalocsa, HU, † 1992 Paris, FR). Die kybernetische Skulptur basiert auf drei Prinzipien, mit denen Schöffer die perfekte Skulptur definiert: Spationdynamik, Luminodynamik und Chronodynamik. Mit der Serie der CHRONOS-Arbeiten entwickelt der Künstler ein elektrisches Werkzeug, mit dem er ein dynamisches konstruktivistisches Kunstwerk aus immateriellen Substanzen wie Raum, Licht und Zeit erschafft. Seine Arbeit greift die Entwicklungen in der kinetischen Kunst und dem Konstruktivismus aus den 20er Jahren auf und gibt den bereits von László Moholy-Nagy (*1895 Bácsborsód, HU, † 1946 Chicago, USA) in seinen „Licht-Raum-Modulator“ (1930) verwendeten Prinzipien einen Namen. CHRONOS 10B ermöglicht mit seiner Größe eine moderne Form der Kommunikation durch Licht über weite Distanzen. Schöffer übernimmt den Trend einer zunehmend technisierten Gesellschaft der 1970er und 1980er Jahre und überträgt das Verlangen nach Modernität, Fortschritt und Technik in die Kunst. Mit der Ausführung des CHRONOS 10B als Monumentalplastik und der Platzierung am Eingang des EPA wird durch das wechselnde Lichtspiel in den Abendstunden der kommunikative Austausch zwischen dem deutschen Patent- und Markenamt, dem Deutschen Museum und dem EPA symbolisiert.