Ólafur Elíasson
Ólafur Elíasson (*1967 in Kopenhagen, DK) setzt sich in seinen multidisziplinären Werken mit Bewegung, Licht und Farbe auseinander. Elíassons künstlerisches Schaffen ist eine Aufforderung an den Betrachter, sich eine eigene Realität zu formen, auch und gerade in Zeiten des beschleunigten Klimawandels, den der Künstler seit der Jahrhundertwende thematisiert. Oft spricht Elíasson mit seinen Ausstellungen und Kunstwerken alle Sinne an. Dies gilt besonders für seine Licht- und Wasserinstallationen, bei denen sich zum Teil Luftfeuchtigkeit und Temperatur verändern.
In manchen seiner Arbeiten hat er Naturphänomene nachgebildet: einen Wasserfall, einen Regenbogen, einen Sandsturm oder einen Sonnenuntergang im Nebel. Diese Installationen laden dazu ein, über den Begriff der "konstruierten Natur" nachzudenken, gibt es doch auf der Erde kaum noch natürliche Lebensräume, die vom Menschen unberührt geblieben sind. Elíasson greift in der Regel auf Forschungsergebnisse zurück. Vielfach arbeitet er eng mit Wissenschaftlern aus unterschiedlichen Fachgebieten zusammen: Geologen, Wissenschaftsphilosophen, Kognitions- und Kommunikationswissenschaftlern.
Pedestrian Vibes Study ist eine experimentelle Aufzeichnung der Bewegungen des Künstlers, wenn er beim Gehen eine einfache Lampe schwenkt. Die Lichtspuren bilden eine Realität ab, die im Moment ihrer Erschaffung nicht in dieser Weise wahrnehmbar ist und in der das Licht ein Eigenleben gewinnt. Dieses "Licht-Graffiti" ist der Vorläufer für spätere Bilder, die mithilfe der "Little Sun" entstanden, einer LED-Solarleuchte, die Elíasson 2012 konzipierte. Damit wollte er den schätzungsweise 1,2 Milliarden Menschen weltweit, die damals keine Stromversorgung hatten, zu einer sauberen, preisgünstigen Lichtquelle verhelfen.
© Ólafur Elíasson