Olivier Mosset
Die geometrische Flächenaufteilung wirkt wie ein Ausschnitt: Zu sehen ist ein schwarzer, schräggestellter Balken, der die Bildfläche von links oben nach rechts unten vor grünem Grund durchteilt – oder: Zu sehen sind drei Streifen, grün-schwarz-grün. Das Tafelbild zeugt von dem Interesse des heute in Tucson, Arizona lebenden Olivier Mosset (*1944 Bern, CH) an monochromer Malerei. Mosset war Assistent bei Jean Tinguely und Daniel Spoerri und trat 1967 der durchaus politisch agierenden Künstlergruppe B.M.P.T. bei, zu der insgesamt vier Künstler, darunter Daniel Buren, zählten. Die Gruppe stellte sich publikumswirksam gegen jedweden traditionellen Kunstbegriff. So hingen die Mitglieder ihre Bilder 1967 beim Pariser Salon de la Jeune Peinture während der Eröffnung ab und verließen den Ort mit dem Hinweis auf die bloße Instrumentalisierung der Malerei im Dienste der Gegenständlichkeit. Die Mitglieder widmeten sich als Konsequenz daraus auf jeweils unterschiedliche Art und Weise dem Umgang mit elementaren, geometrischen Strukturen. Diese Suche nach anderen Ausdrucksformen jenseits der gegenständlichen, narrativen Malerei und dem individuellen Pinselstrich hat Mosset zu einer bis heute andauernden, konsequenten Auseinandersetzung sowohl mit Monochromie als auch mit geometrischer Formgebung inspiriert. Und von dieser Vielfalt der Wahrnehmungsoptionen zeugt auch das großformatige Werk aus dem Jahr 2004.
© Olivier Mosset