Poul Gernes
Die vier Werke des dänischen Künstlers Poul Gernes (*1925 Kopenhagen, DK, † 1996 Ekeröd, SE) zeigen Kreisformen, Dreiecke und andere, einfache geometrische Grundelemente in klaren Farbkombinationen. Die Bilder zeugen vom Interesse des Künstlers an non-figurativer Malerei sowie an der Systematisierung von Farb- und Formgebung. Sein Werk, das sowohl Nähe zum Minimalismus als auch zur Pop-Art aufweist und dabei äußerst eigenwillig ist, blieb außerhalb Skandinaviens lange wenig bekannt und wurde erst spät einem größeren Publikum vorgestellt. Gernes wandte sich in den frühen 1960er Jahren von der gegenständlichen Kunst ab und suchte neue Wege im bildnerischen Ausdruck jenseits jedweder gegenständlicher Motivfragen. Diese künstlerische Forschung betrieb er auch in der gemeinsam mit dem Kunsthistoriker Troels Andersen gegründeten Experimental School of Art in Kopenhagen, an der beispielsweise auch Per Kirkeby unterrichtete.
Poul Gernes arbeitete mit den unterschiedlichsten Medien und setzte neben Malerei und Bildhauerei auch Film und Fotografie ein. Er schuf Tafelbilder sowie auch zahlreiche, zum Teil temporäre Installationen und entwickelte Farbkonzepte für öffentliche Gebäude. Seinem Interesse für Farbstrukturen blieb er dabei stets treu. Gernes’ Gespür für Farbe, Form, Fläche und Raum zeigt sich auch in den vier kleinformatigen, doch nichtsdestotrotz kraftvollen Werken aus den späten 1960er Jahren, die sich im Besitz des EPA befinden.
Ohne Titel, 1967
Lack, Masonit, Holz
vier Werke, je 90 x 90 cm
© Poul Gernes; Courtesy Galerie Ben Kaufmann, Berlin; Katrin Rother