Sean Scully
Am bekanntesten ist Sean Scully (*1945 in Dublin, IE) für seine großformatigen abstrakten Gemälde, in denen Monumentalität und Intimität verschmelzen: mit ihren breiten, kräftigen Blöcken und Farbstreifen und ihren oft weichen Kanten geben sie dem Betrachter zu verstehen, dass er in diesen dynamischen Werken keine Gewissheiten finden wird. Scullys unperfekte geometrische Formen bilden eindrucksvolle, aber unregelmäßige Gitter mit einer ganz eigenen Energie. Im Laufe der Jahre hat Scully sein künstlerisches Repertoire unter anderem um Bildhauerei, Druckgrafik und Fotografie erweitert.
In den architektonischen Details der abgeblätterten Farbe an den Hauswänden auf den Fotografien spiegelt sich Scullys Interesse für den Charakter bunter Formen und lebendiger Oberflächen wider. Was jenseits der geschlossenen Türen und Fenster vor sich geht, bleibt dem Betrachter verborgen und doch wird er in ihren Bann gezogen. Aufgenommen während eines Besuchs in der Hauptstadt der Dominikanischen Republik, wecken die Fotografien Erinnerungen an die breiten Pinselstriche und dicken Farbschichten in so vielen von Scullys Werken. Santo Domingo for Nené könnte gleichsam für eine Reise des Künstlers stehen, die ihn aus seinem Studio heraus und fernab der Heimat zu Abbildern seiner schönsten Gemälde führt.
© Sean Scully