Daniel Canogar im ZKM Karlsruhe
In seinen multimedialen Arbeiten beschäftigt sich Daniel Canogar (*1964 Madrid, ES) mit dem Einfluss von Technik auf das Zusammenleben. In der Kunst- und Wissenschaftsausstellung "Renaissance 3.0", die noch bis 7. Januar 2024 im Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe zu sehen ist, wird auch Canogars Installation "Pneuma" gezeigt. Darin verwandelt der spanische Künstler ausgemusterte Telefonkabel in eine scheinbar freischwebende Lichtinstallation, die für den Übergang von kabelgebundener Kommunikation in das Cloud-Zeitalter steht. Mit dem technischen Fortschritt verändert sich nicht nur das Tempo des Alltags. Einst konkret greifbare Objekte sind sogar ganz daraus verschwunden.
Auf den Verlust des Greifbaren geht der Künstler auch in seinem Werk "Ripple" (2016) ein, das sich in der EPA Kunstsammlung befindet. In dieser abstrakten Video-Animation verarbeitet er online verfügbare CNN-Videos in Echtzeit. Immer wenn der Nachrichtensender ein Video im Internet hochlädt, also etwa alle 10 Minuten, wird es Bestandteil von "Ripple". Reduziert auf ihre Hauptfarbwerte erscheinen die Videos als Farbkaskaden, die in Wellen über den Bildschirm laufen. So lädt das Werk zum Austausch darüber ein, in welchem Maß das High-Speed-Internet und seine endlosen Informationsfluten zum Verständnis der Welt beitragen – oder ihm im Weg stehen.