Forschungshochschulen und öffentliche Forschungseinrichtungen

Mehr als 1 200 europäische Hochschulen haben Patente beim EPA angemeldet. Hochschulen und öffentliche Forschungseinrichtungen spielen eine Schlüsselrolle für europäische und weltweite Innovationsökosysteme; trotz dieser Bedeutung bleibt der effektive Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Industrie eine große Herausforderung für die Politik.

Die Beobachtungsstelle für Patente und Technologie nutzt neue Methoden und die umfangreichen Datenbanken des EPA, um die tatsächliche Auswirkung von Hochschulen und öffentlichen Forschungseinrichtungen auf das Patentsystem besser zu verstehen und klarer darzustellen.

Los gehts

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Die Rolle europäischer Hochschulen bei Patentierung und Innovation – Studie

Die Studie bietet den ersten umfassenden Überblick über die Rolle europäischer Hochschulen im Bereich der Patente und Innovationen auf europäischer Ebene.

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Deep Tech Finder

Suche nach europäischen Hochschulen mit europäischen Patentanmeldungen

Mit unserem Deep Tech Finder können Sie schnell und einfach europäische Hochschulen finden, die mindestens ein europäisches Patent eingereicht haben, Patentdokumente anzeigen und wichtige Statistiken überprüfen.

Zahlen und Fakten zu Hochschulen und Patenten

Patente
 
Mehr als 10 %

2019 stammten 10,2 % aller beim EPA eingereichten europäischen Patentanmeldungen von Hochschulen; im Jahr 2000 waren es noch 6,2 %.

Hochschulen
 
5%

der europäischen Hochschulen haben zwischen 2000 und 2020 mehr als 50 % aller akademischen Patentanmeldungen eingereicht.

Start-ups
 
1 580 start-ups

haben europäische Patentanmeldungen eingereicht, deren Erfinderinnen und Erfinder aus der Hochschullandschaft stammen; dies entspricht rund 12 % aller akademischen Patente, die zwischen 2015 und 2019 angemeldet wurden.

Fragen und Antworten – Erkenntnisse vom EPA

Wie hat sich die Rolle der Hochschulen für die Innovation in Europa im Laufe der Zeit entwickelt?

In den vergangenen zwei Jahrzehnten haben europäische Hochschulen ihre Aktivität im Patentsystem deutlich verstärkt. Für das EPA sind "akademische Patente" alle Patentanmeldungen, bei denen mindestens eine Erfinderin bzw. ein Erfinder von einer Hochschule kommt.

Auffällig ist die Verschiebung weg von indirekten Patentanmeldungen, die von Unternehmen und Dritten eingereicht werden, hin zu direkten Anmeldungen durch die Hochschulen selbst. So wurden 2019 bereits 45 % aller akademischen Erfindungen direkt von den betreffenden Hochschulen zum Patent angemeldet – ein deutlicher Anstieg gegenüber den 25 % aus dem Jahr 2000. Die Zahlen belegen einen grundsätzlichen Trend in Richtung eines größeren Engagements der Hochschulen bei der kommerziellen Nutzung von Technologien und beim IP-Management.

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Wie sieht das Gesamtbild aus, wenn es um die Beteiligung der Hochschulen am Patentwesen in Europa geht, und welche Merkmale zeichnen die Player aus, die hier am aktivsten sind?

Mehr als 1 200 europäische Hochschulen haben Patente beim EPA angemeldet; in ihrer Gesamtheit bilden sie eine sehr vielfältige Landschaft. Während Deutschland und Frankreich bei den absoluten Zahlen führend sind, verzeichnen kleinere Länder wie Schweden und die Schweiz mehr Patentanmeldungen pro Hochschule. Dabei entfällt die Hälfte aller Patentanmeldungen auf einen kleinen Prozentsatz (5 %) der Hochschulen, die zwischen 2000 und 2020 jeweils über 250 Anmeldungen eingereicht haben. Diese führenden Hochschulen unterhalten oft gut ausgestattete Abteilungen für den Wissenstransfer und reichen Patente direkt ein.

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Auf welche Modelle setzen europäische Länder bei Patentanmeldungen aus dem Hochschulsektor?

Obwohl sich die Zahl der direkten Patentanmeldungen in den meisten Ländern erhöht hat, gibt es erhebliche Unterschiede zwischen den nationalen Modellen. So werden in skandinavischen Ländern wie Schweden viele akademische Patente von Forschenden angemeldet, während die Zahl der Hochschulpatente geringer ist. Im Gegensatz hierzu melden in Ländern wie Frankreich und Belgien die Hochschulen selbst den Großteil der akademischen Patente an, häufig mit öffentlichen Forschungseinrichtungen als Mitanmelder.

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Welche Rolle spielen Kooperationen für die Patentierungstätigkeit von Hochschulen?

Die enge Zusammenarbeit in Form gemeinsamer Anmeldungen ist ein wesentlicher Bestandteil der Patentierungstätigkeit der europäischen Hochschulen. Mit seiner hohen Zahl an gemeinsamen Anmeldungen unter Beteiligung öffentlicher Forschungseinrichtungen wie CNRS und INSERM sticht Frankreich hier besonders hervor. Ein ähnliches Muster lässt sich für die Kooperation mit den Fraunhofer- und Max-Planck-Instituten in Deutschland beobachten, aber auch für öffentliche Forschungseinrichtungen in Belgien, Spanien und Italien.

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Wie profitieren Start-ups und Unternehmen von der Forschungsarbeit der Hochschulen?

Ein erheblicher Teil der akademischen Patente entfällt auf indirekte, von Unternehmen eingereichte Anmeldungen. KMU reichen ein Drittel dieser Anmeldungen ein, während der Anteil der Start-ups bei 12 % liegt. Drei Viertel aller von Start-up-Unternehmen eingereichten Patentanmeldungen stammen von einer kleinen Zahl renommierter europäischer Hochschulen.

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Welchen Einfluss haben regionale Gegebenheiten auf die Patentierungstätigkeit der Hochschulen?

Europäische Industrieregionen bringen mehr akademische Patentanmeldungen hervor, da es hier besonders viele Möglichkeiten für Zusammenarbeit und Wissenstransfer gibt. In weniger stark industrialisierten Regionen, insbesondere in Mittel- und Osteuropa, entfallen weniger Patente auf die Hochschulen. Zugleich spielen diese jedoch eine bedeutendere Rolle bei der Innovation auf lokaler Ebene, was sie zu entscheidenden Akteuren innerhalb der regionalen Ökosysteme macht.

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Wie hoch ist der Anteil der akademischen Patente, die kommerziell verwertet werden?

Für europäische Hochschulen und öffentliche Forschungseinrichtungen ist das europäische Patentsystem ein wichtiger Pfad, um ihre Erfindungen aus dem Labor auf den Markt zu bringen, sie international zu vermarkten, in industriellem Maßstab fertigen zu lassen und dadurch Einnahmen für ihre Institutionen zu generieren. Mittlerweile vermarkten diese Forschungseinrichtungen bereits mehr als ein Drittel (36 %) der Erfindungen, die sie beim EPA zum Patent angemeldet haben. Mit 70 % aller vermarkteten Erfindungen ist die Lizenzierung der bevorzugte Kommerzialisierungspfad; 41 % der Einrichtungen nennen Ausgründungen als Motivationsgrund.

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Veröffentlichungen

Nutzen Sie unsere umfangreiche Sammlung von Wirtschaftsstudien zur Rolle von Hochschulen und technologischen Einflussnehmern

Alle Wirtschaftsstudien 

Studie
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Die Studie bietet den ersten umfassenden Überblick über die Rolle europäischer Hochschulen im Bereich der Patente und Innovationen auf europäischer Ebene.

Studie
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Ziel der Studie ist es, eine faktenbasierte quantitative Bewertung der potenziellen wirtschaftlichen Auswirkungen der möglichen Einführung einer Neuheitsschonfrist in Europa zu liefern.

Studie
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Diese Studie ist die zweite in einer Reihe von Scoreboards zur Patentvermarktung und Berichten zu einer Umfrage unter europäischen Hochschulen und öffentlichen Forschungseinrichtungen.

Fallstudien zur Innovation

Eine Reihe von Fallstudien zeigt, wie Hochschulen, öffentliche Forschungseinrichtungen und ihre Ausgründungen erfolgreich geistiges Eigentum genutzt haben. Diese Beispiele aus der Realität machen deutlich, welche Rolle IP für das Wachstum, die Finanzierung und die Förderung von Innovationen spielt.

Alle Fallstudien zur Innovation 

Fallstudie
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Hochschulpatente waren für dieses Spin-off das Sprungbrett in den Markt für additive Fertigung (3D-Druck) von Keramiken zur industriellen Verwendung.

Fallstudie
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Dieses Produkt zur Behandlung offener Wunden (etwa diabetischer Geschwüre) geht auf die Forschungs- und Entwicklungsarbeit von vier Erfinderinnen im Labor der türkischen Ege-Universität zurück.

Fallstudie
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Ein Forschungsprojekt an der Universität von Coimbra in Portugal zur Verbesserung der chirurgischen Navigation hat – gepaart mit dem Unternehmergeist des Forschungsleiters – zur Gründung von Perceive3D geführt.

Tools

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Suche nach Hochschulen, Start-ups und Investoren für spezifische Fachgebiete

Der Deep Tech Finder ist Ihr Portal zu Europas Innovationslandschaft. Dieses Gratis-Tool richtet sich an Investoren, Forschende, Start-ups und Hochschulen und vernetzt sie mit wichtigen Akteuren in hochaktuellen Technologiebereichen.

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Anzeige des IPScores von Forschungsprojekten

Das IPscore-Tool des EPA ermöglicht es, die Vor- und Nachteile von Technologien und Forschungsprojekten zu bewerten, qualitativ zu analysieren, grafisch zu visualisieren und zu dokumentieren.

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Warum Sie Ihre Erfindung geheim halten sollten

Wie können Sie einen Fehler vermeiden, den viele Erfinderinnen und Erfinder machen? Die zu frühere Veröffentlichung Ihrer Erfindung in akademischen Publikationen kann Sie teuer zu stehen kommen. Finden Sie heraus, warum Sie Ihre Erfindung – bei Bedarf anhand einer Geheimhaltungsvereinbarung – bis zur Einreichung der Patentanmeldung geheim halten sollten, um Ihre Chancen auf Erfolg zu maximieren.

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Wettbewerbsfähigkeit und Patente in Europa vor großen Herausforderungen

Diese Episode befasst sich mit den größten Herausforderungen der europäischen Innovationslandschaft, wie sie in Mario Draghis wegweisendem Bericht "The future of European competitiveness" dargelegt werden.

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Wie lässt sich Patentwissen für Innovationen nutzen?

Wie bleiben Sie als Erfinderin bzw. Erfinder, Kleinsteinheit, Start-up oder Forschende an einer Hochschule über die neuesten technologischen Entwicklungen auf dem Laufenden? Nicht wenige sind der Ansicht, dass Patente die Öffentlichkeit von Wissen fernhalten. Nichts könnte weniger wahr sein. Erfahren Sie hier, wie Sie frei zugängliche Patentdatenbanken für Ihren Geschäftserfolg nutzen können.

Aufzeichnungen von Veranstaltungen

Frühere Veranstaltungen der Beobachtungsstelle

Erfahren Sie mehr über frühere Veranstaltungen und schauen Sie sich Videoaufzeichnungen an.