Die Zukunft der Medizin: personalisierte Medizin
Letzte Aktualisierung: 5.11.2025

Für eine wachsende Anzahl an Patienten werden beim Arztbesuch individualisierte genomische Daten analysiert, beispielsweise DNA-Marker, die mit bestimmten Krankheiten verknüpft sind und einen Einfluss auf die Wirksamkeit von Medikamenten haben.
Auf der Grundlage dieser patientenspezifischen DNA-Daten können Mediziner informierte Entscheidungen hinsichtlich der Therapie treffen, die für Patienten mit einem spezifischen DNA-Profil wirksamer ist, und gleichzeitig weniger wirksame oder mit gefährlichen Nebenwirkungen verbundene Behandlungen ausschließen. Auch spezifische vorbeugende Screenings oder gezielte Gentherapien lassen sich anhand dieser DNA-Daten identifizieren.
Treffen Sie einige Erfinder und Erfinderinnen, die bahnbrechende Technologien in diesem Bereich entwickelt haben.
Fortschritte in der Biochemie dank Massenspektrometrie
Die von Dame Carol Robinson entwickelte "native Massenspektrometrie" hat das Verständnis der Forscher von Proteinen in ihrer natürlichen Umgebung revolutioniert und den Weg für Fortschritte in den Bereichen Wirkstoffforschung und personalisierte Medizin geebnet.
Sensitive und spezifische Assays zur Proteinerkennung
Die von Ulf Landegren und Simon Fredriksson entwickelte Methode "Proximity Extension Assay" (PEA) ermöglicht den sensiblen Nachweis von Proteinen in Zellen, indem sie Proteine mit DNA-Strängen verknüpft, um messbare Daten zu liefern. Vom frühen Krankheitsscreening bis zu individualisierten Behandlungsplänen hat PEA das Potenzial, die Patientenergebnisse in vielen Bereichen der Medizin erheblich zu verbessern.
Fortschritte bei der Gewebezüchtung
Gordana Vunjak-Novakovic entwickelte eine neue Methode zur Züchtung neuen Gewebes außerhalb des Körpers (ex vivo) mithilfe patienteneigener Zellen. Mit ihrem Verfahren können beispielsweise Gesichtsrekonstruktionen sicherer, präziser und schonender durchgeführt werden. Auch für den Ersatz beschädigten Herz- oder Lungengewebes bietet dieser neue Ansatz vielversprechende Aussichten.
Erkennung früher Krankheitsanzeichen durch Proteinanalyse
Die von Matthias Mann entwickelte Methode ermöglicht das Identifizieren, Quantifizieren und Bezeichnen sämtlicher in einer biologischen Probe enthaltenen Proteine. Durch Analyse der erkannten Proteine lassen sich erste Anzeichen einer Erkrankung erkennen, noch bevor die Krankheit beim Patienten ausbricht.
Aussagefähigerer Test auf Krebs
Jérôme Galon hat eine Technik entwickelt, mit der das Rückfallrisiko für Krebspatienten vorhergesagt werden kann. Der Test hat die Genauigkeit der Prognosen für Krebspatienten verbessert und zur Entwicklung individueller Behandlungen beigetragen, die speziell auf den einzelnen Patienten zugeschnitten sind.
Neuer Ansatz für die Behandlung von Krebs und Gendefekten
Das Forscherteam um Jacek Jemielity, Joanna Kowalska und Edward Darżynkiewicz ebnete mit seiner Methode zur Stabilisierung von mRNA den Weg für personalisierte Behandlungen. Die Erfindungen des Teams werden bereits in verschiedenen Impfstoffen und Arzneimitteln zur Behandlung von Krebs eingesetzt.
Im Labor erzeugte menschliche Organe
Der Genetiker Hans Clevers und sein Team züchten "Miniaturorgane" – darunter Lebern, Lungen und Därme – aus Stammzellen einzelner Patienten. An diesen Organen können Ärzte die spezifischen Wirkungen von Medikamenten ohne Gefahr für den Patienten – nämlich außerhalb des Körpers – testen.
Gentest auf Brustkrebs
Der von Laura van 't Veer und ihrem Team entwickelte Gentest auf Brustkrebs ermittelt das Rückfallrisiko der Patienten und ermöglicht es so, zwischen Patienten mit hohem Risiko, die sich einer Chemotherapie unterziehen müssen, von solchen mit geringem Risiko, denen die Chemotherapie und ihre schädlichen Nachwirkungen erspart werden können, zu unterscheiden.
Die Zukunft der Arzneimittelentwicklung
Cary L. Queen und Harold Edwin Selick ist es gelungen, humanisierte Antikörper zu entwickeln, die mindestens 90 % humane Sequenzen enthalten. Mit dieser Technik entwickelte Behandlungen lösen weniger Immunreaktionen aus und ermöglichen eine wesentlich wirksamere Methode zur Bekämpfung von Krebs und anderen Krankheiten.
Mikrochip für schnelle DNA-Tests
Mit dem von Christofer Toumazou entwickelten USB-Stick lässt sich die DNA eines Patienten innerhalb von Minuten analysieren, um mögliche Genmutationen aufzuspüren und so die Veranlagung eines Menschen für bestimmte Erbkrankheit zu erkennen.
Technik zur Abschaltung krankmachender Gene
Thomas Tuschl entwickelte ein Verfahren zum "Abschalten" menschlicher Gene. Seine Technik erleichtert die Diagnose und Behandlung verschiedenster Erkrankungen, von Hämophilie bis zu erhöhtem Cholesterinspiegel.
Schnelle, effiziente DNA-Sequenzierung
Dank der Arbeiten von Pål Nyrén ist die Genforschung effizienter und erschwinglicher geworden. Die von ihm entwickelte Pyrosequenzierung ist heute eine der am meisten genutzten Methoden zur DNA-Sequenzierung.
Neue Proteinsynthese
Maßgeschneiderte Proteine, die mit der von Jason Chin und Oliver Rackham entwickelten Methode synthetisiert werden, revolutionieren die Behandlungsmöglichkeiten. Diese Proteine können auch zur Erkennung von Prostata-, Eierstock- und Darmkrebs genutzt werden.
Alzheimer verstehen und bekämpfen
Christine Van Broeckhoven hat mir ihrer Arbeit wichtige Einblicke in die Ursachen für Alzheimer gebracht, die Forschung und Entwicklung in diesem Feld vorangetrieben und zur Entwicklung neuer Therapien für neurodegenerative Hirnerkrankungen beigetragen.
Neue Therapie, neue Hoffnung
Die Diagnose "CML" (chronische myeloische Leukämie) und die anschließenden Behandlungsversuche bedeutenden bisher anhaltende Schmerzen und keine Garantie auf Heilung. Dies änderte sich mit der von Brian Druker und Jürg Zimmermann entwickelten Therapie, die an einer genetischen Anomalie ansetzt, die 95 % aller an CML erkrankten Patienten aufweisen.
Ersatz für Organtransplantate?
Die von Karlheinz Schmidt erfundene Methode zur Züchtung von Organen mit lebenden Stammzellen als Ausgangsmaterial bietet eine Alternative zur Organtransplantation. Seine Methode des "Tissue Engineering" ebnet den Weg zum Schaffen von Organen aus körpereigenen Zellen des Patienten.
Arbeitspferde der Molekularbiologie
Dank der Erfindung des polnischen Forschers Wojciech Stec lassen sich die Bausteine für neue, gezielte Therapien – nämlich DNA- und RNA-Bestandteile – kosteneffizient und in industriellem Maßstab herstellen.