Aktueller Bericht: EU braucht dringend eine neue Innovationsstrategie
Mario Draghi bei der Pressekonferenz der Europäischen Kommission zur Vorstellung seines Berichts am Montag, den 9. September. © Europäische Union, 2024, CC BY 4.0
Mario Draghi – ehemaliger Präsident der Europäischen Zentralbank und einer der führenden Ökonomen Europas – hatte von der Europäischen Kommission den Auftrag erhalten, einen Bericht über die Zukunft der europäischen Wettbewerbsfähigkeit zu erstellen.
Der am vergangenen Montag veröffentlichte Bericht befasst sich mit den Herausforderungen für Industrien und Unternehmen am Binnenmarkt. Seine Ergebnisse sollen in die Arbeiten der EU-Kommission an einem neuen Plan zur nachhaltigen Sicherung von Europas Wohlstand und Wettbewerbsfähigkeit und insbesondere in die Entwicklung des neuen "Clean Industrial Deal" für wettbewerbsfähige Industrien und hochwertige Arbeitsplätze eingehen, der in den ersten 100 Tagen der Amtszeit der neuen EU-Kommission (2024 - 2029) vorgestellt werden soll. Mario Draghi fordert, Europa solle seine Investitionen auf das höchste Niveau der Nachkriegszeit steigern.
Die kommerzielle Verwertung von Innovationen spielt laut dem Bericht eine zentrale Rolle, um das Wachstum anzukurbeln. Außerdem heißt es in dem Bericht, dass Patentdaten die politische Entscheidungsfindung unterstützen können und dass das Patentsystem zum volkswirtschaftlichen Wachstum beiträgt. Mario Draghi betont besonders die Bedeutung des Einheitspatents und ruft alle EU-Mitgliedstaaten auf, dem System beizutreten (18 haben es bisher getan).
Außerdem vergleicht er das Niveau der kommerziellen Verwertung von Erfindungen in Europa, den Vereinigten Staaten und China und geht dabei auch auf Ergebnisse von Studien des Chefökonomen des EPA ein, insbesondere der im kommenden Monat erscheinenden Studie zur Vermarktung von Erfindungen, die an Universitäten gemacht werden. Diese Studie wird bei einer Online-Veranstaltung der Beobachtungsstelle für Patente und Technologie des EPA am 22. Oktober vorgestellt.
Mario Draghis stark strategisch geprägter Bericht enthält zur Veranschaulichung zahlreiche Verweise auf die Arbeit des EPA. Im Rahmen des Strategieplans 2028 werden mehrere Initiativen die Positionierung des EPA in diesen Fragen stärken.