Die Gewinnerinnen und Gewinner: Europäischer Erfinderpreis und Young Inventors Prize 2023
Das Europäische Patentamt (EPA) hat heute bekanntgegeben, wer den Europäischen Erfinderpreis 2023 gewonnen hat. Im Rahmen einer aus Valencia gestreamten Preisverleihungszeremonie hat das EPA die Gewinnerinnen und Gewinner in fünf Kategorien sowie die des Young Inventors Prize ausgezeichnet. Darunter waren drei Teams, in denen Frauen vertreten waren oder die sogar ausschließlich aus Frauen bestanden - ein erfreulicher Fortschritt in Sachen Gleichberechtigung in der Welt der Erfindungen. Außerdem wurde das Geheimnis gelüftet, wer den Publikumspreis gewonnen hat. Dieser Preisträger wird als einziger durch eine öffentliche Abstimmung ermittelt.
Filomena Cautela nahm die Zuschauer aus aller Welt mit auf eine spannende Reise, die zeigte, wie Erfinderinnen und Erfinder und ihre Innovationen das Leben von Menschen verändern können. Am Ende der Show gab die portugiesische Moderatorin bekannt, dass die Preisverleihung 2024 in Malta stattfinden wird. Wenn Sie die Zeremonie verpasst haben oder noch einmal anschauen möchten, können Sie über die untenstehenden Links zum Stream gelangen.
Die Gewinner und Gewinnerinnen 2023
Industrie
Umwandlung von Abfällen und Reststoffen in hochwertige erneuerbare Produkte
Pia Bergström, Annika Malm, Jukka Myllyoja, Jukka-Pekka Pasanen und Blanka Toukoniitty (Finnland)
Das Team des finnischen Unternehmens Neste hat an der Entwicklung einer einzigartigen Technologie mitgewirkt, die es ermöglicht, eine Vielzahl von Abfällen und Reststoffen in hochwertige erneuerbare Produkte, wie z. B. Kraftstoff, umzuwandeln.
Forschung
Sicheres und nachhaltiges Verfahren zur Speicherung von Wasserstoff
Patricia de Rango, Daniel Fruchart, Albin Chaise, Michel Jehan, Nataliya Skryabina (Frankreich)
Die Mitglieder dieses französischen Teams bündelten ihre Interessen und ihre Expertise und entwickelten ein Verfahren, um Wasser sicherer und nachhaltiger, d. h. mit geringerem Energieeinsatz, zu speichern.
KMU
Hochmodernes akustisches Material zur Geräuschdämmung
Rhona Togher, Eimear O'Carroll (Irland)
Die beiden irischen Physikerinnen haben ein Verbundmaterial entwickelt, das für weniger Lärm sorgt. Es ist dünn, leicht und kostengünstig und lässt sich in den unterschiedlichsten Bereichen einsetzen – von der Automobilindustrie bis zur Raumfahrt.
Nicht-EPO-Staaten
Lithium-Ionen-Batterien mit geringerem Entzündungs- und Explosionsrisiko
Kai Wu und Team (China)
Zusammen mit seinem Team hat dieser chinesische Erfinder Pionierarbeit geleistet, um die Sicherheit und die Leistung von Lithium-Ionen-Batterien zu erhöhen und Autofahren damit umweltfreundlicher zu machen.
Lebenswerk
Molekularsiebkatalysatoren zur Verbesserung chemischer Reaktionen
Avelino Corma Canós (Spanien)
Der spanische Chemiker ist ein Pionier auf dem Gebiet der Katalysatoren. Sein größtes Vermächtnis ist jedoch das Instituto de Tecnología Química de València, eine von ihm mitgegründete Einrichtung, die die chemische Forschung in den Bereichen Energie, Nachhaltigkeit, Gesundheit und Wasser vorantreibt.
Young Inventors Prize
Mit dem jüngsten der Preise wird die Arbeit von Erfinderinnen und Erfindern gewürdigt, die höchstens 30 Jahre alt sind, wobei die Finalisten und Finalistinnen für ihren Beitrag zu den Zielen der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung ausgewählt wurden. Anders als bei den übrigen Kategorien müssen die Nominierten kein erteiltes europäisches Patent vorweisen können, um zur Teilnahme zugelassen zu werden. Der Gewinner erhält ein Preisgeld von 20 000 Euro, der zweite und der dritte Platz sind jeweils mit 10 000 und 5 000 Euro dotiert.
Gewinner
Kostengünstiges Leuchtsystem zum Schutz von Nutztieren und Raubtieren
Richard Turere (Kenia)
Der junge Mann von der Volksgruppe der Massai hat das automatisierte Leuchtsystem Lion LightsTM erfunden, das Löwen davon abhält, Vieh in Gehegen anzufallen. Seine Erfindung verringert das Konfliktpotenzial zwischen Mensch und Wildtier und trägt dazu bei, dass der Löwenbestand in Kenia sich erholen kann.
Zweiter Platz
Barrierefreies Programmieren für Kinder mit Sehbehinderungen
Filipa de Sousa Rocha (Portugal)
Die Computeringenieurin hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kindern mit Sehbehinderungen einen Zugang zu digitalem Lernen zu ermöglichen. Ihre Erfindung basiert auf tastbaren Objekten, mit deren Hilfe digitale Kompetenzen auf spielerische Weise vermittelt werden können. So können die Kinder mit Spaß und Freude beispielsweise das Programmieren von Computern erlernen.
Dritter Platz
Befreiung der Meere von Mikroplastik
Fionn Ferreira (Ireland)
Mit seinem auf Magnetkraft beruhenden Verfahren, das dem Wasser schnell, sicher und auf unschädliche Art und Weise Mikroplastikpartikel entzieht, sagt der zweiundzwanzigjährige Umweltschützer der Plastikverschmutzung den Kampf an.
Publikumspreis
Sicheres und nachhaltiges Verfahren zur Speicherung von Wasserstoff
Patricia de Rango, Daniel Fruchart, Albin Chaise, Michel Jehan, Nataliya Skryabina
Der Publikumspreis ist der einzige Preis, bei dem eine öffentliche Abstimmung darüber entscheidet, wer ihn erhalten soll. Nach einem hart umkämpften Rennen durfte schließlich das französische Team, das auch den Preis in der Kategorie Forschung gewonnen hat, die Trophäe in Empfang nehmen.
Vielleicht haben all diese Gewinner und Gewinnerinnen auch Sie zu einer Erfindung inspiriert? Oder kennen Sie jemanden, dessen wegweisende Arbeit eine solche Auszeichnung verdient? Dann nominieren Sie ihn bzw. sie über die unten stehenden Links für den Europäischen Erfinderpreis 2024.