EPA und Europäische Kommission unterzeichnen richtungsweisende Vereinbarung
Steve Rowan, EPO Vice-President Patent Granting Process and Marc Lemaître, European Commission’s Director-General of DG Research and Innovation
Das Europäisches Patentamt (EPA) und die Generaldirektion Forschung und Innovation (GD FTE) der Europäischen Kommission haben eine Absichtserklärung über die Vertiefung ihrer Zusammenarbeit bei der Valorisierung von Wissen und der weiteren Förderung eines effizienten Wissensmanagements unterzeichnet. Im Einklang mit dem Draghi-Bericht, wonach die Technologie zur Triebkraft für Fortschritt und die Bewältigung von Herausforderungen werden soll, wird diese Partnerschaft den Europäischen Forschungsraum (EFR) dabei unterstützen, die Forschung zum wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Vorteil zu nutzen.
Verständnis der Innovationslandschaft dank Expertise
In den letzten drei Jahren haben das EPA und die Europäische Exekutivagentur für den Innovationsrat und für KMU (EISMEA) in den Transition- und Pathfinder-Programmen eng zusammengearbeitet, um KMU dabei zu unterstützen, ihr Innovationspotenzial optimal auszuschöpfen. Im Rahmen ihrer Bemühungen haben sowohl die GD FTE als auch das EPA festgestellt, welche greifbaren Vorteile eine intensive Zusammenarbeit hat, insbesondere für innovative KMU.
Ausgehend von einer Bilanz dieser positiven Errungenschaften, wird mit der neuen Zusammenarbeitsvereinbarung nun die Grundlage für gemeinsame Sensibilisierungskampagnen, Schulungen und Veranstaltungen, die die Bedeutung des Intellectual Asset Management unterstreichen, sowie für Initiativen zur Potenzierung der Leistungsfähigkeit von KMU und Start-ups geschaffen. Sie ergänzt die Kooperationsvereinbarungen zwischen dem EPA und wichtigen EU-Akteuren und macht die GD ETF innerhalb der Europäischen Kommission zum zentralen Partner des EPA, wenn es um die Förderung von Innovation und Wettbewerbsfähigkeit in Europa geht.
Intensivierung bestehender Maßnahmen
Mit dem Inkrafttreten des Einheitspatentsystems im Jahr 2023 ist eine neue Ära des Patentschutzes angebrochen, denn es hat die Patentierungsverfahren vereinfacht und die einschlägigen Kosten gesenkt. Damit aber Innovatoren das volle Potenzial geistiger Schutzrechte ausschöpfen können, muss sich die Integration auf den gesamten Innovationszyklus erstrecken: von der Projektfinanzierung bis zur Vermarktung. Auf dem Weg dahin ist die neue Vereinbarung ein Schlüsselelement.
Das EPA unterstützt Innovatoren durch Tools wie den Deep Tech Finder oder durch von seiner Patentakademie organisierte, kostenfreie Schulungen zu geistigen Eigentumsrechten. Zusammen mit den Studien der Beobachtungsstelle des EPA – demnächst z. B. über Hochschulen und Innovationsfinanzierung – schärfen diese Ressourcen das Bild der Forschungs- und Innovationslandschaft in der EU.
GD FTE und EFR
Die GD FTE bestimmt die Forschungs-, Wissenschafts- und Innovationspolitik der EU, die darauf abzielt, die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, gesellschaftliche Herausforderungen zu meistern sowie die grüne und digitale Transformation zu fördern. Ziel des EFR ist die Schaffung eines einzigen, EU-weiten Marktes für Forschung und Innovation und eine Angleichung der Politiken, durch die Forschung in wirtschaftliche Werte umgemünzt und die technologische Führungsrolle Europas gesichert wird.