https://www.epo.org/de/news-events/news/ergebnisse-der-ersten-eep-aufgabe-f-veroeffentlicht

Ergebnisse der ersten EEP-Aufgabe F veröffentlicht

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Die Ergebnisse der Aufgabe F wurden nun veröffentlicht. Am 21. März legten über 600 angehende europäische Patentanwälte und anwältinnen zum ersten Mal das Grundlagenmodul der reformierten europäischen Eignungsprüfung (EEP) ab. Die hohe Bestehensquote von rund 86 % unterstreicht die Wirksamkeit der EEP-Reform und der Bewerberunterstützung.

Die 1979 erstmals abgehaltene EEP ist der Berufseinstieg für zugelassene Vertreter und Vertreterinnen und ermöglicht es erfolgreichen Bewerbern, vor dem EPA zu handeln. Ihr kommt entscheidende Bedeutung bei der Aufrechterhaltung hoher Standards innerhalb des europäischen Patentsystems zu.  Die EEP wird seit 2021 vollständig digital durchgeführt. Seitdem wurden mehr als 14 000 Aufgaben geschrieben, und bis 2024 hatten sich 3 000 Bewerber auf digitalem Wege qualifiziert. Die Prüfung gilt weithin als eine der umfassendsten und anspruchsvollsten beruflichen Qualifikationsprüfungen.

Umstellung auf modulare EEP

Die EEP-Reform ist das Ergebnis einer gemeinsamen Anstrengung, die das EPA und das Institut der zugelassenen Vertreter beim EPA (epi) im Jahr 2020 begonnen haben. Die Einführung des neuen Rahmens wird bis 2027 dauern, dem Jahr, in dem alle fünf Module – F, M1, M2, M3 und M4 – umgesetzt sein werden. Die reformierte Struktur integriert die Bewertung in frühe Phasen der erforderlichen Berufsausbildung und ermöglicht so eine transparentere und stärker praxisorientierte Beurteilung der Kenntnisse und Fähigkeiten.

Mit der Durchführung von Aufgabe F wurde das Konzept der EEP-Reform nun in die Praxis umgesetzt. Sie ist das erste im Rahmen der Strukturreform entwickelte Modul und wurde für ein digitales Prüfungsformat konzipiert, das an die Arbeitsweise eines modernen Patentberufs angepasst ist. Dabei wurden neue Bewertungstechniken zur Prüfung von deklarativem Wissen im Patentverfahrensrecht und bei der Anspruchsanalyse eingeführt. Das Modul steht Bewerberinnen und Bewerbern mit einem Jahr Berufserfahrung offen und ist nach den Reform-Grundsätzen Progressivität, Modularität und kompetenzbasierte Bewertung konzipiert. Der Abschluss der ersten Aufgabe-F-Prüfung und die beeindruckende Bestehensquote spiegeln die bisherigen Fortschritte bei der Umsetzung der Reform wider.

Positives Feedback der Erstabsolventen und Interessengruppen

Erste Rückmeldungen von Interessenvertretern und Prüfungsteilnehmenden im Rahmen einer Umfrage nach der Prüfung deuten darauf hin, dass die Aufgabe F sowohl in Bezug auf den Schwierigkeitsgrad als auch auf die zur Verfügung stehende Zeit gut ausgewogen war: 85 % der Befragten hielten die zur Verfügung stehende Zeit für ausreichend. Zu den Vorteilen des automatisch bewerteten Moduls gehören die Skalierbarkeit und die zeitnahe Verfügbarkeit der Ergebnisse, sodass die erfolgreichen Absolventen und Absolventinnen ihre nächsten Schritte planen können, einschließlich der Vorbereitung und Ablegung der Module M1 und M2 im Jahr 2026.

Verbesserte Flexibilität, Zugänglichkeit und Inklusion

Das digitale Format der EEP bietet mehr Flexibilität, da die Prüfungen auf zwei Wochen verteilt sind und die Pausen zwischen den Prüfungen den Teilnehmenden helfen, sich zu konzentrieren und auf ihr Wohlbefinden zu achten. Sie verbessert die geografische und wirtschaftliche Zugänglichkeit und ermöglicht eine Fernteilnahme, was Kosten, Hindernisse und Umweltauswirkungen verringert. Darüber hinaus unterstützt das Format die Inklusion durch die besonderen Maßnahmen für Menschen mit Beeinträchtigung oder Behinderung, die es bietet.