Letzte größere Überarbeitung von MyEPO im Jahr 2025
Das Europäische Patentamt (EPA) freut sich, mehrere Verbesserungen der MyEPO-Dienste ankündigen zu können. Bei dieser letzten umfangreichen Überarbeitung in diesem Jahr wurde eine neue MyEPO Startseite erstellt, vorhandene Prozesse wurden verbessert und die Selbstbedienungsfunktionen wurden erweitert. Verbesserungen wurden in enger Zusammenarbeit mit Pilotnutzerinnen und -nutzern aus 194 Unternehmen entwickelt und getestet.
Die jüngste Version trägt zu dem Ziel bei, den digitalen Patenterteilungsprozess wie im Strategieplan 2028 vorgesehen effizienter, nutzerfreundlicher und zugänglicher zu machen. Das ist für eine stetig wachsende Zahl von Nutzerinnen und Nutzern hilfreich: Inzwischen nutzen über 10 000 Patentanwältinnen und Vertreter die MyEPO-Dienste für das intelligente Management ihrer Patentangelegenheiten beim EPA.
Verbesserungen für die MyEPO-Nutzerschaft
MyEPO-Homepage
Wenn die Nutzerinnen und Nutzer MyEPO aufrufen, gelangen sie künftig auf eine neue Startseite, die unter Berücksichtigung der in eingehenden Befragungen und bei Tests geäußerten Wünschen der Pilotnutzerinnen und -nutzer gestaltet wurde. Das neue Design ermöglicht einen raschen und direkten Zugriff auf den Patenterteilungsprozess und auf andere Plattformen.
Es bietet einen klaren Überblick über anhängige Handlungen und deren Status, sodass die Nutzerinnen und Nutzer rasch und einfach handeln können. Außerdem ermöglicht ein einfaches Suchfeld den direkten Zugriff auf eine bestimmte Anmeldung.
Sammelhandlungen lassen sich leichter als zuvor durchführen, und Tools wie die Online-Einreichung 2.0, die Zentrale Gebührenzahlung und die Legal Interactive Platform werden augenfälliger platziert.
Die Startseite wird im Sinne einer hohen Nutzerfreundlichkeit anhand neuer Erkenntnisse auch künftig weiter überarbeitet.
Eigener Abschnitt für bibliografische Daten
Die bibliografischen Daten für EPÜ- und PCT-Anmeldungen werden nun übersichtlich in einem eigenen Abschnitt innerhalb jeder Patentanmeldung oder Patentansicht angezeigt. Wie bisher verfügen dazu befugte Nutzerinnen und Nutzer über Bearbeitungsrechte.
Einreichungen in Farbe
Seit dem 1. Oktober lässt das EPA die Einreichung von Farb- oder Graustufenzeichnungen zu, wenn diese über eines seiner Tools für die elektronische Einreichung erfolgt. Diese Funktion ist für alle ab dem 1. Oktober eingereichten europäischen Patentanmeldungen und elektronischen Nachreichungen verfügbar, wobei aber die materiellen Anforderungen des EPÜ, z. B. für Prioritätsansprüche, erfüllt sein müssen. Auf PCT-Anmeldungen in der internationalen Phase hat dies keine Auswirkungen.
Verwaltung von Zusammenschlüssen in MyEPO
Unternehmensadministratoren können neue Zusammenschlüsse gründen, die Daten aktualisieren und die Mitgliederlisteverwalten.
Rechtsanwälte
Seit dem 1. Oktober können auch Rechtsanwälte und -anwältinnen einem beim EPA eingetragenen Zusammenschluss beitreten oder einen solchen – entweder gemeinsam mit zugelassenen Vertretern oder mit anderen Anwältinnen und Anwälten – gründen. Außerdem können Anwältinnen und Anwälte jetzt ihre persönlichen Angaben im Vertreterbereich von MyEPO aktualisieren und über ihr MyEPO-Nutzerprofil den Eintrag im Rechtsanwaltsregister beantragen.
Neue Sammelbearbeitungsoptionen
Unternehmensadministratoren können künftig zwei neue Sammelbearbeitungsaktionen nutzen: Pflege der Zugangs- und sonstigen Rechte von Unternehmensmitgliedern (in der Ansicht Unternehmensmitglieder) und Pflege von Portfoliorechten (in der Ansicht Anmeldungen und Patente).
Stärkere 2FA-Methoden für EPA-Konten verfügbar
Das EPA hat die Sicherheit seiner Online-Dienste weiter verbessert: Jetzt können neue, stärkere und besser gegen Phishing geschützte Zwei-Faktor-Authentifizierungen (2FA) verwendet werden. Die EPA-Kontoinhaberinnen und -inhaber können ihre Konten nunmehr mit Optionen wie Windows Hello (Gesichtserkennung, Fingerabdruck oder PIN), andere unterstützte biometrische Optionen wie Face ID oder Touch ID oder einen physischen Sicherheitsschlüssel (z. B. YubiKey) sichern. Die verwendeten Methoden können sowohl bei der Kontoregistrierung als auch zu einem beliebigen späteren Zeitpunkt in den Kontoeinstellungen (Unterseite Sicherheit) festgelegt werden.
Kontakt mit der Kundenbetreuung
Sie können per E-Mail, über das Kontaktformular oder über unsere Gratis-Telefonnummer Kontakt zu unserer Kundenbetreuung aufnehmen. Wir haben unsere telefonische Kundenbetreuung kürzlich ausgeweitet und stehen Ihnen jetzt zwischen 7.00 und 19.00 Uhr MEZ/MESZ zur Verfügung.
Sie nutzen die Online-Dienste des EPA noch nicht?
Schließen Sie sich Nutzerinnen und Nutzern aus aller Welt an und profitieren Sie vom digitalen Patenterteilungsprozess. Sobald Sie eine Anmeldung eingereicht haben, können Sie die MyEPO-Dienste nutzen, um Ihre Interaktionen mit dem EPA zu verwalten.
Ausblick
Vereinfachte Verwaltung von Vollmachten
Ab dem 1. Dezember 2025 bietet das EPA in MyEPO verbesserte Funktionen zur einfacheren Verwaltung von Vollmachten an. Ab diesem Zeitpunkt werden allgemeine Vollmachten nur noch registriert, wenn sie für Angestellte eines Verfahrensbeteiligten ausgestellt sind.
OLF 2.0 ab Januar 2026 das Standard-Einreichungstool
Die desktopbasierte Software für die Online-Einreichung (eOLF) wird zum 31. Dezember 2025 eingestellt. Ab Januar 2026 wird die webbasierte Online-Einreichung 2.0 (OLF 2.0) als Standard-Tool für die Online-Einreichung von Patentanmeldungen dienen. Andere Verfahrensanträge können online entweder über die Online-Einreichung 2.0 oder, wo möglich, über MyEPO eingereicht werden. Sollten Sie Fragen zur Verwendung von eOLF bei nationalen Patentämtern haben, wenden Sie sich bitte direkt an das entsprechende nationale Amt.
Gratis-Seminare zu OLF 2.0 werden im November in englischer, deutscher und französischer Sprache durchgeführt; nachfolgend finden Sie die Daten und die Anmeldemöglichkeiten.