Neue Studie zeigt: Geistige Eigentumsrechte helfen Start-ups bei der Beschaffung von Finanzmitteln
Angesichts der Bedeutung von Start-ups für Innovation und Wirtschaft lanciert das EPA eine Reihe von Aktivitäten, die neu gegründete Unternehmen ins Licht der Öffentlichkeit rücken und die Beziehung zwischen Innovation, geistigen Eigentumsrechten, Finanzierung und Wachstum untersuchen.
Gemeinsame Studie von EPA und EUIPO
Europäische Start-ups, die in der Seed- oder frühen Wachstumsphase Patent- und/oder Markenrechte anmelden, sind bis zu 10,2 Mal erfolgreicher bei der Beschaffung von Finanzmitteln. Noch deutlicher wird dieser Vorteil bei europäischen Patenten und Marken: Die Wahrscheinlichkeit, in der Frühphase eine Finanzierung zu erhalten, ist mehr als fünfmal so hoch wie bei Neugründungen mit rein nationalen IP-Rechten. Zu diesem Schluss kommt eine neue Studie, die heute gemeinsam vom EPA und EUIPO veröffentlicht wird.
Die wichtigsten Ergebnisse auf einen Blick:
- Durchschnittlich 29 Prozent der europäischen Start-ups haben Patent- oder Markenrechte angemeldet, auch wenn bedeutende Unterschiede zwischen den Industriezweigen bestehen.
- Start-ups machen während ihres Wachstums vermehrt Gebrauch von IP-Rechten und legen den Schwerpunkt in allen Wachstumsphasen verstärkt auf europäische IP-Rechte.
- Die Einreichung von Patent- und Markenanmeldungen in der Seed- oder der frühen Wachstumsphase erhöht die Wahrscheinlichkeit einer nachfolgenden Finanzierung über Risikokapital.
- Werden anstelle rein nationaler IP-Rechte europäische Patent- und Markenrechte angemeldet, ist eine Finanzierung durch Risikokapitalgeber noch wahrscheinlicher.
- Die Einreichung von Patent- und/oder Markenanmeldungen ist für Investoren mit einer mehr als zweimal höheren Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Exits verbunden.
Neuer Deep Tech Finder
Das neue, kostenlose Tool kombiniert Geschäftsinformationen mit Patentinformationen und hilft Investoren dabei, europäische Start-ups zu erkennen und zu bewerten, die in kritischen Technologiebereichen disruptive Erfindungen auf den Markt bringen. Es enthält derzeit die Profile von mehr als 7 500 europäischen Deep-Tech-Neugründungen aus allen Industriezweigen. Der Deep Tech Finder ermöglicht die Suche nach Start-ups, die in verschiedenen Technologiefeldern europäische Patente angemeldet haben, und deckt aktuell fast 30 innovative Branchen ab, darunter auch den Erneuerbare-Energien-Sektor.
Förderung von Start-ups durch geistiges Eigentum
Die Eröffnung der Beobachtungsstelle steht unter dem Motto "Förderung von Start-ups durch geistiges Eigentum" und geht der Frage nach, wie Start-up-Unternehmen geistige Eigentumsrechte nutzen können, um innovative Lösungen voranzutreiben und Investoren zu gewinnen. Neben der Erörterung der Studienergebnisse durch die Verfasser wird auch der Deep Tech Finder vorgestellt. Abgerundet wird das Programm durch ein Expertengremium aus Investoren und Unternehmern, die über die Herausforderungen diskutieren werden, vor denen sie stehen. Das Thema "Start-ups" steht auf der Top-10-Liste des Zweijahresarbeitsplans der neuen Beobachtungsstelle. Nehmen Sie teil!