Präsident Campinos trifft Generaldirektor des UKRPATENT, Andrew Kudin
EPA-Präsident António Campinos traf am Donnerstag den Generaldirektor des staatlichen Unternehmens "Ukrainisches Institut für geistiges Eigentum" (UKRPATENT), Andrew Kudin, um mehr über die Bedürfnisse und Anliegen des ukrainischen Amts in der gegenwärtigen tragischen Lage zu erfahren.
"Im Namen des EPA und seiner Belegschaft möchte ich Ihnen sagen, wie sehr wir davon beeindruckt sind, wie das UKRPATENT mit den Folgen dieser militärischen Aggression umgeht", sagte Präsident Campinos bei der Eröffnung des Treffens. "In diesen schweren Zeiten fühlen wir alle im Amt uns als Ukrainerinnen und Ukrainer."
Generaldirektor Kudin gab anschließend einen ernüchternden Einblick in die Lebens- und Arbeitsbedingungen in der Ukraine und schilderte, wie das UKRPATENT als Wohnraum für die Bediensteten und ihre Familien eingerichtet wurde, der rund um die Uhr medizinische Versorgung und Zuflucht bietet. Dem EPA und seiner Belegschaft dankte Andrew Kudin herzlich für die geleistete Unterstützung und das Engagement: "Sie können sich gar nicht vorstellen, wie wichtig Ihre Unterstützung ist. Was unter diesen Umständen am meisten zählt, ist menschliche Hilfe. Unsere Wertschätzung lässt sich nicht in Worte fassen."
Die beiden Ämter vereinbarten, unverzüglich eine Zusammenarbeit auf der Grundlage einer verstärkten Partnerschaft in die Wege zu leiten. Zusätzlich zu technischer Unterstützung, die privilegierten Zugang zu Patentinformationen und anderen Patentdatenbanken gewährt, wird das EPA IT-Unterstützung leisten, um die kritischen Daten des UKRPATENT stärker zu sichern. Darüber hinaus wird in einem HR-Programm geprüft, ob Bediensteten des UKRPATENT eine Abordnung zum EPA angeboten werden könnte.
Diese Initiativen werden die bereits eingeleiteten Maßnahmen des EPA zur Unterstützung der Menschen untermauern, die von der russischen Militäraggression betroffen sind.
Die Zusammenarbeit mit dem nationalen Patentamt Russlands sowie mit der Eurasischen Patentorganisation hat das EPA schon in einem sehr frühen Stadium der Krise ausgesetzt.
Auf der Tagung des Verwaltungsrats der Europäischen Patentorganisation am 22. März aktivierte das Amt das "Reaktionsschnelle EPN" für alle Mitglieder des europäischen Patentnetzes (EPN), über das Informationen ausgetauscht und Maßnahmen offen und zeitnah koordiniert werden können.
Die vom Amt und seinen Bediensteten initiierte Spendenaktion brachte über 415 000 EUR ein, die an das Rote Kreuz und das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) weitergeleitet wurden. Ukrainischen Patentanmeldern und zugelassenen Vertretern, die nicht in der Lage sind, Patentanmeldungen einzureichen oder Fristen einzuhalten, schlug das EPA Rechtsgarantien vor.
Darüber hinaus wurde ein Rahmen verabschiedet, der die vorübergehende Ad-hoc-Aufnahme ukrainischer Kinder in die Europäischen Schulen in München (ESM) und Den Haag (ESH) ermöglicht. Bislang wurden 40 ukrainische Kinder in die ESM aufgenommen.
Auch viele Kolleginnen und Kollegen leisteten Unterstützung durch die Beherbergung von Familien, Sachspenden und ehrenamtliche Arbeit für örtliche Hilfsorganisationen. Zur Unterstützung ihrer Bemühungen hat das Amt die Intranetseite "EPO for Ukraine" eingerichtet, über die Spenden und ehrenamtliches Engagement koordiniert werden.
Präsident Campinos schloss das Treffen mit den Worten: "Wir stehen Ihnen mit Herz und Hand zur Seite. Sie können auf uns zählen."
Die gemeinsamen Maßnahmen wird ein spezielles Team wie von den Amtsleitern vereinbart nun weiter vorantreiben.
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