Treffen von EPA und Saudischer Behörde für geistiges Eigentum

Eine hochrangige Delegation der Saudischen Behörde für geistiges Eigentum (SAIP) unter der Leitung von CEO Dr. Al-Swailem kam am 27. September in München mit dem EPA zusammen. Die Delegierten zogen die Bilanz aus den Zusammenarbeitsprojekten der beiden Ämter und erörterten neue Initiativen zur Stärkung ihrer Partnerschaft, von denen auch die Nutzer des globalen Patentsystems profitieren können. Im Mittelpunkt der Gespräche standen die erfolgreiche Umsetzung des Abkommens über eine verstärkte Partnerschaft, darunter die Wiederverwendung von EPA-Arbeitsprodukten durch die SAIP, die jüngsten Entwicklungen bei KI-basierten Tools und Diensten und die EPA-Beobachtungsstelle für Patente und Technologien.
Steigerung von Effizienz, Qualität und Konsistenz durch KI
In einer Diskussion über Qualität erläuterte die EPA-Delegation die Rolle der KI und deren Beitrag zu Verbesserungen in diesem Bereich. Das EPA verwies nachdrücklich auf seinen menschenzentrierten Ansatz bei der digitalen Entwicklung und merkte an, KI schaffe zwar bemerkenswerte Tools zur Verbesserung von Genauigkeit, Konsistenz und Fähigkeiten von IP-Fachleuten, ersetze aber nicht die menschliche Expertise.
Die SAIP stellte ihren virtuellen Assistenten und ihr KI-basiertes IPC-Klassifikationstool für die Beschäftigten vor. Das EPA informierte über die neuesten Entwicklungen bei der KI-Unterstützung für Patentklassifizierung, -recherche und -prüfung. Dazu gehörten die neue Legal Interactive Platform und die KI-CPC-Unterstützungstools für Klassifizierung und Aktenzuweisung.
Untersuchung von Trends im Innovationsökosystem
Die SAIP-Delegierten erfuhren mehr über die jüngsten Aktivitäten der EPA-Beobachtungsstelle, insbesondere bei Technologien zu CO2-Abscheidung und -Speicherung, Wasser und Krebsbekämpfung. Das EPA umriss auch verschiedene künftige Initiativen, mit denen es zu einem tieferen Verständnis für das Innovationsökosystem in den Bereichen Energiewende, Kunststoffe und Technologien für eine Welt ohne Hunger beitragen will.
Die SAIP stellte zwei kürzlich veröffentlichte Berichte zur Patentlandschaft in den Bereichen CO2-Abscheidung und -Speicherung sowie Windenergie vor. Beide Ämter äußerten ihr Interesse daran, gemeinsame Themen für künftige Studien auszuloten und die digitale Bibliothek der EPA-Beobachtungsstelle für Patente und Technologie zu erweitern. In diesem Zusammenhang skizzierte die SAIP ihre Initiativen im Bereich Aufbau von IP-Kapazitäten. Dazu gehören die IP-Akademie, das Informationszentrum und das Technologie- und Innovationsförderungszentrum, die Dienstleistungen wie Berichte zur Patentlandschaft, Statistiken und Datenaustausch anbieten.
Zusammenarbeit von EPA und SAIP
Das EPA und die SAIP haben am 18. November 2021 ein Abkommen über eine verstärkte Partnerschaft geschlossen. Seitdem haben die beiden Ämter bei verschiedenen gemeinsamen Initiativen zusammengearbeitet wie z. B. die Wiederverwendung von EPA-Arbeitsprodukten in der Prüfung. Im Frühjahr dieses Jahres besuchte eine Delegation der SAIP das EPA zu einem Meinungsaustausch über Prozesse bei Qualitätsmanagement und Nachhaltigkeit.