Veranstaltung "Medtech CII" soll KMU stärker sensibilisieren
Das EPA und das Schwedische Patent- und Registrieramt (PRV) haben letzte Woche in Lund, Schweden, gemeinsam die erste von mehreren Veranstaltungen zu computerimplementierten Erfindungen in der Medizintechnik ausgerichtet. Die Konferenz, in der es um die Bedeutung von Patenten für kleine und mittlere Unternehmen ging, wurde von Teilnehmern und Referenten aus KMU und Start-ups, Industrie, Universitäten, öffentlichen Forschungsinstituten, Patentämtern und Aufsichtsbehörden aus über einem Dutzend Ländern besucht.
Medizintechnik war im vergangenen Jahr laut EPA-Jahresbericht 2018 das anmeldestärkste Gebiet. Wie auf vielen anderen technischen Gebieten sind auch in diesem Bereich die Auswirkungen computerimplementierter Erfindungen deutlich spürbar. Mit dieser Veranstaltung wollten EPA und PRV Unternehmen dafür sensibilisieren, wie wertvoll Patente und IP-Strategien sind. Zugleich informierten sie darüber, inwieweit Patentämter Unterstützung leisten können, indem sie das notwendige Wissen und die Tools bereitstellen. Ähnliche Veranstaltungen sind in auch anderen Städten Schwedens und in ganz Europa geplant.
Zum Auftakt hoben Peter Strömbäck, Generaldirektor des PRV, und Peter Albrecht, EPA-Hauptdirektor Operative Tätigkeit, die enge Zusammenarbeit zwischen dem EPA und den nationalen Patentämtern in Europa hervor. Sie betonten die Rolle der Patentämter bei der Innovationsförderung, deren besonderer Schwerpunkt auf einer verstärkten Digitalisierung aller technischen Gebiete liegt.
"Diese Konferenz unterstreicht den Marktwert von Patenten für KMU und die Bedeutung einer IP-Strategie", so Peter Albrecht. "Wir müssen mit allen Akteuren des Innovationsökosystems im Dialog bleiben, um gemeinsam die Herausforderungen und Chancen des raschen technologischen Wandels anzugehen, dazu zählt auch die wachsende Bedeutung digitaler Technologien in der Medizintechnik", sagte Peter Strömbäck.
Auf der Veranstaltung in Lund legten Patentprüfer aus beiden Ämtern dar, welche Art von Erfindung aus einer Kombination von Computer und Medizintechnik durch Patente geschützt werden kann und wie. Diskutiert wurde auch über Patentinformation und IP-Strategien sowie über die Verfahren nach Abschluss der Prüfung (Einspruch und Beschwerde).
Mehrere Referenten aus der Wirtschaft, darunter Investoren und Firmenchefs, ließen an ihrem Wissen teilhaben und diskutierten über Fallstudien. Die Konferenz gab ferner Einblicke in rechtliche Aspekte und beleuchtete Regulierungsfragen, nationale Rechtsstreitigkeiten, Lizenzstrategien und sogar die Art und Weise, wie die Erstellung einer Patentanmeldung die künftige Kommerzialisierung einer Erfindung beeinflussen kann.
Europaweite IP-Schulung für Unternehmen
Die Europäische Patentakademie des EPA, die zusammen mit dem PRV die Veranstaltung in Lund organisierte, führt seit 2017 eine weitere europaweite Schulungsreihe namens "IP for business" durch. Im Mittelpunkt der allgemeinen IP-Schulung für technologielastige KMU stehen in diesem Jahr Veranstaltungen zum Thema "IP for business" in Bukarest, Kopenhagen, Oslo, Budapest, Bratislava und Ljubljana. Eine weitere Konferenz für Unternehmen, die das EPA zusammen mit der Licensing Executives Society International organisiert, findet am 4. und 5. November 2019 in Dublin statt und behandelt Strategien, die den Transfer patentierter Technologien erleichtern. Für 2020 sind zwei weitere Veranstaltungen im Bereich Medizintechnik geplant.