Gesundheitscheck mit einem Tropfen Blut: Elizabeth Holmes als Finalistin für den Europäischen Erfinderpreis 2015 nominiert
- US-„Wunderkind" verließ mit 19 Jahren die Stanford-University und entwickelte ein revolutionäres Verfahren für Bluttests
- Aufwendige Blutentnahme per Spritze wird durch Stich in die Fingerkuppe ersetzt
- Dank ihrer Erfindung können mit einem Tropfen Blut die wichtigsten Tests durchgeführt und in nur vier Stunden analysiert werden
- Ihr Unternehmen Theranos hat heute einen Marktwert von rund 9 Milliarden US-Dollar und beschäftigt mehr als 800 Mitarbeiter
- EPA-Präsident Battistelli: „Die Innovation von Elizabeth Holmes hat das Potenzial, den Gesundheitsmarkt grundlegend zu verändern. Schmerzlos, kostengünstig - eine Revolution, basierend auf einem Tropfen Blut"
München, 21. April 2015 - Jeder kennt es, die wenigsten mögen es: Die Blutabnahme. Die Hemdsärmel werden hochgekrempelt, der Arm abgebunden und die Arzthelferin sucht eine passende Vene, sticht die Nadel der Spritze dann in den Arm und entnimmt das Blut. Dank der bahnbrechenden Erfindung von Elizabeth Holmes, gehört dieses unangenehme Szenario in den USA bereits heute der Vergangenheit an. Die Amerikanerin (31) hat einen Test entwickelt, der mit einem einzigen Tropfen Blut die wichtigsten Blutwerte ermitteln kann. Und das mit einem einfachen Piekser in die Fingerkuppe.
Diese Erfindung könnte man durchaus als Quantensprung in der medizinischen Diagnostik bezeichnen. Denn das Verfahren, das Holmes inzwischen für den Massenmarkt tauglich gestaltet hat, benötigt nicht nur einen Bruchteils des Blutes, es kostet zudem sehr viel weniger als herkömmliche Verfahren. Für diese Erfindung wurde Elizabeth Holmes als Finalistin für den Europäischen Erfinderpreis in der Kategorie ‚Nicht-europäische Staaten‘ nominiert. Am 11. Juni 2015 wird die begehrte Auszeichnung im Rahmen eines Festakts in Paris zum zehnten Mal verliehen.
EPA-Präsident Battistelli: „Der Erfindergeist und der Glaube an ihre Idee haben Elizabeth Holmes geleitet, und sie hat eine Erfindung geschaffen, die das Leben vieler Menschen verbessern kann. Ihre Entwicklung ist ein medizinischer Durchbruch. Schmerzlos, kostengünstig und mit schnellen Analyse-Ergebnissen - eine Revolution, basierend auf einem einzigen Tropfen Blut".
An der Stanford University verblüffte die Studienanfängerin in Chemie bereits mit bahnbrechenden Ideen. Eine davon: Ein Pflaster, das Substanzen über die Haut abgibt, welche die Wirksamkeit eines Medikaments im Blut des Patienten überprüfen und die Dosis entsprechend anpassen helfen. 2003 meldete die damals 19-Jährige das Pflaster zum Patent an, verließ die Universität und gründete mit dem Segen ihres Professors die Firma Theranos. Ihr Leitgedanke war, dass jeder Mensch überall, schnell und nach Bedarf seinen Gesundheitszustand überprüfen können soll.
Zehn Jahre bis zur Revolution auf dem Gebiet der Bluttests und -analysen
Elizabeth Holmes nahm das Geld, das ihre Eltern für ihre Ausbildung zurückgelegt hatten, verließ die Universität und sammelte weiteres Kapital. Bereits in der Anfangsphase des jungen Unternehmens entwickelte sie den Prototyp dessen, was heute als medizinische Sensation in den USA für Furore sorgt. Es ist eine Software, die einen einzigen Tropfen Blut umfassend und präzise auf alle gängigen Werte und Anomalien untersucht. Dies war zuvor nur mit enormen Mengen Blut in langwierigen Analyseverfahren möglich. Krebsmarker oder Cholesterinwerte, Zuckerwerte oder Mineraldefizit - in nur vier Stunden liegen verlässliche Ergebnisse vor. Heute können Patienten im Südwesten der USA die von ihrem Arzt empfohlenen Blutuntersuchungen in einem der 41 Gesundheitszentren, in den sogenannten TheranosTM Wellness Centers, durchführen lassen. Diese Zentren sind in den Geschäften der Drogeriekette Walgreens zu finden. Das Besondere dabei: Dank ihren technischen Eigenentwicklungen können Theranos-Labore die Tests wesentlich kostengünstiger anbieten als die etablierte Konkurrenz - und kosten ihre Kunden zudem weniger Schmerz und Überwindung.
Flächendeckende Versorgung in den USA
Elizabeth Holmes verfolgt ein langfristiges Ziel: Innerhalb von fünf Meilen seines Wohnortes soll einem jeden US-Einwohner dieses Testverfahren zugänglich sein. Damit möchte Holmes einen besonderen Beitrag zur Vorsorge leisten. Denn ein Grund für ihre Erfindung war stets der Gedanke, dass alle Menschen ein Recht auf eine frühzeitige und kostengünstige Diagnose haben. Anders als bei ihrem Onkel, dessen Hautkrebs zu spät erkannt wurde und der innerhalb kurzer Zeit verstarb. Eine schmerzliche persönliche Erfahrung, die Holmes‘ Vision maßgeblich geprägt hat.
Diese ehrgeizigen Pläne sollen über eine Ausweitung der Kooperation mit Walgreens realisiert werden. In den nächsten Jahren sollen Holmes´ Zentren in viele weitere der insgesamt 8.200 Drogerie-Filialen des Unternehmens einziehen. Theranos kooperiert in den USA außerdem mit Krankenhausketten und Arzneimittelherstellern, die etwa bei Medikamentenstudien auf die diagnostischen Systeme von Elizabeth Holmes setzen. Der Wert des mittlerweile 800 Mitarbeiter zählenden Unternehmens wird auf neun Milliarden Dollar geschätzt. Elizabeth Holmes selbst wird seit kurzem in der Forbes-Liste der reichsten Amerikaner als jüngste Milliardärin geführt
Prominente Wegbegleiter
Für die weitere Entwicklung ihrer Geschäfte hat sich Elizabeth Holmes prominente Unterstützung gesichert. Die Ex-US-Außenminister Henry Kissinger und George Shultz gehören dem Verwaltungsrat von Theranos an. Holmes selbst benutzt ihre Erfindung nahezu täglich: Nach dem Essen nimmt sie des Öfteren Blutproben. Sie hat den Test bereits mehrere tausend Mal mit ihrem Blut durchgeführt.
Medien- und Servicepaket zu Elizabeth Holmes:
- Über die Erfinderin
- Der Blick auf die Patente: EP2205968, EP1662987, EP2018188
- Zehn Jahre Europäischer Erfinderpreis: Eine Zeitreise zu Erfindern und Ideen, die unser Leben veränderten.
- Über das Europäische Patentamt (EPA)
- Studie belegt: Jeder dritte Job in Europa entsteht in IP-intensiven Branchen
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