Ian Frazer und Jian Zhou gewinnen Europäischen Erfinderpreis für ersten Impfstoff gegen Gebärmutterhalskrebs
- Der Australier Ian Frazer und sein verstorbener chinesischer Miterfinder Jian Zhou gewinnen den Publikumspreis des europäischen Erfinderpreises
- Fast ein Drittel der Stimmen gingen an die beiden Erfinder
- Online-Voting so begehrt wie nie: mehr als doppelt so viele Stimmen wie im Vorjahr
- Gardasil - erster Impfstoff gegen Gebärmutterhalskrebs
- EPA-Präsident Battistelli: „Unter 15 bahnbrechenden Erfindungen als Publikumsgewinner hervorzugehen, zeigt deutlich, dass die Öffentlichkeit dem herausragenden Beitrag von Ian Frazer und Jian Zhou zur Präventivmedizin höchste Anerkennung zollt."
München/Paris, 11. Juni 2015 - Die Erfindung des Impfstoffes Gardasil hat Ian Frazer und seinem verstorbenen chinesischen Kollegen Jian Zhou den Publikumspreis des Europäischen Erfinderpreises 2015 eingebracht. Das australisch-chinesische Forscherteam erhielt 32 Prozent der 47 000 abgebebenen Online-Stimmen. Mit dem Europäischen Erfinderpreis des Europäischen Patentamts (EPA) werden jedes Jahr herausragende Erfinder in fünf unterschiedlichen Preiskategorien ausgezeichnet. Außerdem kürt die Öffentlichkeit via Online-Votum ihren Gewinner aus dem Kreis der 15 Finalisten des Europäischen Erfinderpreises. Die übrigen Preise werden von einer abhängigen Fachjury des Europäischen Erfinderpreises vergeben. Ian Frazer sowie Xiao Yi Sun, die Witwe des verstorbenen Miterfinders, nahmen heute bei der Preisverleihung in Paris, an der mehr als 450 internationale Gäste teilnahmen, die Auszeichnung entgegen. Zum zehnten Mal wurden die begehrten Preise im Rahmen eines Festakts verliehen.
Hoffnung im Kampf gegen Krebs
Gebärmutterhalskrebs ist die zweithäufigste Krebserkrankung bei Frauen - und eine der gefährlichsten dazu. Aber dank des australisch-chinesischen Forscherteams gibt es Hoffnung: Die Forscher entwickelten Gardasil, den ersten Impfstoff gegen Gebärmutterhalskrebs. Der Ansatz basiert auf den bahnbrechenden Forschungsergebnissen des deutschen Mediziners und Nobelpreisträgers, Harald zur Hausen, der bereits vor mehr als 35 Jahren die Verbindung zwischen dem Humanen Papillomvirus (HPV) und Gebärmutterhalskrebs festgestellt hat. Das sexuell übertragbare Virus führt zur Infektion von Haut- und Schleimhautgewebe, was im schlimmsten Fall Gebärmutterhalskrebs hervorrufen kann. Der Impfstoff stellt die Prävention in den Vordergrund, die gerade für Frauen ohne regelmäßigen Zugang zu medizinischer Versorgung lebensrettend sein kann.
EPA-Präsident Benoît Battistelli: „Die Entwicklung von Gardasil hat nicht nur viele Frauen vor langwierigen und schmerzhaften Behandlungen wie Operationen oder Chemotherapie bewahrt, sondern auch zahllose Leben gerettet. Die Auszeichnung zeigt, wie dankbar die Menschen den beiden Forschern für diese bahnbrechende Erfindung sind. Gardasil schenkt Hoffnung und Zuversicht. Dem Publikumspreis kommt deshalb eine ganz besondere Bedeutung zu".
HPV-Impfung wird zum Standard - und entscheidend in Entwicklungsländer
Mittlerweile wird der Impfstoff in 120 Ländern eingesetzt und wurde bereits über 125 Millionen Mal verabreicht. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sowie die Gesundheitsbehörden in Australien, Kanada, Europa und den USA empfehlen die Impfung gegen HPV für junge Frauen im Alter von neun bis 25 Jahren. Gerade für Regionen ohne medizinische Grundversorgung - und damit ohne präventive Diagnoseverfahren - bedeutet der Impfstoff einen entscheidenden Fortschritt im Kampf gegen den Krebs.
Medieninformationen zu Ian Frazer und Jian Zhou
Die Patente ansehen: EP0595935, EP0750669, EP1002091, EP1144005, EP1325957, EP1359156
Video- und Fotomaterial zum Europäischen Erfinderpreis 2015 |
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