Oktoberfest 2015: Kein Bier ohne Patente
- Über 2000 europäische Patente im Bierzelt
- Die meisten Patente entfallen auf Bierzapfhähne
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Video: Technische Innovationen rund um das Oktoberfest
München, 17. September 2015
- Am Münchner
Oktoberfest erfreuen sich nicht nur Bierfreunde. Auch Technikbegeisterte kommen
auf ihre Kosten. Wie ein Blick in die Patentdateien des Europäischen Patentamts
(EPA) zeigt, finden sich in jedem Bierzelt die unterschiedlichsten Erfindungen:
Spitzenreiter sind die Bierzapfhähne mit 1813 Patenten. Für Schankanlagen sind
422 Patente verzeichnet und im Bereich Spülanlagengibt es 74 europäische Patente.
Mit immerhin 64 europäischen Patenten schlagen die Bierbankgarnituren zu Buche.
All dies zeigt: Patente sind von dem Oktoberfest nicht mehr wegzudenken. Und die
steigenden Besucherzahlen sind für die Wirte bzw. Hersteller Grund genug, fortlaufend
in Verbesserungen und technische Neuerungen rund um das Bierzelt, seine
Ausstattung und die Schankanlagen zu investieren. Daraus resultieren immer
wieder technische Lösungen, die dem Europäischen Patentamt als
Patentanmeldungen vorgelegt werden.
Eine Maß Bier voller Patente
„Allein in einer Maß Bier stecken 15 bis 25 Patente was die Herstellung des Bieres direkt betrifft", sagt Dr. Ralph Schneid, Produktmanager der Krones AG. Der Krones Konzern entwickelt und fertigt Maschinen und Anlagen für die Bereiche Prozess-, Abfüll- und Verpackungstechnik. „Betrachtet man dann auch noch den Prozess, um das Bier in das Festzelt oder den Maßkrug zu bekommen, ist ein Vielfaches mehr an Patenten notwendig." Um sicherzustellen, dass der Bierfluss nie versiegt - an manchen Tagen werden bis zu 400.000 Liter Bier gezapft - bedarf es vieler technischer Erfindungen. Einzig das Bier selbst ist nicht patentiert. „Die Rezeptur eines Bieres ist das geheime Wissen des Braumeisters. Wenn man das patentieren würde, würde es offengelegt und jeder könnte dann dieses Bier nachbrauen, " erklärt Dr.-Ing. Johannes Tippmann, Leiter der Forschungsbrauerei Weihenstephan. Abgesehen davon, dass Rezepturen ohnehin nicht patentiert werden können, ginge damit sicherlich auch der besondere Reiz der Geschmacksvielfalt des Bieres verloren.
Erfindung Biertischnetz
Von
hochkomplexen Technologien bis hin zu einfachen, guten Ideen - auf dem
Oktoberfest stecken Patente auch in Dingen, die auf den ersten Blick
unscheinbar sind, wie das Beispiel der Erfindung des so genannten
Biertischnetzes zeigt: ein Gepäcknetz für Jacken oder Handaschen, welches mit
einem Gummizug an der Unterseite eines Biertisches montiert werden kann. „Mir
war es wichtig meine Erfindung schützen lassen, schließlich habe ich lange an
der Umsetzung gearbeitet und möchte mich natürlich vor Nachahmern schützen und
mögliche Investoren gewinnen", erklärt der Erfinder Benno Zierer.
Diese Beispiele zeigen einmal mehr, dass das Münchner Oktoberfest auch ein Tummelfeld für kreative Köpfe ist - und das in jeder Hinsicht.
In unserem Film erfahren Sie, wie viele Patente in einem einzigen Bierzelt
versteckt sind und welche Rolle schon Albert Einstein auf dem Oktoberfest
spielte.
Über das EPA
Das Europäische Patentamt (EPA) ist mit rund 7 000 Mitarbeitern eine der
größten europäischen Einrichtungen des öffentlichen Dienstes. Der Hauptsitz ist
in München; Niederlassungen gibt es in Berlin, Brüssel, Den Haag und Wien. Das
EPA wurde gegründet, um die Zusammenarbeit europäischer Staaten im Patentwesen
zu fördern. Über das zentrale Erteilungsverfahren beim EPA können Erfinder
Patentschutz in bis zu 38 EPO-Mitgliedsstaaten erlangen. Das EPA ist überdies die weltweit
bedeutendste Behörde für Patentrecherchen und Patentinformation.
Kontakt:
Rainer Osterwalder
Pressesprecher
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