Der Europäische Erfinderpreis 2024 feiert Innovatorinnen und Innovatoren aus allen Teilen der Welt, die die Transformation von Gesellschaft und Industrie vorantreiben
- Das Europäische Patentamt (EPA) würdigt eine Gruppe herausragender Erfinderinnen und Erfinder, deren innovative Kreationen bedeutende, sektorübergreifende Auswirkungen haben, das globale Wohlergehen fördern und den technischen Fortschritt vorantreiben.
- Die aus dem Vereinigten Königreich stammende Dame Carol Vivien Robinson erhielt die prestigeträchtige Auszeichnung in der Kategorie "Lebenswerk" für ihre bahnbrechenden Leistungen im Bereich der Massenspektrometrie, die die Biochemie revolutionierten.
- Die Gewinnerinnen und Gewinner der weiteren vier Kategorien sind: Fiorenzo Dioni und Richard Oberle (Industrie); Cordelia Schmid aus Deutschland (Forschung); Masato Sagawa aus Japan (Nicht-EPO-Staaten) und Olga Malinkiewicz aus Polen (KMU).
- Beim Young Inventors Prize wurde Rochelle Niemeijer (Niederlande) mit dem ersten Platz ausgezeichnet, gefolgt von Valentyn Frechka (Ukraine) auf Platz zwei und einem Team bestehend aus Khaoula Ben Ahmed, Ghofrane Ayari, Souleima Ben Temime und Sirine Ayari (Tunesien) auf Platz drei.
München, 9. Juli 2024 – Das Europäische Patentamt (EPA) hat heute anlässlich der Preisverleihung in Malta die Gewinnerinnen und Gewinner des Europäischen Erfinderpreises 2024 bekannt gegeben. Die unter einer Vielzahl von Kandidaten und Finalisten ausgewählten Preisträgerinnen und Preisträger wurden für ihre innovativen Arbeitsleistungen in den Bereichen Fahrzeugbau, Computer Vision, Magnettechnologie und erneuerbare Energien geehrt. Die Gewinnerinnen und Gewinner des Europäischen Erfinderpreises 2024 wurden heute bei einer Hybridveranstaltung in Malta verkündet.
Die diesjährigen Gewinnerinnen und Gewinner des Europäischen Erfinderpreises wurden unter 16 Finalisten ausgewählt, die aus ursprünglich 550 Kandidatinnen und Kandidaten aus allen Teilen der Welt hervorgegangen waren. Die Finalistinnen und Finalisten stammen aus 14 Ländern: Ukraine, Vereinigtes Königreich, Tunesien, Deutschland, Schweden, Brasilien, USA, Island, Polen, Finnland, Frankreich, Italien, Spanien, Niederlande, Malta und Japan. Viele ihrer Innovationen zielen darauf ab, den Alltag von Menschen auf der ganzen Welt zu verbessern und die größten gesellschaftlichen Herausforderungen wie z. B. Umweltprobleme, Gesundheitsversorgung und nachhaltige Energie zu bewältigen.
Die Preisträgerinnen und Preisträger
Industrie: Fiorenzo Dioni und Richard Oberle, für ihr Hochpräzisions-Aluminium-Druckgussverfahren, das die Automobilbranche revolutioniert hat. Hier erfahren Sie mehr über die Erfinder.
Forschung: Cordelia Schmid, für ihre Leistungen in der Informatik, die maschinelle Lernanwendungen ermöglichen, die bis in alltägliche Technologien hineinreichen. Hier erfahren Sie mehr über die Erfinderin.
Nicht-EPO-Staaten: Masato Sagawa, der sich durch die Entwicklung der stärksten Permanentmagneten einen Namen gemacht hat, die eine wesentliche Rolle in verschiedenen High-Tech-Anwendungen spielen. Hier erfahren Sie mehr über den Erfinder.
KMU: Olga Malinkiewicz und ihr Team, für ihre kostengünstigen und umweltfreundlichen Perowskit-Solarzellen, die die Solarenergie-Technologie einen bedeutenden Schritt vorangebracht haben. Hier erfahren Sie mehr über die Erfinderin.
Lebenswerk: Dame Carol Vivien Robinson, deren Leistungen bedeutende Fortschritte in der Massenspektrometrie, der biomedizinischen Forschung und der medizinischen Diagnostik ermöglicht haben. Hier erfahren Sie mehr über die Erfinderin.
Publikumspreis und Young Inventors Prize
Young Inventors Prize
Diese Auszeichnung wurde 2022 ins Leben gerufen, um die Initiative und Kreativität junger Menschen zu würdigen. Der erste Platz ist mit 20 000 EUR dotiert. Der Zweitplatzierte erhält 10 000 EUR und der Finalist, der den dritten Platz belegt, bekommt 5 000 EUR.
Erster Platz: Rochelle Niemeijer, eine 29-jährige Wissenschaftlerin aus den Niederlanden, konnte sich mit ihrem KI-gestützten portablen Testkit für die Schnelldiagnose bakterieller Infektionen, wie beispielsweise der Harnwege, den ersten Platz sichern. Damit ermöglicht die Erfindung schnellere und genauere Behandlungsentscheidungen. Hier erfahren Sie mehr über die Erfinderin.
Zweiter Platz: Valentyn Frechka, ein 23-jähriger Erfinder aus der Ukraine, gewann mit seinem Herstellungsverfahren für nachhaltiges Papier aus Herbstlaub den zweiten Platz, das den Abholzungsbedarf für die Papierherstellung deutlich senkt. Hier erfahren Sie mehr über den Erfinder.
Dritter Platz: Khaoula Ben Ahmed, Ghofrane Ayari, Souleima Ben Temime und Sirine Ayari wurden für ihre innovative, intelligente Rollstuhlsteuerung mit dem dritten Platz ausgezeichnet. Damit fördern sie die Mobilität und Selbstbestimmtheit von Menschen mit Behinderungen. Hier erfahren Sie mehr über die Erfinderinnen.
Publikumspreis
Die Gewinnerin dieses vom Publikum vergebenen Preises ist Olga Malinkiewicz, die für ihre wegweisende Erfindung von druckbaren Solarzellen darüber hinaus auch in der Kategorie "KMU" ausgezeichnet wird.
Die nächste Ausgabe des Young Inventors Prize findet 2025 in Island statt
Beim heutigen Festakt in Malta durfte das Europäische Patentamt (EPA) auch das neue Konzept für die Preisverleihung bekannt geben, das ab 2025 zum Tragen kommen wird. Vom nächsten Jahr an soll der Preis alle zwei Jahre vergeben werden, wobei sich die nächste Ausgabe vorrangig an junge Erfinderinnen und Erfinder unter 30 richtet, deren Erfindungen eines oder mehrere Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) abdecken. Dabei soll eine unabhängige Jury früherer Finalistinnen und Finalisten die Einreichungen beurteilen und auf diese Weisen ein faires und fundiertes Auswahlverfahren ermöglichen, das den Innovationsgeist und die Errungenschaften der nächsten Generation von Erfinderinnen und Erfindern würdigt. Die erste Ausgabe dieses neuen, zweijährlichen Formats soll 2025 in Island stattfinden. Nominierungen für alle Technologiebereiche werden ab heute bis Ende September entgegengenommen.
In den dazwischenliegenden Jahren ab 2026 wird das EPA zum ursprünglichen Konzept des Europäischen Erfinderpreises in den klassischen Kategorien "Industrie", "Forschung", "KMU", "Nicht-EPO-Staaten", "Lebenswerk" und "Publikumspreis" zurückkehren.
Pressematerial
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Fotos Preisverleihung
Medienkontakte Europäisches Patentamt
Luis Berenguer Giménez
Hauptdirektor Kommunikation / EPA-Sprecher
EPA-Pressestelle
press@epo.org
Tel.: +49 89 2399-1833
Über den Europäischen Erfinderpreis
Der Europäische Erfinderpreis ist einer der renommiertesten Innovationspreise Europas. Er wurde 2006 vom EPA ins Leben gerufen und würdigt Einzelpersonen oder Teams, die mit ihren wegweisenden Erfindungen Antworten auf einige der größten Herausforderungen unserer Zeit geben. Die Finalisten und Gewinner werden von einer unabhängigen Jury aus früheren Finalistinnen und Finalisten ausgewählt. Gemeinsam beurteilen sie, welchen Beitrag die Vorschläge hinsichtlich technischen Fortschritts, sozialer und nachhaltiger Entwicklung und wirtschaftlichem Wohlstand leisten. Alle Erfinder müssen ein europäisches Patent für ihre Erfindung erhalten haben.
Das EPA
Mit 6.300 Beschäftigten ist das Europäische Patentamt (EPA) eine der größten Behörden in Europa. Das EPA, das seinen Hauptsitz in München sowie Niederlassungen in Berlin, Brüssel, Den Haag und Wien hat, wurde mit dem Ziel gegründet, die Zusammenarbeit zwischen den Staaten Europas auf dem Gebiet des Patentwesens zu stärken. Dank des zentralisierten Verfahrens vor dem EPA können Erfinderinnen und Erfinder hochwertigen Patentschutz in bis zu 45 Staaten erlangen, die zusammen einen Markt von rund 700 Millionen Menschen umfassen. Das EPA ist ferner weltweit führend in den Bereichen Patentinformation und Patentrecherche.