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Patentorama

September ist der Monat der klassischen Musik. Lassen Sie uns zu diesem Anlass in die ätherische Welt des Theremins eintauchen - und in die faszinierende Welt der Patentanführungen...


Leon Theremin war ein russischer Radiotechniker mit französischen und deutschen Wurzeln, der den berühmten Theremin erfunden hat. Wir feiern den Monat der klassischen Musik, indem wir seine außergewöhnliche Erfindung und die faszinierende Welt der Patentanführungen beleuchten.  

In den 1920ern entdeckte Theremin bei der Arbeit im Labor, dass er dank einer Kombination aus zwei Antennenschaltungen und ihrer Verbindung mit einem akustischen Ausgang die Tonhöhe einer Melodie mit einer Hand und die Lautstärke mit der anderen steuern konnte (siehe unten). Das war die Geburtsstunde des ersten analogen Synthesizers, den Theremin in verschiedenen Ländern patentieren ließ, z.B. 1928 in den Vereinigten Staaten

Der ätherische Klang des Theremins fand großen Anklang, inspirierte klassische Kompositionen für Theremin-Solisten und später die Erfindung des modernen kommerziellen Synthesizers, der die Musikwelt revolutioniert hat und es klassischen Komponisten ermöglicht, ihre Werke ganz ohne Orchester zu schreiben und anzuhören. Außerhalb der Musikindustrie hat die Erfindung von Theremin auch Patente in den Bereichen Spielkonsolen und Pulstechniken inspiriert.

Eine Möglichkeit, die tatsächliche Bedeutung des Theremins für nachfolgende Erfindungen zu beurteilen, sind sogenannte Vorwärtsanführungen. Vorwärtsanführungen sind Dokumente, in denen das von Ihnen betrachtete Dokument (in diesem Fall: Theremins Patent von 1928) angeführt wurde. Diese zeigen, wie eine Erfindung spätere Technologien beeinflusst hat - je mehr Anführungen, desto größer die Wirkung. So können Sie beispielsweise in Espacenet sehen, dass 39 Patentfamilien Theremins Patent anführen. 

Mit PATSTAT können Sie einen Anführungsbaum erstellen, um die tatsächliche langfristige Bedeutung einer Erfindung darzustellen - das heißt, nicht nur die Vorwärtsanführungen einer Erfindung, sondern auch die Vorwärtsanführungen der Vorwärtsanführungen. So wird deutlich, wie ein Patent Anmeldungen in anderen Bereichen beeinflusst hat - auch in solchen, die noch Zukunftsmusik waren (denke Sie an Videospiele, 3D-Sensorik und Datenverarbeitung). Der Theremin-Anführungsbaum enthält enorm viele Vorwärtsanführungen, wobei die Zahl sogar nach vierzehn Iterationen noch steigt. Das zeigt, dass das Theremin eine wirklich tonangebende Entwicklung und ein gutes Beispiel für ein Patent ist, das viele andere Technologien inspiriert hat. 


Gehen Sie wie folgt vor, um diese Grafik zu erstellen.

Geben Sie zunächst die folgende Abfrage in PATSTAT ein:

SELECT DISTINCT a.pat_publn_id FROM tls212_citation a
JOIN tls211_pat_publn orig ON orig.pat_publn_id=a.cited_pat_publn_id
WHERE orig.publn_auth='US' AND orig.publn_nr='1661058' 

Fügen Sie nun die obige Abfrage in die Klammern der nachstehenden Abfrage ein, um die Zahl der Vorwärtsanführungen für die nächste Iteration abzurufen: 

SELECT DISTINCT b.pat_publn_id FROM tls212_citation b
WHERE b.cited_pat_publn_id IN (- Abfrage für die vorherige Iteration hier einfügen -)

Fügen Sie so viele äußere Abfragen hinzu, wie Sie möchten, und geben Sie der Abfragetabelle jedes Mal einen neuen Namen (beachten Sie, dass mehr Iterationen mehr Dokumente durchsuchen und somit länger dauern). Exportieren Sie dann die Daten nach Microsoft Excel und erstellen Sie die Grafik.

Das war's für heute. Vorhang auf und Musik ab …

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