Feuerlöschen
Die Art der Notfalleinsätze zur Brandbekämpfung kann ganz unterschiedlich sein, aber die Häufigkeit der Einsätze erreicht ihren Höhepunkt gewöhnlich im Sommer. Trotz schneller Reaktion der Einsatzkräfte können sich auch kleinere Waldbrände bei ungünstiger Witterung in gefährdeten Gebieten zu Großbränden entwickeln.
Ausbreitungsbrände hoher Intensität können mehrere Tage andauern und stellen eine Gefahr für Menschen, Güter und Ökosysteme dar. Sie machen eine breite Palette von Brandbekämpfungstechniken zu Lande und aus der Luft erforderlich, die in komplexen Einsätzen koordiniert werden. An diesen Einsätzen sind Fachleute aus verschiedenen Bereichen beteiligt, z. B. Feuerwehrleute, Personal von Forstkontrollstellen, Polizeikräfte, Forstbeamte, Piloten und Militärangehörige; ebenso eine ganze Reihe von Technologien wie Geländemaschinen, Schwermaschinen, schwere Straßenfahrzeuge, leichte 4x4-Fahrzeuge, Handwerkzeug, Flugzeuge, Drohnen, Kommunikations- und Ortungssysteme. Entsprechend umfangreich ist der Innovationsbedarf bei Großbränden.
Luftgestützte Technologien
Flugzeuge, Hubschrauber, Drohnen, Ballons oder Luftschiffe stehen im Mittelpunkt vieler Innovationen zur Waldbrandbekämpfung. Drohnen sind besonders gut geeignet, da sie auch entlegene und schwer zugängliche Brandgebiete erreichen. Sie sind ferngesteuert und gefährden nicht das Leben von Piloten und Pilotinnen. Sie können zudem mit Sensoren, Kameras und Löschmitteln ausgerüstet werden, um Brände zu erkennen, zu überwachen und zu löschen.
Flugzeuge
Löschflugzeuge sind gewöhnlich Starrflügler, die mit großen Löschtanks ausgestattet sind, die am Boden befüllt werden. Amphibienflugzeuge können direkt auf der Meeresoberfläche oder auf Seen landen und ihre Tanks ohne fremde Hilfsmittel auffüllen. Flugzeuge eignen sich besonders für Flachland und Gebiete, in denen es keinen oder nur einen begrenzten Zugang zu Wasser gibt, da sie in der Regel lange Strecken und mit hoher Geschwindigkeit fliegen können.
Hubschrauber
Hubschrauber können mit Tanks ausgestattet sein, eine Schaumkanone an der Vorderseite aufweisen oder Löschwasser-Außenlastbehälter mitführen. Diese Außenlastbehälter werden in der Regel durch Eintauchen in Seen, Flüsse, Stauseen oder über transportable Tanks befüllt. Die Tanks werden am Boden gefüllt, oder es wird Wasser aus Seen, Flüssen oder Stauseen entnommen. Hubschrauber haben den Vorteil, dass sie auch in Gebirgsregionen und anderen Gebieten mit schwieriger Topografie geflogen werden können. Allerdings kann Wind ihre Einsatzmöglichkeiten beschränken.
Drohnen und unbemannte Fluggeräte
Drohnen zur Brandbekämpfung können mit Trockenpulverlöschern, Löschbomben und Rettungstechnik ausgerüstet werden. Ebenso können sie optische oder Infrarotkameras, Laserentfernungsmesser oder Hindernisvermeidungssysteme tragen. Diese intelligenten Systeme sind in der Lage, Löschmittel präzise ins Ziel zu bringen und Hindernisse zu umfliegen, was die Einsatzwirksamkeit und -schnelligkeit der Drohne bzw. des unbemannten Fluggeräts steigert.
Luftschiffe, Ballons
Luftschiffe und Ballons können eingesetzt werden, um Löschmittel auszubringen oder um Geräte wie z. B. Schläuche in der Luft zu halten. Sie reagieren empfindlicher auf Wind und Aufwinde als andere Luftfahrzeuge, besitzen aber den Vorteil, sehr lange in der Luft bleiben zu können.
Kfz-Technik (Feuerwehrfahrzeuge)
Im Bereich Kraftfahrzeugtechnik stehen menschen- oder robotisch geführte Fahrzeuge im Fokus, Raupenfahrgestelle für hügeliges Gelände, Wärmeschutzkabinen sowie auf dem Fahrgestell montierte oder mit ihm gekoppelte Vorrichtungen für die Speicherung von Wasser, Schmutz, Löschmitteln und die Lagerung von Wasser- oder Hochdruckluftschläuchen. Auch diese Maschinen können mit diversen Sensoren, Kameras und Löschmitteln ausgestattet werden, um je nach Bedarf Brände zu erkennen, zu überwachen oder zu löschen.
Raketentechnik
Technologien mit großer Reichweite nutzen Flugkörper oder Raketen, um Löschmittel entfernt auszubringen und Nähe bzw. Kontakt zum Feuer zu vermeiden. Diese Technologien sind für die gezielte Bekämpfung von Bränden in schwer zugänglichen Bereichen konzipiert, z. B. in steilem Gelände. Systeme mit Druckluftwerfern, Raketen oder Fallschirmen können Wasser- oder Brandbekämpfungsbomben ins Ziel bringen.
In-situ-Systeme
In-situ-Löschsysteme sind Geräte und hydraulische Infrastrukturen, die in Wäldern installiert werden, um Brände zu erkennen und zu bekämpfen. Zu diesen Systemen zählen Geräte wie Sensoren, Kameras und Löschmittel. Sie werden aktiviert, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind, z. B. ein bestimmter Anstieg der Temperatur oder die Erkennung von Rauch. Zu den hydraulischen Infrastrukturen zählen verschiedene Systeme, die Wasser speichern, verteilen und bereitstellen. Sie reichen von Systemen, die das Einfrieren von Seen im Winter verhindern, über Systeme zur Bestimmung geeigneter Standorte für die Sammlung von Regenwasser bis hin zu Staubecken in hochgelegenen Bergregionen.
Echtzeit-Überwachung von Waldbränden
Die Überwachung kann durch Drohnen erfolgen, die in Echtzeit Bilder und Informationen über den Status eines Waldbrandes an eine Leitstelle übermitteln. Auf dieser Grundlage können die Löscharbeiten in Abhängigkeit von den festgestellten Temperaturen oder Windverhältnissen geleitet werden. Andere Systeme nutzen Satellitenbilder und Wetterdaten, um die Brandentwicklung zu prognostizieren.
Löschmittel
Zwar ist Wasser aufgrund seiner Fähigkeit, zu kühlen, zu ersticken und die Verbrennungsreaktion von Pyrolysegasen zu unterbrechen, die am häufigsten zum Feuerlöschen verwendete Verbindung, doch auch anorganische Verbindungen wie Phosphor- und Stickstoffsalze kommen häufig als Flammhemmer zum Einsatz. Sie können jedoch durch Prozesse wie Eutrophierung die Umwelt schädigen, wenn sie in der Nähe von Wasserläufen eingesetzt werden.
Transportable hydraulische Infrastruktur
Zur transportablen hydraulischen Infrastruktur gehören Rohrleitungen, Schläuche und andere transportable Hydrauliktechnik, die in ein von einem Brand betroffenes Gebiet gebracht werden. Sie werden unterschieden von hydraulischen Infrastrukturen, die bereits im Wald installiert sind.
Tragbare Löschgeräte
Diese Geräte reichen von Rucksäcken mit Löschmitteln oder Druckluft bis hin zu Geräten, die Bodenschmutz auffangen und auf das Feuer werfen. Es kann sich auch um Trockeneisgeräte handeln, die CO2 ausstoßen, um Sauerstoff zu verdrängen. Andere tragbare Geräte nutzen abnehmbare Barrieren aus hitzebeständigem Material.
Nichtlöschende Handwerkzeuge
Neben Löschgeräten können Feuerwehrleute, die mit Waldbränden zu tun haben, auch andere Werkzeuge zur Brandbekämpfung oder zur Verhinderung einer Brandausbreitung mitführen, z. B. Schaufeln und rechen- oder besenähnliche Geräte, um brennbares Material zu bewegen. Auch Zündvorrichtungen können Anwendung finden, um ein kontrolliertes Feuer zu entfachen, das einem größeren Feuer brennbares Material entzieht.