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Yves Jongen

Protonentherapie: Ein gezielterer Ansatz für die Behandlung von Krebserkrankungen

Preiskategorie
Lebenswerk
Technisches Gebiet
Medizintechnik
Hochschule
Catholic University of Louvain
Mit seiner kleineren und kostengünstigeren Ausführung einer Protonen erzeugenden Einrichtung, dem „Zyklotron", legte der Ingenieur Yves Jongen den Grundstein dafür, dass die Protonentherapie - die Tumore präziser bestrahlt als eine konventionelle Röntgentherapie - für eine wachsende Zahl von Patienten auf der ganzen Welt zugänglich gemacht wurde.

Die Erfindung in Kürze

Bei der Bekämpfung von Krebserkrankungen bietet die Protonenbestrahlung eine weitaus gezieltere und sanftere Alternative zur Röntgenbestrahlung, die gesunde Zellen erheblich schädigen kann und beim Durchgang durch das Körpergewebe an Intensität verliert.

Der Ingenieur Yves Jongen hat die Protonentherapie bei Krebs entscheidend vorangebracht und für einen wesentlich größeren Personenkreis zugänglich gemacht. Zur Senkung der Kosten und zur verstärkten Nutzung der Protonentherapie entwickelte er eine kompaktere und effizientere Ausführung des als „Zyklotron" bezeichneten Protonenerzeugers für klinische und therapeutische Anwendungen.

Gesellschaftlicher Nutzen

Die Protonentherapie zerstört Tumorgewebe nicht nur wirksamer als konventionelle Röntgenstrahlen, sondern setzt die Patienten auch einer wesentlich geringeren Strahlenbelastung aus. Studien zufolge ist bei einer Protonentherapie das Risiko einer strahlungsbedingten sekundären Krebserkrankung um 50 bis 80 % geringer als bei einer Röntgentherapie. Dadurch erhöht sich die Zahl der Patienten, die nach einer Therapie vollkommen vom Krebs geheilt sind.

Wirtschaftlicher Nutzen

Anfang der 1990er Jahre kostete ein Protonentherapiezentrum immer noch rund 100 Mio. EUR mit Behandlungskosten von etwa 100 000 EUR pro Patient - viermal so viel wie bei einer konventionellen Strahlentherapie. Dank des neuen, kompakten Protonentherapiesystems von Jongen sanken die Kosten im Jahr 2007 auf etwa 24 Mio. EUR pro Gerät. Mit bisher mehr als 21 000 behandelten Patienten hat sich die Protonentherapie zunehmend als eine tragfähige Alternative zu Röntgenstrahlen im klinischen Alltag etabliert.

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