Die folgenden fünf Forschungsprojekte erhielten 2018 Beihilfen:
Die Entwicklung von Interoperabilitätsnormen wie WiFi oder 5G im Bereich Informations- und Kommunikationstechnologien erfordert in der Regel massive Investitionen in Forschung und Entwicklung. Daher werden große Portfolios verwandter Patente gebildet, darunter standardessenzielle Patente (SEP), die definitionsgemäß verletzt werden, wenn die jeweilige Norm angewandt wird. Im Rahmen des Forschungsprojekts wird ein neues, auf semantischer Datenanalyse beruhendes Verfahren entwickelt, mit dem solche standardessenziellen Patente aufgespürt werden können. Es bietet wertvolle Einblicke in die Patentlandschaft rund um wichtige IKT-Normen und erhöht gleichzeitig die Transparenz bei der Lizenzierung von SEP.
Federführender Antragsteller |
Hochschule |
Themenbereich |
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Dietmar Harhoff |
Max Planck Institut für Innovation und Wettbewerb, DE |
Erweiterter Einsatz von PATSTAT |
Podcast |
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Approximating the standard-essentiality of patents – a semantics-based analysis (PDF, 852 kB) (EN) |
Das Projekt nutzt Linked Open Data (LOD), um Brücken zu bauen zwischen Patentdaten und Informationen zu wissenschaftlichen Kenntnissen, Wissenschaftlern und Organisationen. Zu den wichtigsten Ergebnissen des Projekts IP LodB gehören die Erstellung einer Karte der LOD im IP-Bereich (IP LodB Map), das Testen der Verknüpfbarkeit der LOD-Patentdatenbank des EPA mit Springer Nature sowie der Aufbau einer neuen IPLOD-Datenbank bzw. eines neuen IPLOD-Datensatzes, die der Forschungsgemeinschaft zur Verfügung gestellt wurden.
Federführender Antragsteller |
Hochschule |
Themenbereich |
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Dolores Modic |
Nord Universität, DE |
Erweiterter Einsatz von PATSTAT |
Podcast |
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IP Linked Open Data: building bridges (IP LodB) (PDF, 868 kB) (EN) |
Aufbauend auf dem evolutionären Konzept technologischer Verläufe und mithilfe computergestützter Tools zur Identifizierung solcher Verläufe wird im Rahmen dieses Projekts der gesamte Inhalt der EPA-Patentanführungen in der PATSTAT-Datenbank vermessen. Die Ergebnisse konzentrieren sich insbesondere auf grüne Technologien. Sie zeigen, dass Fortschritte in diesem Bereich eng mit Entwicklungen bei nicht grünen Technologien verbunden sind und von politischen Entscheidungsträgern als solche verstanden werden sollten.
Federführender Antragsteller |
Hochschule |
Themenbereich |
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Z. Önder Nomaler |
UNU-MERIT Universität, NL |
Klimaschutztechnologien |
Podcast |
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Mapping green trajectories in the universal network of patent citations (PDF, 4.0 MB) (EN) |
In diesem Projekt wird untersucht, wie das Aufkommen 4IR-bezogener Technologien die Stellung von etablierten und neuen Akteuren in der Automobilindustrie verändert. Zu diesem Zweck wird die Entwicklung der Wissensbasis dieser Industrie erfasst und analysiert, indem das Patentfamilienportfolio der 25 führenden Automobilhersteller und der 100 führenden Automobilzulieferer über einen Zeitraum von 25 Jahren (1990 - 2014) rekonstruiert wird. Die Zahl der 4IR-bezogenen Patente im Automobilsektor ist beträchtlich gestiegen, vor allem nach 2010. Zudem unterscheidet sich die Wissensbasis zur 4IR in verschiedener Hinsicht von der zu anderen herkömmlichen Automobiltechnologien, beispielsweise in der Art und Weise, wie die Akteure ihre Wissensbeschaffung organisieren, und bei den Patentierungsstrategien zum Schutz von 4IR-Erfindungen.
Federführender Antragsteller |
Hochschule |
Themenbereich |
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Alessandra Perri |
Universität Venedig, IT |
Patente und disruptive Technologien (KI, Blockchain, 3D usw.) |
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Im Rahmen dieses Projekts wird das Zusammenspiel von Hochschulen und Unternehmen untersucht, die in denselben europäischen Regionen angesiedelt sind. Eine erste Forschungslinie analysiert den Verlauf technologischer Entwicklungen in Hochschulen und Unternehmen derselben Region. Mittels Verknüpfung von Entwicklungsmustern und Gesamtinnovationsleistung der jeweiligen Region liefert das Projekt nützliche Einblicke in die Strategien für eine intelligente Spezialisierung in europäischen Regionen. In einer zweiten Forschungslinie wird analysiert, welche Auswirkungen 3 697 wissenschaftliche Forschungsbeihilfen des Europäischen Forschungsrats auf die nachfolgenden Patente gehabt haben, die auf die Förderprogramme zurückgehen; damit wird die Fähigkeit des Systems dokumentiert, marktrelevante Erfindungen zu generieren.
Federführender Antragsteller |
Hochschule |
Themenbereich |
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Giuseppe Scellato |
Polytechnicum Turin, IT |
Nutzung von Patenten durch KMU und öffentliche Forschungseinrichtungen in Europa |
Podcast |
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University research funding, patenting and technological impact (PDF, 709 kB) (EN) |
Die folgenden sechs Forschungsprojekte erhielten 2017 Beihilfen.
Innovationen aus einer beliebigen Nation kommen im Zuge ihrer Verbreitung auch anderen zugute. Es spricht einiges dafür, dass die Übernahme ausländischer Innovationen eng mit dem internationalen Handel zusammenhängt, doch ist bislang nicht nachgewiesen, wie durch Handel generierte Verknüpfungen zu ausländischen Innovationen die Förderung neuer lokaler Innovationen beeinflussen. Um diese Wissenslücke zu schließen, wurde ein proprietärer Datensatz verwendet, der den Produkthandel mit Technologieklassen verknüpft und den Innovationsgehalt des Handels nach modernsten Verfahren bemisst. Darüber hinaus wurde untersucht, wie dieses Wissen und damit die Förderung neuer Innovationen durch IP-abhängige handelspolitische Instrumente beeinflusst werden, wie etwa das TRIPS-Übereinkommen der WTO.
Federführender Antragsteller |
Hochschule |
Themenbereich |
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Igor Bagayev |
University College Dublin, IE |
Patente, Handel und ausländische Direktinvestitionen |
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Dieses Forschungsprojekt stellt einen Zusammenhang zwischen finanziellen Zwängen und Unternehmensinnovationen in 15 europäischen Ländern her, indem die Auswirkungen exogener Erschütterungen auf die Kreditkanäle analysiert wurden, die Unternehmen für ihre Innovationstätigkeit in Anspruch nehmen. Zur Ableitung kausaler Zusammenhänge wurde der Prozess der Finanzmarktintegration in Europa Anfang der 2000er-Jahre als gewissermaßen natürliche Versuchsumgebung genutzt. Bei der Analyse wurden auf der Grundlage von Patentinformationen direkte, qualitätsbezogene Innovationsbemessungsgrößen verwendet, um die Auswirkungen finanzieller Belastungen auf die innovative Effizienz zu untersuchen.
Federführender Antragsteller |
Hochschule |
Themenbereich |
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David Heller |
Goethe-Universität Frankfurt, DE |
KMU |
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Die wissenschaftlichen Belege für die vom Menschen verursachten Klimaveränderungen und die Umweltschäden sind eindeutig. Eine raschere Entwicklung von Klimaschutztechnologien ist unabdingbar für die Eindämmung der Kosten, die durch Klimawandel und Luftverschmutzung verursacht werden. In diesem Projekt wurde untersucht, wie sich umweltpolitische Maßnahmen auf die Innovationstätigkeit im Allgemeinen und auf Klimaschutztechnologien im Besonderen auswirken. Die angewandte Methodik verwendete regionale Originaldaten zu Luftverbesserungsmaßnahmen in der Europäischen Union sowie Daten zu Patenten auf dem Gebiet der Klimaschutztechnologien (sowie auf Gebieten, die sich nicht mit dem Klimaschutz befassen). Mit einem auf den Vergleich von Unterschieden ausgerichteten Quasi-Experiment und einem instrumentell variablen Ansatz wurde ermittelt, wie sich eine strengere Umweltpolitik auf verschiedene Innovationsmuster auswirkt.
Federführender Antragsteller |
Hochschule |
Themenbereich |
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Julie Lochard |
Paris-Est Créteil University, FR |
Klimaschutztechnologien |
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Patentanwälte und -anwältinnen erfüllen seit Jahrzehnten eine wichtige Funktion im Patentsystem, aber ihre Rolle beim Wissensaustausch, etwa wenn sie den Arbeitsplatz wechseln oder mit anderen interagieren, wurde noch nicht näher untersucht. Ein umfassender und aktueller Datensatz zu Tätigkeit und Mobilität von Patentanwälten fehlte bislang. Auf der Grundlage von Vorarbeiten in der IP-Branche konnte im Rahmen des Projekts ein Datensatz zum Karriereverlauf aller Patentanwälte erstellt werden, die in den letzten zehn Jahren als zugelassene Vertreter vor dem EPA tätig waren. Dieser Datensatz (EPAC) wird regelmäßig aktualisiert und als Open Data veröffentlicht. Er lässt sich auf bekannte Muster in Anwaltslaufbahnen anwenden, die sich positiv auf den Erfolg von Einzelpersonen und Kanzleien auswirken.
Federführender Antragsteller |
Hochschule |
Themenbereich |
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Lutz Maicher |
Friedrich-Schiller-Universität Jena, DE |
Patentdienstleistungen und Patentvermittler |
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In diesem Projekt wurde mit datenwissenschaftlichen Tools eine Datenbank erstellt, die den Weg von Innovationen nach ihrer Markteinführung nachzeichnet. Hierzu wurde insbesondere neue Software entwickelt, um das Internet nach Daten zu einzelnen Erzeugnissen zu durchkämmen, die direkt auf bestimmte europäische Patente zurückzuführen waren. Diese Daten können zur Vertiefung unseres Verständnisses der Patentbewertung und des Patenterteilungsprozesses verwendet werden.
Federführender Antragsteller |
Hochschule |
Themenbereich |
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Gaétan de Rassenfosse |
Eidgenössische Technische Hochschule Lausanne (ETHL), CH |
Erweiterter Einsatz von PATSTAT |
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Ziel dieses Forschungsprojekts ist die groß angelegte Kategorisierung "technologischer Felder" zur Unterscheidung von Verfahrens- und Erzeugniserfindungen. Anhand von Textrecherchemethoden erfolgte die Validierung der erzielten Klassifizierungen, die künftig öffentlich zugänglich gemacht werden. Die Patentdatensätze wurden so kodiert, dass sie die Erkennung und Analyse technologischer Lebenszyklen im Anschluss an die Einführung von Erzeugnis- und Verfahrenserfindungen ermöglichten. Der zweite, analytische Teil des Projekts beschreibt verschiedene Formen der Wissensübertragung im Zusammenhang mit Erzeugnissen und Verfahren und analysiert, wie sie sich auf i) die Innovationsleistung, ii) die Forschung oder Produktivität sowie iii) Ein-/Ausschluss in Bezug auf technologische Felder auswirken.
Federführender Antragsteller |
Hochschule |
Themenbereich |
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Martin Wörter |
ETH Zürich, CH |
Erweiterter Einsatz von PATSTAT |
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