Die folgenden vier Forschungsprojekte erhielten 2019 Beihilfen.
Mit diesem Projekt sollen Daten über Patente gesammelt werden, die bei Kreditverhandlungen in vier Ländern als Sicherheiten verwendet wurden, nämlich Schweden, Niederlande, Belgien und Luxemburg, wo die nationale Patentbehörde davon in Kenntnis gesetzt werden muss, wenn geistige Eigentumsrechte verpfändet wurden. Daneben soll eine wirtschaftliche Analyse von verpfändeten Patenten durchgeführt werden, um herauszufinden, 1. wie häufig Patente als Sicherheiten verwendet werden, 2. welche Patente als Sicherheiten verwendet werden, 3. welche Arten von Firmen Patente verpfänden, 4. ob verpfändete Patente dazu genutzt werden können, über den Schuldenstand der Firmen den Wert der Patente zu schätzen, und 5. ob die Verpfändung von Patenten dazu geeignet ist, Finanzierungsengpässe der betroffenen Firmen deutlich zu mildern.
Federführender Antragsteller |
Hochschule |
Themenbereich |
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Dirk Czarnitzki |
KU Leuven, BE |
Die Rolle von Patenten für den Technologietransfer, die Kommerzialisierung und/oder Investitionsentscheidungen |
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Patents as a source of finance to mitigate financing constraints (EN) |
Dieses Projekt hat zum Ziel, Patent- und Markendaten miteinander zu verknüpfen, indem Patentklassen (IPC-Codes) den entsprechenden Markenklassen (Codes der Nizza-Klassifikation und Schlagwörter in den detaillierten Deskriptoren für Waren und Dienstleistungen) zugeordnet werden. Das zentrale wissenschaftliche Ziel dieses Projekts umfasst drei Komponenten: 1. Erstellung einer Konkordanztabelle von Patent- und Markenklassen, 2. umfassende Validierung dieser Tabelle mittels komplementärer Datenquellen und alternativer Techniken, und 3. Veranschaulichung ihres Einsatzes bei Patenten aus dem Bereich saubere Technologien. Durch die Fokussierung auf Klassifikationssysteme sollen die Eigenschaften von Mustern bei der Technologie- und Marktspezialisierung erfasst werden. Vor diesem Hintergrund würde die anvisierte Konkordanztabelle es ermöglichen, drei Arten von Forschungsfragen zu behandeln.
Federführende Antragstellerin |
Hochschule |
Themenbereich |
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Carolina Castaldi |
Universität Utrecht, NL |
Erweiterter Einsatz von PATSTAT, Patentrecherche und -analyse (z. B. Klassifikation, Potenzial von Linked Open Data im IP-Bereich) |
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From patents to trademarks: towards a concordance map (EN) |
Das vorrangige Ziel des Projekts besteht darin, den kommerziellen Wert der Patente von KMU zu beurteilen und zu prognostizieren, indem die Nähe zwischen Portfolio und Geschäftsmodell gemessen wird. Unter Anwendung von Methoden der künstlichen Intelligenz zielt das Projekt darauf ab, 1. die Nähe zwischen den Geschäftsmodellen von Firmen und ihrem technologischen Fußabdruck (Patente) zu bestimmen, 2. die Erfolgsaussichten eines bestimmten Geschäftsmodells bei einem bestimmten Patent zu prognostizieren und 3. alternative Geschäftsmodelle vorzuschlagen, die den Charakteristika des Patentportfolios besser entsprechen. Dem Projekt zugrunde liegen relativ seltene Originaldaten zu den Geschäftsmodellen der Firmen, die von den KMU direkt im Rahmen von Förderanträgen offenbart wurden. Diese Anträge waren zwischen 2014 und 2019 beim Programm "Horizon 2020 SME Instrument (SMEi)" gestellt worden.
Federführender Antragsteller |
Hochschule |
Themenbereich |
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Alberto Di Minin |
Scuola Superiore Sant’Anna, IT |
Die Rolle von Patenten für den Technologietransfer, die Kommerzialisierung und/oder Investitionsentscheidungen |
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Understanding the business value of SMEs' patent portfolio: an artificial intelligence-based approach (EN) |
Ziel des Projekts ist es, die internationale Zusammenarbeit in den Bereichen Wissenschaft und Erfindungen zu analysieren und zu untersuchen, wie sich die Wissensproduktion in Europa in den letzten 25 Jahren verändert hat. Dabei soll festgestellt werden, in welchem Umfang Wissenschaftskooperationen und Patentkooperationen auf regionaler Ebene zusammenhängen. Solche Zusammenarbeitsmaßnahmen können von Forschenden, Hochschulen und Firmen initiiert und staatlich gefördert werden (z. B. durch EU-Rahmenprogramme). Daher werden sowohl Hochschulen als auch die Politik von Erkenntnissen profitieren, die die Auswirkungen der Zusammenarbeit für Forschung und Patente betreffen. Dem Projekt liegen vier Fragen zugrunde: 1. Weisen Patent- und Forschungsnetzwerke in Europa eine ähnliche Dynamik auf? 2. Haben Patente Auswirkungen für Aufbau und Entwicklung von Forschungsnetzwerken? 3. Hat die Innovationsleistung einer Region Auswirkungen für Aufbau und Entwicklung von Forschungsnetzwerken? 4. Hat die Innovationsleistung einer Region Auswirkungen für Aufbau und Entwicklung von Patentnetzwerken?
Federführender Antragsteller |
Hochschule |
Themenbereich |
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Semih Akçomak |
Technische Universität des Nahen Ostens, TR |
Messung der Wirkung von Patenten auf die Innovation |
Podcast |
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The role of the interplay between science and invention networks in knowledge cohesion: evidence from European regions (EN) |
Die folgenden fünf Forschungsprojekte erhielten 2018 Beihilfen:
Die Entwicklung von Interoperabilitätsnormen wie WiFi oder 5G im Bereich Informations- und Kommunikationstechnologien erfordert in der Regel massive Investitionen in Forschung und Entwicklung. Daher werden große Portfolios verwandter Patente gebildet, darunter standardessenzielle Patente (SEP), die definitionsgemäß verletzt werden, wenn die jeweilige Norm angewandt wird. Im Rahmen des Forschungsprojekts wird ein neues, auf semantischer Datenanalyse beruhendes Verfahren entwickelt, mit dem solche standardessenziellen Patente aufgespürt werden können. Es bietet wertvolle Einblicke in die Patentlandschaft rund um wichtige IKT-Normen und erhöht gleichzeitig die Transparenz bei der Lizenzierung von SEP.
Federführender Antragsteller |
Hochschule |
Themenbereich |
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Dietmar Harhoff |
Max Planck Institut für Innovation und Wettbewerb, DE |
Erweiterter Einsatz von PATSTAT |
Podcast |
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Approximating the standard-essentiality of patents – a semantics-based analysis (PDF, 852 kB) (EN) |
Das Projekt nutzt Linked Open Data (LOD), um Brücken zu bauen zwischen Patentdaten und Informationen zu wissenschaftlichen Kenntnissen, Wissenschaftlern und Organisationen. Zu den wichtigsten Ergebnissen des Projekts IP LodB gehören die Erstellung einer Karte der LOD im IP-Bereich (IP LodB Map), das Testen der Verknüpfbarkeit der LOD-Patentdatenbank des EPA mit Springer Nature sowie der Aufbau einer neuen IPLOD-Datenbank bzw. eines neuen IPLOD-Datensatzes, die der Forschungsgemeinschaft zur Verfügung gestellt wurden.
Federführender Antragsteller |
Hochschule |
Themenbereich |
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Dolores Modic |
Nord Universität, DE |
Erweiterter Einsatz von PATSTAT |
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IP Linked Open Data: building bridges (IP LodB) (PDF, 868 kB) (EN) |
Aufbauend auf dem evolutionären Konzept technologischer Verläufe und mithilfe computergestützter Tools zur Identifizierung solcher Verläufe wird im Rahmen dieses Projekts der gesamte Inhalt der EPA-Patentanführungen in der PATSTAT-Datenbank vermessen. Die Ergebnisse konzentrieren sich insbesondere auf grüne Technologien. Sie zeigen, dass Fortschritte in diesem Bereich eng mit Entwicklungen bei nicht grünen Technologien verbunden sind und von politischen Entscheidungsträgern als solche verstanden werden sollten.
Federführender Antragsteller |
Hochschule |
Themenbereich |
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Z. Önder Nomaler |
UNU-MERIT Universität, NL |
Klimaschutztechnologien |
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Mapping green trajectories in the universal network of patent citations (PDF, 4.0 MB) (EN) |
In diesem Projekt wird untersucht, wie das Aufkommen 4IR-bezogener Technologien die Stellung von etablierten und neuen Akteuren in der Automobilindustrie verändert. Zu diesem Zweck wird die Entwicklung der Wissensbasis dieser Industrie erfasst und analysiert, indem das Patentfamilienportfolio der 25 führenden Automobilhersteller und der 100 führenden Automobilzulieferer über einen Zeitraum von 25 Jahren (1990 - 2014) rekonstruiert wird. Die Zahl der 4IR-bezogenen Patente im Automobilsektor ist beträchtlich gestiegen, vor allem nach 2010. Zudem unterscheidet sich die Wissensbasis zur 4IR in verschiedener Hinsicht von der zu anderen herkömmlichen Automobiltechnologien, beispielsweise in der Art und Weise, wie die Akteure ihre Wissensbeschaffung organisieren, und bei den Patentierungsstrategien zum Schutz von 4IR-Erfindungen.
Federführender Antragsteller |
Hochschule |
Themenbereich |
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Alessandra Perri |
Universität Venedig, IT |
Patente und disruptive Technologien (KI, Blockchain, 3D usw.) |
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Im Rahmen dieses Projekts wird das Zusammenspiel von Hochschulen und Unternehmen untersucht, die in denselben europäischen Regionen angesiedelt sind. Eine erste Forschungslinie analysiert den Verlauf technologischer Entwicklungen in Hochschulen und Unternehmen derselben Region. Mittels Verknüpfung von Entwicklungsmustern und Gesamtinnovationsleistung der jeweiligen Region liefert das Projekt nützliche Einblicke in die Strategien für eine intelligente Spezialisierung in europäischen Regionen. In einer zweiten Forschungslinie wird analysiert, welche Auswirkungen 3 697 wissenschaftliche Forschungsbeihilfen des Europäischen Forschungsrats auf die nachfolgenden Patente gehabt haben, die auf die Förderprogramme zurückgehen; damit wird die Fähigkeit des Systems dokumentiert, marktrelevante Erfindungen zu generieren.
Federführender Antragsteller |
Hochschule |
Themenbereich |
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Giuseppe Scellato |
Polytechnicum Turin, IT |
Nutzung von Patenten durch KMU und öffentliche Forschungseinrichtungen in Europa |
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University research funding, patenting and technological impact (PDF, 709 kB) (EN) |
Die folgenden sechs Forschungsprojekte erhielten 2017 Beihilfen.
Innovationen aus einer beliebigen Nation kommen im Zuge ihrer Verbreitung auch anderen zugute. Es spricht einiges dafür, dass die Übernahme ausländischer Innovationen eng mit dem internationalen Handel zusammenhängt, doch ist bislang nicht nachgewiesen, wie durch Handel generierte Verknüpfungen zu ausländischen Innovationen die Förderung neuer lokaler Innovationen beeinflussen. Um diese Wissenslücke zu schließen, wurde ein proprietärer Datensatz verwendet, der den Produkthandel mit Technologieklassen verknüpft und den Innovationsgehalt des Handels nach modernsten Verfahren bemisst. Darüber hinaus wurde untersucht, wie dieses Wissen und damit die Förderung neuer Innovationen durch IP-abhängige handelspolitische Instrumente beeinflusst werden, wie etwa das TRIPS-Übereinkommen der WTO.
Federführender Antragsteller |
Hochschule |
Themenbereich |
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Igor Bagayev |
University College Dublin, IE |
Patente, Handel und ausländische Direktinvestitionen |
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Dieses Forschungsprojekt stellt einen Zusammenhang zwischen finanziellen Zwängen und Unternehmensinnovationen in 15 europäischen Ländern her, indem die Auswirkungen exogener Erschütterungen auf die Kreditkanäle analysiert wurden, die Unternehmen für ihre Innovationstätigkeit in Anspruch nehmen. Zur Ableitung kausaler Zusammenhänge wurde der Prozess der Finanzmarktintegration in Europa Anfang der 2000er-Jahre als gewissermaßen natürliche Versuchsumgebung genutzt. Bei der Analyse wurden auf der Grundlage von Patentinformationen direkte, qualitätsbezogene Innovationsbemessungsgrößen verwendet, um die Auswirkungen finanzieller Belastungen auf die innovative Effizienz zu untersuchen.
Federführender Antragsteller |
Hochschule |
Themenbereich |
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David Heller |
Goethe-Universität Frankfurt, DE |
KMU |
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Die wissenschaftlichen Belege für die vom Menschen verursachten Klimaveränderungen und die Umweltschäden sind eindeutig. Eine raschere Entwicklung von Klimaschutztechnologien ist unabdingbar für die Eindämmung der Kosten, die durch Klimawandel und Luftverschmutzung verursacht werden. In diesem Projekt wurde untersucht, wie sich umweltpolitische Maßnahmen auf die Innovationstätigkeit im Allgemeinen und auf Klimaschutztechnologien im Besonderen auswirken. Die angewandte Methodik verwendete regionale Originaldaten zu Luftverbesserungsmaßnahmen in der Europäischen Union sowie Daten zu Patenten auf dem Gebiet der Klimaschutztechnologien (sowie auf Gebieten, die sich nicht mit dem Klimaschutz befassen). Mit einem auf den Vergleich von Unterschieden ausgerichteten Quasi-Experiment und einem instrumentell variablen Ansatz wurde ermittelt, wie sich eine strengere Umweltpolitik auf verschiedene Innovationsmuster auswirkt.
Federführender Antragsteller |
Hochschule |
Themenbereich |
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Julie Lochard |
Paris-Est Créteil University, FR |
Klimaschutztechnologien |
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Patentanwälte und -anwältinnen erfüllen seit Jahrzehnten eine wichtige Funktion im Patentsystem, aber ihre Rolle beim Wissensaustausch, etwa wenn sie den Arbeitsplatz wechseln oder mit anderen interagieren, wurde noch nicht näher untersucht. Ein umfassender und aktueller Datensatz zu Tätigkeit und Mobilität von Patentanwälten fehlte bislang. Auf der Grundlage von Vorarbeiten in der IP-Branche konnte im Rahmen des Projekts ein Datensatz zum Karriereverlauf aller Patentanwälte erstellt werden, die in den letzten zehn Jahren als zugelassene Vertreter vor dem EPA tätig waren. Dieser Datensatz (EPAC) wird regelmäßig aktualisiert und als Open Data veröffentlicht. Er lässt sich auf bekannte Muster in Anwaltslaufbahnen anwenden, die sich positiv auf den Erfolg von Einzelpersonen und Kanzleien auswirken.
Federführender Antragsteller |
Hochschule |
Themenbereich |
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Lutz Maicher |
Friedrich-Schiller-Universität Jena, DE |
Patentdienstleistungen und Patentvermittler |
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In diesem Projekt wurde mit datenwissenschaftlichen Tools eine Datenbank erstellt, die den Weg von Innovationen nach ihrer Markteinführung nachzeichnet. Hierzu wurde insbesondere neue Software entwickelt, um das Internet nach Daten zu einzelnen Erzeugnissen zu durchkämmen, die direkt auf bestimmte europäische Patente zurückzuführen waren. Diese Daten können zur Vertiefung unseres Verständnisses der Patentbewertung und des Patenterteilungsprozesses verwendet werden.
Federführender Antragsteller |
Hochschule |
Themenbereich |
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Gaétan de Rassenfosse |
Eidgenössische Technische Hochschule Lausanne (ETHL), CH |
Erweiterter Einsatz von PATSTAT |
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Ziel dieses Forschungsprojekts ist die groß angelegte Kategorisierung "technologischer Felder" zur Unterscheidung von Verfahrens- und Erzeugniserfindungen. Anhand von Textrecherchemethoden erfolgte die Validierung der erzielten Klassifizierungen, die künftig öffentlich zugänglich gemacht werden. Die Patentdatensätze wurden so kodiert, dass sie die Erkennung und Analyse technologischer Lebenszyklen im Anschluss an die Einführung von Erzeugnis- und Verfahrenserfindungen ermöglichten. Der zweite, analytische Teil des Projekts beschreibt verschiedene Formen der Wissensübertragung im Zusammenhang mit Erzeugnissen und Verfahren und analysiert, wie sie sich auf i) die Innovationsleistung, ii) die Forschung oder Produktivität sowie iii) Ein-/Ausschluss in Bezug auf technologische Felder auswirken.
Federführender Antragsteller |
Hochschule |
Themenbereich |
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Martin Wörter |
ETH Zürich, CH |
Erweiterter Einsatz von PATSTAT |
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