Bruno Berge
Eine Flüssiglinse nutzt elektrischen Strom und die natürlichen Eigenschaften von Flüssigkeiten und wirkt dadurch wie eine Lupe. Dank ihrer hervorragenden Leistungsmerkmale eignet sich diese leichte, kompakte Linse optimal für die Anwendung in kleinen Geräten wie Scannern und Minikameras.
Frankreich
Varioptic S.A.
Optik
Der französische Physiker Bruno Berge nahm die Forschung zu
einem um die Wende zum 20. Jahrhundert entdeckten physikalischen Phänomen wieder auf, das als
„Electrowetting" (elektrischer Kapillareffekt) bekannt ist. Berge erkannte das
Potenzial dieses Phänomens und seine Einsatzmöglichkeiten als
Linsentechnologie. Seine Erfindung verwendet zwei sich nicht mischende
Flüssigkeiten, die je nach angelegter Spannung ihren Krümmungsradius ändern,
wodurch sich die Brennweite der Linse ändert. Die Flüssiglinse wird jetzt von
dem von Berge gegründeten Unternehmen Varioptic S.A. vertrieben.
Die Flüssiglinsentechnologie bietet vielversprechende Anwendungsmöglichkeiten in einer Vielzahl von Produkten. Flüssiglinsen könnten nicht nur in optischen Geräten in der Industrie, sondern schon bald auch in Tablets und Smartphones von Verbrauchern eingesetzt werden. Berges Erfindung eignet sich außerdem für optische Nischengeräte wie Laser, Endoskope und Geräte für die Augenheilkunde.
Varioptic wurde im Mai 2011 von Parrot S.A. erworben. In den beiden vergangenen Jahren lieferte Varioptic rund eine halbe Million Einheiten aus. Das Unternehmen beschäftigt fast 30 Mitarbeiter. Der veranschlagte Earn-out für das Jahr 2014 beläuft sich auf 3 Mio. EUR.