Erfindungen: Optische Sensoren, Rauchmelder mit Ionisationskammer, codierte Schließvorrichtungen und viele weitere
Menschen, die so produktiv sind wie der französische Erfinder, Physiker und Unternehmer Jacques Lewiner, sind Ausnahmeerscheinungen. In seiner mehr als vier Jahrzehnte umspannenden Forschungskarriere hat er weltweit mehr als 500 Patente angemeldet und ist Inhaber von 68 erteilten europäischen Patenten.
Nur wenige Erfinder können ein derart umfangreiches
innovatives Output vorweisen wie das von Jacques Lewiner. Und noch weniger
können ihm das Wasser reichen, wenn es um die Bandbreite seiner Innovationen
geht: Mit Erfindungen auf den Gebieten der Elektronik, der medizinischen
Sensoren, der Sicherheit und der Telekommunikation beweist Lewiner, dass die
Vielfalt seiner Interessen beinahe ebenso groß ist wie die Anzahl seiner
Erfindungen.
Der gemeinsame Nenner liegt darin, dass sie modernste Technologien und wissenschaftliche Erkenntnisse in praktische Lösungen für ganz alltägliche Probleme übersetzen - wobei häufig unterschiedliche Fachgebiete miteinander verknüpft werden. Sein Leben lang hat Lewiner sich dafür eingesetzt, die Lücke zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zu überbrücken, und so unterstützt er auch andere Forscher und Studierende dabei, ihre Forschungsergebnisse in praktische Anwendungen umzusetzen.
Dem heute 74-Jährigen, der ein Fürsprecher für den Schutz des geistigen Eigentums ist, ist es gelungen, einige seiner Patente in erfolgreiche Produkte zu verwandeln. So gründete er im Jahr 2000 die auf Brandmeldesysteme spezialisierte Firma Finsecur, um die von ihm entwickelte neuartige Rauchmeldetechnik zu vermarkten. Aus diesen Anfängen ist inzwischen ein Unternehmen mit 34 Millionen EUR Jahresumsatz geworden.
Gesellschaftlicher Nutzen
Jacques Lewiners Erfindungen haben Millionen von Menschen auf der ganzen Welt mehr Sicherheit gebracht. 1977 ließ er eine Bettunterlage patentieren, die Alarm auslöst, wenn sie Veränderungen bei Vitalfunktionen wie Atmung oder Herzschlag erkennt. Eine solche Unterlage ist ideal zur Überwachung von Patienten mit Schlafapnoe oder von Neugeborenen. Im Gegensatz zu früheren Erfindungen in diesem Bereich wie dem sogenannten Sensorpatch ermöglicht es dem Überwachten volle Bewegungsfreiheit.
Lewiner entwickelte auch ein algorithmusbasiertes Codiersystem, eine der ersten Technologien für den Einsatz von Magnetkartenschlössern. Für das System wurde 1989 ein europäisches Patent erteilt und Lewiner schätzt, dass die Technik seither zur Sicherung Hundertausender Hotelzimmer eingesetzt wurde.
1991 erhielt der "Serienerfinder" ein Patent für die Verbesserung des ionisierenden Rauchmelders, die ihn weniger anfällig für Fehlalarm machte. Dies nämlich war damals ein häufig auftretendes Ärgernis, denn bereits eine plötzliche Windböe genügte, um den Alarm auszulösen. Die verbesserten Detektoren werden seither in Wohnhäusern rund um den Globus eingebaut.
Wirtschaftlicher Nutzen
Lewiners ionisierender Rauchmelder lieferte das erste geistige Eigentumsrecht, auf dem das 1999 von Lewiner mitgegründete Unternehmen Finsecur S.A. seine Spezialisierung auf Brandmeldesysteme aufbaute. Seitdem ist Finsecurs Patentportfolio auf mehr als 120 Patente angewachsen, und das Unternehmen mit heute 168 Mitarbeitern hat einen Jahresumsatz von 34 Millionen EUR.
An vielen von Lewiners Projekten waren verschiedene technische und wissenschaftliche Gebiete beteiligt, in denen man sozusagen "grenzüberschreitend" zusammenarbeitete, und einige der von Lewiner auf den Weg gebrachten Start-ups gründete er in Kooperation mit ehemaligen Studenten der renommierten technischen Hochschule ESPCI Paris. Eines der erfolgreicheren dieser Unternehmen ist Inventel, das er mit seinem ehemaligen Studenten Éric Carreel gründete. Es wurde 2005 von dem französischen Unternehmen Thomson SA (heute Technicolor SA), das in der Branche der Kommunikations- und Unterhaltungsmedien tätig ist, zum Preis von 146 Millionen EUR aufgekauft.
Ein neuerer Stern am Unternehmenshimmel ist Sculpteo, das sich mit dem 3D-Druck beschäftigt und von Lewiner, Éric Carreel und Clément Moreau gegründet wurde. Die jüngsten Zahlen, die für das Geschäftsjahr 2017 berichtet wurden, sprechen von 55 Mitarbeitern und einem bisher aufgebrachten Investitionsvolumen von rund 9 Mio. EUR. Sculpteo betätigt sich im globalen Markt für 3D-Druck, der 2017 auf einen Wert von rund 5,3 Mrd. EUR beziffert wurde und bis 2023 ein Umsatzvolumen von schätzungsweise 26,5 Mrd. erreicht haben soll.