Pressemitteilung | 6.3.2013
Brüssel, 6. März 2013 -- Europas Innovationskraft nimmt weiter zu. Die Zahl der Patentanmeldungen beim Europäischen Patentamt (EPA), die aus den 38 Mitgliedsstaaten der Europäischen Patentorganisation eingereicht worden sind, übertrifft die Bestmarke von 2008 und erreichte 2012 einen neuen Spitzenwert.
"Das Wachstum der Einreichungen durch europäische Unternehmen ist ein deutliches Zeichen, dass die Wirtschaft auf Innovationen setzt, um die Krise zu überwinden", sagte EPA-Präsident Benoît Battistelli bei der Vorstellung der Jahreszahlen 2012 heute in Brüssel. "Die Patentanmeldungen von heute sind die Innovationen von morgen. Die Zahlen zeigen, daß Europa nicht nur erste Wahl als Forschungsstandort ist, sondern auch Innovationsführern Rahmenbedingungen bietet, die technologische Spitzenleistungen ermöglichen."
Im Jahr 2012 hat das Europäische Patentamt 257 744 Anmeldungen erhalten. Das ist eine Steigerung von 5,2% gegenüber 2011 (244 934) und ein neuer Rekord.
Im weltweiten Vergleich kamen 36,5% der Patentanträge von den 38 EPA-Mitgliedsländern (2011: 37,5%), und 63,5% aus außereuropäischen Ländern (2011: 62,5%). Im Ländervergleich lagen 2012 die USA an der Spitze (24,6%), gefolgt von Japan (20,1%), Deutschland (13,3%), China (7,3%) und Korea (5,6%). Innerhalb Europas lag Deutschland vorne, dahinter Frankreich (4,7%), die Schweiz (3,2%), das Vereinigte Königreich (2,6%) und die Niederlande (2,5%).
Mit einem Wachstum von 2,3% stieg die Zahl der Anmeldungen aus Europa wieder deutlich, nach einem leichten Rückgang im Vorjahr (-0,9%). Die größten Zuwachsraten erzielten jedoch China (+11,1%), Korea (+9,3%) und Japan (+9,1%); dementsprechend entfällt mehr als die Hälfte des Zuwachses auf asiatische Unternehmen.
Europäische Unternehmen waren die führenden Patentanmelder in acht der zehn wichtigsten Technologiefelder. Besonders dominant waren sie im Bereich"Transport" (hauptsächlich Automobilsektor und Luftfahrt), in dem 60% aller Patentanmeldungen aus Europa kamen. Mit einem Anteil von 50% oder mehr dominierten europäische Unternehmen ebenfalls die Bereiche Messtechnik, Antriebe, Pumpen und Turbinen (mit großen Anteil an Umwelttechnik) und organische Chemie.
Die Medizintechnik war erneut das anmeldestärkste Technologiefeld. Hier lagen US-Unternehmen an der Spitze (42%), gefolgt von Europa (38%).
Die Anmeldungen in den Bereichen Computer und IT wurden deutlich von Unternehmen aus den USA und Asien bestimmt. Die höchste Zuwachsrate von über 20% verzeichnete die Digitale Kommunikation. Die Wachstumträger hier waren koreanische und vorallem chinesische Firmen: Digitale Kommunikation machte 42% aller Patentanmeldungen aus China aus.
Samsung größter Patentanmelder, vier europäische Unternehmen in Top Ten
Die dynamische Entwicklung im Elektroniksektor spiegelt sich in der Liste der größten Patentanmelder beim EPA wieder. Unter den Top Ten sind vier europäische Unternehmen, vier aus Asien und zwei aus den USA. Zum ersten Mal in der Geschichte des EPA wird diese Liste jedoch von einem asiatischen Unternehmen angeführt. Samsung steht an der Spitze, gefolgt von Siemens und BASF. Mit Robert Bosch (Platz 6) und Ericsson (Platz 9) rangieren zwei weitere Unternehmen aus Europa unter den ersten zehn. Mit ZTE hat es zum ersten Mal ein chinesisches Unternehmen in die Top Ten geschafft, mit einem Sprung von Rang 43 im Jahr 2011 auf Platz 10 im letzten Jahr.
"Einheitliches Patent ist Meilenstein für europäische Wettbewerbsfähigkeit"
Die starke Position europäischer Unternehmen bei Patentanmeldungen ist auch bedeutsam in Hinblick auf die Einführung des einheitlichen europäischen Patents und Patentgerichthofs. "Der Beschluss der EU-Mitgliedsstaaten ist eine gute Entscheidung für Europa. Das Einheitspatent wird die Kosten für Patentschutz senken, weil es das europäische Patentsystem wesentlich vereinfacht. Zudem werden Patente durch die einheitliche Regelung besser durchsetzbar. Das neue Patent ist deshalb ein Meilenstein zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit in Europa: Europäische Unternehmen werden nun die gleichen Rahmenbedingungen vorfinden wie ihre Wettbewerber aus den USA oder Asien", sagte der EPA-Präsident. "Das Europäische Patentamt ist stolz darauf, von der EU den Auftrag zur Umsetzung des einheitliche Patents zu erhalten. Dies ist eine Bestätigung unserer Schlüsselrolle als Förderer von Innovation in Europa."
Über das EPA
Das Europäische Patentamt (EPA) ist mit rund 7 000 Mitarbeitern eine der größten europäischen Einrichtungen des öffentlichen Dienstes. Der Hauptsitz ist in München; Niederlassungen gibt es in Berlin, Brüssel, Den Haag und Wien. Das EPA wurde gegründet, um die Zusammenarbeit europäischer Staaten im Patentwesen zu fördern. Über das zentrale Erteilungsvefahren beim EPA können Erfinder Patentschutz in einigen oder allen EPA-Mitgliedsstaaten erlangen.
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