Die maximale Lebensdauer eines europäischen Patents beträgt zwanzig Jahre ab dem Anmeldetag. Es kann auch eher erlöschen, etwa wenn die Jahresgebühren nicht gezahlt werden, der Patentinhaber sein Patent zurücknimmt oder dieses nach einem Einspruchsverfahren für nichtig erklärt wird. In bestimmten Fällen (Patente auf Arznei- oder Pflanzenschutzmittel) besteht die Möglichkeit, die Schutzdauer zu verlängern.
Ja. Dazu haben Sie zwei Möglichkeiten:
Näheres dazu findet sich unter folgenden Links:
Wir empfehlen, das offizielle EPA-Formblatt für den Einspruch (EPA 2300) zu verwenden, das mittels Online-Einreichung (OLF) oder Online-Einreichung 2.0 eingereicht oder kostenlos von der EPA-Website heruntergeladen werden kann. Der Einspruch gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr von 880 EUR entrichtet worden ist.
Mehr Informationen zum Einspruchsverfahren finden Sie im Leitfaden zum europäischen Patent, unter Nummer 5.5 ff.
Anträge auf Erteilung eines europäischen Patents sind auf dem dafür vorgesehenen Formblatt des Europäischen Patentamts (EPA 1001) einzureichen. Wenn der Anmelder nicht der (einzige) Erfinder ist, muss dem Antrag das Formblatt für die Erfindernennung (EPA 1002) beigefügt werden. Darüber hinaus kann eine Vollmacht (Formblatt EPA 1003) erforderlich sein (s. unter "Vertretung").
Eine europäische Patentanmeldung muss Folgendes enthalten:
Vertretung
Wenn Sie weder Wohnsitz noch Sitz in einem EPÜ-Vertragsstaat haben, müssen Sie sich in allen Verfahren durch einen zugelassenen Vertreter vertreten und alle Handlungen mit Ausnahme der Einreichung der europäischen Patentanmeldung durch ihn vornehmen lassen. Kontaktdaten können Sie im Verzeichnis der beim EPA zugelassenen Vertreter finden.
Kosten einer europäischen Patentanmeldung
Folgende Gebühren sind bei der Einreichung einer europäischen Patentanmeldung zu entrichten:
Im Fall von Teilanmeldungen zu einer früheren Anmeldung, die ihrerseits eine Teilanmeldung ist (Regel 38(4) EPÜ):
Diese Gebühren sind innerhalb eines Monats nach Einreichung der europäischen Patentanmeldung zu entrichten.
Wenn Sie die Anmeldung nach Erhalt des europäischen Recherchenberichts weiterverfolgen möchten, werden weitere Gebühren fällig.
Annahmestellen
Unsere Annahmestellen befinden sich in München, Berlin und Den Haag. Sie können Ihre Patentanmeldung aber auch per Fax oder online einreichen, indem Sie eines der EPA-Tools für die Online-Einreichung nutzen.
Die Postanschriften und Faxnummern finden Sie unter "Kontakt".
Weitere Informationen zur Einreichung einer europäischen Patentanmeldung und zum europäischen Patenterteilungsverfahren sind dem Leitfaden zum europäischen Patent, Anmeldung eines europäischen Patents sowie dem Markblatt zum EPA-Formblatt 1001 und dem aktuellen Gebührenverzeichnis zu entnehmen.
Die Dauer des europäischen Patenterteilungsverfahrens beträgt etwa drei bis fünf Jahre ab dem Anmeldetag. Das Verfahren besteht aus zwei Hauptabschnitten. Der erste umfasst die Formalprüfung sowie die Erstellung des Recherchenberichts und der vorläufigen Stellungnahme dazu, ob die beanspruchte Erfindung und die Anmeldung den Erfordernissen des EPÜ genügen. Der zweite Abschnitt umfasst die Sachprüfung.
Der Anmelder hat die Wahl, ob er zur Erlangung von Patentschutz in einem oder mehreren Mitgliedstaaten der EPO den Weg des nationalen Verfahrens in jedem dieser Staaten einschlägt oder ob er den europäischen Weg wählt, der ihm mit einem einzigen Verfahren Schutz in allen Vertragsstaaten verschafft.
Wer eine Erfindung nur in einem bestimmten Land schützen lassen will, sollte seine Anmeldung beim nationalen Patentamt dieses Landes einreichen.
Strebt der Anmelder ein europäisches Patent an, so hat er die Wahl zwischen dem direkten europäischen Weg und dem Euro-PCT-Weg. Beim direkten europäischen Weg gelten für das gesamte Verfahren ausschließlich die Bestimmungen des EPÜ. Beim Euro-PCT-Weg gelten für die erste Phase des Erteilungsverfahrens (die internationale Phase) die Bestimmungen des PCT (Vertrag über die internationale Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Patentwesens) und für die regionale Phase vor dem EPA als Bestimmungsamt oder ausgewähltem Amt hauptsächlich die des EPÜ.
Mehr Informationen dazu finden Sie im Leitfaden zum europäischen Patent und im Euro-PCT Leitfaden.
Zur Einleitung der europäischen Phase müssen Sie vor Ablauf des 31. Monats nach dem Anmeldetag oder, wenn eine Priorität in Anspruch genommen wurde, nach dem frühesten Prioritätstag bestimmte Mindestanforderungen erfüllen. Mehr Informationen dazu finden Sie im Euro-PCT Leitfaden, unter Nummer 5.2 ff.
Ja. Wenn Sie oder Ihr Rechtsvorgänger in einem oder mit Wirkung für einen Vertragsstaat der Pariser Verbandsübereinkunft zum Schutz des gewerblichen Eigentums oder für ein Mitglied der Welthandelsorganisation eine Anmeldung für ein Patent, ein Gebrauchsmuster oder ein Gebrauchszertifikat eingereicht haben, können Sie für die Anmeldung derselben Erfindung zum europäischen Patent eine Priorität beanspruchen. Diese Möglichkeit besteht nur während einer Frist von zwölf Monaten nach der Einreichung der ersten Anmeldung.
Ist die frühere Anmeldung in einem EPÜ-Vertragsstaat eingereicht worden, so kann dieser Vertragsstaat auch in der europäischen Anmeldung benannt werden. Die frühere Patentanmeldung, deren Priorität in Anspruch genommen wird, kann auch eine europäische oder internationale (PCT-)Anmeldung sein.
Mehr Informationen dazu finden Sie im Leitfaden zum europäischen Patent unter Nummer 4.1.017 ff.
Wenn Sie Wohnsitz oder Sitz in einem EPÜ-Vertragsstaat haben, müssen Sie sich nicht durch einen zugelassenen Vertreter (europäischen Patentvertreter) vertreten lassen. Wenn nicht, können Sie zwar eine europäische Patentanmeldung einreichen, müssen sich aber danach durch einen zugelassenen Vertreter vertreten und alle Handlungen durch ihn vornehmen lassen. Gebührenzahlungen können von jedermann vorgenommen werden.
Patenterteilungsverfahren sind hoch komplex. Wenn Sie also über keine Erfahrung in Patentsachen verfügen, empfiehlt es sich unbedingt, einen beim Europäischen Patentamt zugelassenen Vertreter zu beauftragen.
Die Vertretung kann auch von jedem Rechtsanwalt, der in einem EPÜ-Vertragsstaat zugelassen ist und seinen Geschäftssitz in diesem Staat hat, wahrgenommen werden, sofern er in diesem Staat die Vertretung auf dem Gebiet des Patentwesens ausüben darf.
Mehr Informationen dazu finden Sie im Leitfaden zum europäischen Patent unter Nummer 4.1.023 ff.