Anweisungen an die Aufsichtspersonen1
Gestützt auf Artikel 9 (4) der Vorschriften über die europäische Eignungsprüfung für zugelassene Vertreter (VEP) in der Fassung vom 9. Dezember 1993 (ABl. EPA 1994, 7) hat das Prüfungssekretariat mit Wirkung vom 1. Februar 2002 seine Anweisungen (ABl. EPA 1995, 153 und 2001, 120) wie folgt geändert (ABl. EPA 2002, 116 – 117):
1. Ernennung der Aufsichtspersonen
Das Prüfungssekretariat ernennt für jede Prüfung und jeden Prüfungsort eine Aufsichtsperson, die für die Durchführung der Prüfung an dem betreffenden Ort verantwortlich ist. Diese verantwortlichen Aufsichtspersonen sollten aus dem Kreis der Mitglieder der Prüfungskommission oder eines Prüfungsausschusses ernannt werden. Das Sekretariat kann zu ihrer Unterstützung weitere Aufsichtspersonen bestimmen. Ein Wechsel der weiteren Aufsichtspersonen während der Prüfung ist zulässig.
2. Aufgabe der Aufsichtspersonen
Aufgabe der Aufsichtspersonen ist es, dafür zu sorgen, dass die europäische Eignungsprüfung an dem jeweiligen Prüfungsort entsprechend den VEP, den vorliegenden Anweisungen und den folgenden Anweisungen an die Bewerber durchgeführt wird:
a) Anweisungen für den Ablauf der Prüfung (ABl. EPA 1995, 145);
b) Anweisungen für die Anfertigung ihrer Arbeiten (ABl. EPA 1998, 119).
3. Prüfungssekretariat
Fragen der verantwortlichen Aufsichtspersonen sollen an das Prüfungssekretariat in München gerichtet werden, Tel. (+49-89) 2399-5155, Fax (+49-89) 2399-5140.
4. Übermittlung der Prüfungsunterlagen
a) Sind die Prüfungsaufgaben am 8. Tag vor Beginn der Prüfung am Prüfungsort noch nicht eingetroffen, so teilt die verantwortliche Aufsichtsperson dies dem Prüfungssekretariat am 7. Tag vor Beginn der Prüfung telefonisch oder fernschriftlich mit.
b) Das Prüfungszentrum lässt drei Kopien der Antworten der Kandidaten anfertigen.
c) Eine Kopie der Prüfungsarbeiten der Bewerber ist so lange am Prüfungsort aufzubewahren, bis das Prüfungssekretariat der verantwortlichen Aufsichtsperson mitteilt, dass die Originale und die zwei anderen Kopien vollzählig eingetroffen sind.
d) Die Originale der Prüfungsarbeiten und zwei Kopien sind dem Sekretariat auf dem sichersten und einem möglichst schnellen Weg zu übermitteln, am besten per Boten.
e) Über die Frage, ob und gegebenenfalls wie die überzähligen Prüfungsaufgaben dem Prüfungssekretariat übermittelt werden, sollte die verantwortliche Aufsichtsperson im Einvernehmen mit dem Sekretariat entscheiden.
5. Fehler in den Prüfungsaufgaben
a) Besteht mit dem Prüfungssekretariat Einvernehmen, dass ein vor Beginn der Prüfung entdeckter Fehler in einer Prüfungsaufgabe bekannt gegeben werden soll, so hat die Bekanntgabe nach der Verteilung der Prüfungsaufgaben zu erfolgen.
b) Wird ein Fehler in einer Prüfungsaufgabe entdeckt, nachdem das Anfangszeichen ertönt ist, so wird er in der Regel nicht angekündigt (Anweisungen 2a zu Rdn. 2 am Ende). Hält die verantwortliche Aufsichtsperson den Fehler jedoch für gravierend, so ist das Sekretariat telefonisch davon zu unterrichten. Der Fehler wird nur angekündigt, nachdem das Sekretariat der verantwortlichen Aufsichtsperson mitgeteilt hat, dass es das Einverständnis von 5 Mitgliedern der Prüfungskommission eingeholt hat. Das Sekretariat klärt auch die Frage, ob und wie viel zusätzliche Zeit für die Ankündigung gegeben wird.
6. Ablauf der Prüfung
a) Vor dem Ertönen des Anfangszeichens erinnert die verantwortliche Aufsichtsperson die Bewerber an die Rdn. 2 und 5 – 7 der Anweisungen 2a. Zu Rdn. 6.7 gilt Folgendes:
▪ Die verantwortliche Aufsichtsperson soll sicherstellen, dass ein Bewerber zwischen dem Ertönen des Anfangs- und des Schlusszeichens auch außerhalb des Saals keine Gespräche einschließlich Telefongesprächen führt. Jedoch darf ein Bewerber jederzeit den Saal für die restliche Zeit der Aufgabe verlassen, wenn er alle seine Papiere einschließlich der Prüfungsaufgabe und seiner Arbeit abgegeben hat (in der letzten halben Stunde für die Aufgabe braucht er die Prüfungsaufgabe nicht abzugeben);
b) Ein nach dem Ertönen des Anfangszeichens eingetroffener Bewerber darf die versäumte Zeit nach dem Ertönen des Schlusszeichens nicht nachholen, es sei denn, die verantwortliche Aufsichtsperson trifft in Ausnahmefällen eine andere Entscheidung.
c) Es ist den Bewerbern nicht gestattet, Abschriften ihrer Arbeiten aus dem Prüfungssaal mit nach draußen zu nehmen.
d) Eine Unterbrechung der Prüfung zum Zweck des Reichens von Getränken findet nicht statt. Bewerber, die mitgebrachte Nahrungsmittel verzehren, sollen dabei andere Bewerber nicht stören.
7. Beschwerden
Die verantwortliche Aufsichtsperson sorgt dafür, dass die Bewerber am letzten Prüfungstag noch eine halbe Stunde nach dem Schlusszeichen im Prüfungssaal Beschwerden vorbringen können (Anweisungen 2a zu Rdn. 7).
8. Protokoll2
Die verantwortliche Aufsichtsperson sorgt für die Erstellung eines von ihr unterzeichneten Protokolls, in dem insbesondere angegeben sind:
- die Namen der anwesenden Bewerber,
- die Uhrzeiten, zu denen die Anfangs- und Schlusszeichen für die Prüfung gegeben werden,
- etwaige Beschwerden oder besondere Vorkommnisse zwischen dem Anfangs- und Schlusszeichen und
- alle Informationen bezüglich später abgegebener Prüfungsarbeiten Darüber hinaus ist die Aufsichtsperson gehalten, alle Beweismittel, die die Feststellung einer Täuschung oder eines Täuschungsversuches während der Prüfung ermöglichen, sicherzustellen.
9. Inkrafttreten
Diese Anweisungen treten am 1. Februar 2001 in Kraft.
1 Siehe ABl. EPA 1995, 153.
2 Siehe ABl. EPA 2001, 120.