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Über den Preis

Über den Preis

Es sind Menschen mit Leidenschaft und Forschergeist, die den Innovationsprozess vorantreiben. Ohne ihre Wissbegierde und ihren Drang, Neuland zu betreten, gäbe es keine innovative Kraft und keinen Fortschritt. Mit dem Europäischen Erfinderpreis werden Erfinder und Erfinderinnen geehrt, die mit ihren Ideen Lösungen hervorbringen, die uns helfen, einige der größten Herausforderungen unserer Zeit zu bewältigen. Er ist eine Hommage an den Erfindergeist, an die individuellen Beiträge talentierter Innovatoren sowie an das europäische Patentsystem, das Erfindungen schützt und Innovation fördert.

Mit diesem Preis, den das EPA 2006 ins Leben gerufen hat, bekommen Erfinder die Anerkennung, die ihnen gebührt. Und wie jeder Wettbewerb ist er auch ein Anreiz für andere, es ihnen gleichzutun.

Die Siegestrophäe

EIA trophy 2023

Die Gewinner des Europäischen Erfinderpreises erhalten eine besondere Trophäe in Form eines Segels. Das Segel steht auch heute noch für Vorwärtsdrang und Entdeckergeist. Es symbolisiert die Reise hin zu unbekannten Ufern, zu denen Erfindungsreichtum die Menschheit führen kann. Der Grundentwurf stammt von der deutschen Industriedesignerin Miriam Irle. Jedes Jahr wird die Trophäe aus neuen Materialien gefertigt.

Die diesjährigen Trophäen sind aus Keramik und wurden mit traditionellen valencianischen Motiven dekoriert. Die Trophäen für den Young Inventors Prize hat Rosh333 bemalt, ein Straßenkünstler aus Spanien.

 

Die Jury

Die Mitglieder der Jury für den Europäischen Erfinderpreis sind allesamt ehemalige Finalistinnen und Finalisten. Bei der Bewertung der Vorschläge stützt sich die unabhängige Jury auf ihre Expertise in den Bereichen Technik, Geschäftswelt und geistiges Eigentum. 2023 ist Wolfgang M. Heckl Juryvorsitzender. 

Wolfgang M. Heckl

 

Wolfgang M. Heckl (Juryvorsitzender) ist seit 2004 Generaldirektor des Deutschen Museums in München. Er ist Inhaber des Oskar-von-Miller-Lehrstuhls für Wissenschaftskommunikation an der Technischen Universität München, wo er über die molekulare Selbstorganisation im Bereich Nanotechnologie forscht. Er wurde mit dem Communicator-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft und dem Descartes-Preis für Wissenschaftskommunikation der Europäischen Union ausgezeichnet. Professor Heckl ist Autor von über 200 wissenschaftlichen Veröffentlichungen und veröffentlichte im Jahr 2013 den Bestseller "Die Kultur der Reparatur".. 

Catia Bastioli ist derzeit CEO der Novamont Group, eines international führenden Unternehmens in den Bereichen Biokunststoffe und Biochemikalien. Zuvor war sie Präsidentin von Terna, dem größten unabhängigen Stromleitungsnetzbetreiber in Europa. In ihrer 30-jährigen Laufbahn hat sie die Forschung im Bereich Biokunststoffe entscheidend vorangetrieben und in Arbeitsgruppen der Europäischen Union zu den Themen Klimawandel, Umwelt und erneuerbare Rohstoffe mitgearbeitet. 2017 wurde ihr vom italienischen Staatspräsidenten Sergio Mattarella der Titel „Cavaliere del Lavoro“ verliehen. 

Catia Bastioli, Europäischer Erfinderpreis 2007, KMU/Forschung

Catia Bastioli

 

Nuno Correia

 

Nuno Correia ist Direktor des Bereichs Verbundstoffe und Strukturen beim INEGI in Porto, Portugal, und leitet dort ein dynamisches Team mit über sechzig Forschern. Mit seinem Hintergrund im Maschinenbau und einem Doktortitel in Ingenieurwissenschaften kennt er sich in verschiedenen Bereichen der Verbundstoffe aus.

Nuno Correia, Europäischer Erfinderpreis 2022, KMU​​​​

Nuria Espallargas ist Professorin an der Fakultät für Maschinenbau und Wirtschaftsingenieurwesen an der NTNU in Norwegen. Sie verfügt über 20 Jahre Forschungserfahrung in den Bereichen Oberflächentechnik, Chemie und Tribologie. Seit 2011 leitet sie das norwegische Tribologiezentrum der NTNU. Ihr wissenschaftliches Fachgebiet ist die Oberflächenchemie und -technik, Schmierstoffe, Tribokorrosion und Nanotribologie. Ihre aktuellen Forschungsschwerpunkte sind umweltverträgliche Schmierstoffe und grüne Schmiermittelzusätze. 2014 war sie Mitbegründerin eines Spin-off Unternehmens (Seram Coatings) zur Vermarktung von ThermaSiC, einer bahnbrechenden Keramikversiegelung durch thermisches Spritzen.

Nuria Espallargas, Europäischer Erfinderpreis 2022, KMU

Nuria Espallargas

Joachim Fiedler

 

Joachim Fiedler studierte an der Universität der Künste in Berlin und war als professioneller Cellist in verschiedenen Orchestern und Ensembles tätig. Seine frühesten Erfindungen, wie etwa ein Magnetbogenhalter, waren vor allem auf Probleme von Musikern ausgerichtet. 2007 gründete er die Fidlock GmbH, um magnetisch-mechanische Verschlüsse weiterzuentwickeln und die Produktlinie zu erweitern. Heute werden seine Verschlüsse in einer Reihe von Produkten verwendet wie Taschen, Fahrradhelmen und Flaschen bis hin zu Schuhverschlüssen und Brustgurtclips für Kinderautositze.

Joachim Fiedler, Europäischer Erfinderpreis 2022, KMU

Peter Holme Jensen ist promovierter Proteinchemiker und Gründer von Aquaporin, einem Unternehmen, das natürliche, nachhaltige Lösungen zur Wasseraufbereitung entwickelt. Er gründete Aquaporin 2005 und gehört dort heute als Chief Innovation Officer zur Unternehmensleitung. Außerdem ist er Mitglied mehrerer Vorstandsgremien, unter anderem des dänischen Innovationsfonds (Innovation Fund Denmark). 

Peter Holme Jensen, Europäischer Erfinderpreis 2014, KMU

Peter Holme Jensen

Marta Karczewicz

 

Marta Karczewicz arbeitet als Vize-Präsidentin für Technologie bei Qualcomm, wo sie seit 2006 die Verbesserung von Datencodierungs-Algorithmen vorantreibt. Die von ihr geleiteten Teams haben Methoden entwickelt, um Videodateien ohne spürbare Verluste bei der Bildqualität um den Faktor 1 000 zu komprimieren. Das hat den Aufschwung des Online-Streaming und der Videotelefonie ermöglicht. Marta Karczewicz hat an der Universität Tampere in Finnland ihren Masterabschluss und ihren Doktortitel erworben und ist dann Mitte der Neunzigerjahre in die USA gegangen. Sie wird in über 1 000 Patenten in Europa und den USA als Erfinderin angeführt.

Marta Karczewicz, Europäischer Erfinderpreis 2019, Lebenswerk

Ursula Keller hat eine Professur an der ETH Zürich im Forschungslabor für ultraschnelle Lasertechnik am Fachbereich Physik inne und ist Mitbegründerin mehrerer Unternehmen. Ihre Entwicklung von ultraschnellen Lasern hat der Wissenschaft, der Industrie und der ärztlichen Community zu einem Instrument von nie dagewesener Präzision verholfen. In einer langen und erfolgreichen Karriere erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, so etwa den Schweizer Wissenschaftspreis der Marcel Benoist Stiftung 2022, die OSA Frederic Ives Medal 2020, die SPIE Gold Medal 2020, die IEEE Edison Medal 2019, den IEEE Photonics Award 2018, den Weizmann Women & Science Award 2017, die Charles Hard Townes Medal 2015 der Optical Society, den LIA Arthur L. Schawlow Award 2013 und den Berthold Leibinger Innovationspreis 2004.

Ursula Keller, Europäischer Erfinderpreis 2018, Lebenswerk

Ursula Keller

 

Agnès Poulbot

 

Agnès Poulbot ist leitende Expertin bei Michelin, wo sie eine Technologie für Reifen mit selbstregenerierender Lauffläche mitentwickelt hat. Dadurch wird die Lebensdauer der Reifen verlängert und der Treibstoffverbrauch verringert. Agnès Poulbot studierte Mathematik und Informatik an der Universität Grenoble und arbeitete nach ihrem PhD-Abschluss zunächst für die französische Kommission für alternative Energien und Kernenergie. Dort wirkte sie an der Entwicklung eines Bildrekonstruktionsalgorithmus für die Computertomografie in der Medizin mit. 1996 wechselte sie zu Michelin und ist dort inzwischen als leitende Expertin für Vorausentwicklung und zukunftsweisende Forschungsprojekte im Bereich Lkw- und Busreifen für den europäischen Markt tätig.

Agnès Poulbot, Europäischer Erfinderpreis 2018, Industrie

Die Unternehmerin Erin Smith hat FacePrint entwickelt, ein Screeningtool, das mit Hilfe von KI erste Anzeichen von Parkinson in der Mimik erkennen kann. Sie hat in Stanford, am MIT, in Harvard und an der UCSF geforscht. 2021 wurde sie zum Senior Atlantic Fellow for Equity in Brain Health am Global Brain Health Institute ernannt. Erin Smith kann auf über 40 wissenschaftliche Veröffentlichungen zurückblicken. Für ihre Arbeit hat sie eine Thiel Fellowship sowie die Auszeichnung als Wired Health Startup of the Year erhalten und ist auf die Forbes 30 under 30-Liste aufgenommen worden.

Erin Smith, Young Inventors Prize 2022

Erin Smith

 

Richard Turere

 

Richard Turere aus Kenia ist Umweltschützer, Unternehmer und Autor. Im Alter von 13 Jahren entwickelte er ein System, um Löwen von Angriffen auf das Vieh am Wohnsitz seiner Familie außerhalb des Nairobi-Nationalparks abzuhalten. Inzwischen wird dieses System weltweit eingesetzt, und Turere arbeitet mit Landwirten zusammen an der Reduzierung der Konflikte zwischen Menschen und Wildtieren. Er ist Mitverfasser eines Kinderbuchs über seine Erfahrungen, hat bei der TED Global Stage in Kalifornien gesprochen und wurde 2020 als National Geographic Young Explorer ausgezeichnet.

Richard Turere, Young Inventors Prize 2023

Zhentian Wang ist Associate Professor an der Tsinghua University in Beijing, China, und befasst sich mit der Entwicklung von Röntgenaufnahmeverfahren für Biomedizin und Materialwissenschaft. Dr. Wang arbeitet seit mehr als 10 Jahren am Paul Scherrer Institut und an der ETH Zürich, Schweiz, wo er Röntgen-Phasenkontrast-Bildgebungsverfahren zur Früherkennung von Brustkrebs entwickelt hat. Dr. Wang hat 2017 die Firma GratXray AG mitgegründet, um die Phasenkontrast-Brust-CT auf den Markt zu bringen. Er wurde 2012 mit dem Dalle-Molle-Preis und 2017 mit dem Swiss Technology Award ausgezeichnet.

Zhentian Wang, Europäischer Erfinderpreis 2022, Nicht-EPO-Staaten

Zhentian Wang