Erin Smith
Frühzeitige Behandlung für Parkinson-Patienten durch KI
Erster Platz, Young Inventors Prize 2022
Schon früh weckte Erins Mutter in ihr ein Interesse an der Wissenschaft, indem sie beispielsweise die Küche der Familie kurzerhand in ein provisorisches Labor umfunktionierte. Ein paar Jahre später, kurz nachdem die immer wissenshungrige Erin auf die High School kam, sah sie ein YouTube-Video mit dem prominenten Parkinson-Patienten Michael J. Fox, in dem der Gesichtsausdruck zu sehen war, der in der Medizin als "Maskengesicht" bezeichnet wird. Das brachte Erin auf die Frage, ob es nicht möglich sei, die Mimik von Menschen zu analysieren, um auf Veränderungen im Gehirn zu schließen. Sie lernte programmieren und machte sich daran, etwas zu entwickeln, aus dem schließlich die KI-gestützte Anwendung FacePrint hervorging. FacePrint zeichnet Gesichtsausdrücke auf und ist in der Lage, mithilfe von Computer Vision (maschinelle Bilderkennung) erste, sonst kaum wahrnehmbare Anzeichen einer beginnenden Parkinson-Erkrankung mit großer Treffsicherheit zu erkennen.
Die Algorithmen der maschinellen Bilderkennung werden anhand von Videodaten von Parkinson-Patienten und gesunden Menschen, die Gesichtsausdrücke zeigen, trainiert und lernen, diese zu unterscheiden. So gelingt es FacePrint, Parkinson mit einer Treffsicherheit von 95 Prozent zu erkennen, indem Veränderungen objektiv erfasst und digitalisiert werden - und zwar fünf bis zehn Jahre, bevor eine Diagnose anhand der üblicherweise herangezogenen motorischen Symptome gestellt werden kann. Dabei haben Erin Smith und ihr Team ihr Augenmerk auch darauf gelegt, dass ihre Datensammlung inklusiv ist, um eine zuverlässige Erkennung unabhängig von Geschlecht und ethnischer Zugehörigkeit zu ermöglichen.
Auf dem Weg zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen
Weltweit leben mehr als 10 Millionen Menschen mit dieser Erkrankung. Diese Zahl wird vermutlich noch viel höher werden, denn Menschen werden immer älter. Wenn die Diagnose frühzeitig erfolgt, kann auch mit der Behandlung früher begonnen werden. So können schwerwiegende Parkinson-Symptome wie Tremor und Gangstörungen möglicherweise hinausgezögert werden können. Damit leistet FacePrint für Menschen in allen Lebensphasen einen Beitrag zum UN-Nachhaltigkeitsziel 3 (Gesundheit und Wohlergehen). Da das Tool außerdem kostengünstig ist und auch von Laien als Remote-Anwendung genutzt werden kann, trägt es auch zum UN-Nachhaltigkeitsziel 10 (Weniger Ungleichheiten) bei.
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