1.5.1. Territorialer Geltungsbereich
Das Einheitspatent gilt in den Hoheitsgebieten derjenigen EU-Mitgliedstaaten, die an der Verstärkten Zusammenarbeit zum einheitlichen Patentschutz teilnehmen und in denen zum Zeitpunkt der Eintragung der einheitlichen Wirkung das EPGÜ in Kraft ist. Der Geltungsbereich bleibt über die gesamte Lebensdauer des Einheitspatents hinweg gleich und kann auch nicht auf die teilnehmenden Mitgliedstaaten ausgedehnt werden, die das EPGÜ erst nach der Eintragung der einheitlichen Wirkung ratifizieren. Das Einheitspatentsystem ist am 1. Juni 2023 für die folgenden 17 Staaten in Kraft getreten: Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Österreich, Portugal, Schweden und Slowenien.
Am 1. September 2024 trat Rumänien dem Einheitspatentsystem bei, das nun 18 Staaten umfasst (s. 1.5.2). Der territoriale Geltungsbereich jedes einzelnen Einheitspatents wird im Register für den einheitlichen Patentschutz angezeigt (s. 7.5.2).
Informationen zum territorialen Geltungsbereich des Einheitspatents in den teilnehmenden Mitgliedstaaten mit Überseeterritorien (d. h. Dänemark, Frankreich, Niederlande) finden sich in der EPA-Veröffentlichung "Nationale Maßnahmen zum Einheitspatent", die auf der EPA-Website abgerufen werden kann.