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Daten-Desk

Das EPA stützt sich bei seiner Arbeit vor allem auf Daten. Daten sind für fundierte politische Entscheidungen, Prognosen, geschäftliche Entscheidungen und zahlreiche andere Nutzungsmöglichkeiten von zentraler Bedeutung. Eine gute Darstellung und Interpretation von Daten ist wesentlich dafür, dass sinnvolle Schlussfolgerungen gezogen werden können.

Die Aktivitäten von Patentanmeldern spiegeln sich in deren Anmeldungen beim EPA wider und sagen viel über technologische Entwicklungen und die kommerziellen Prioritäten der Anmelder selbst aus. Jedes Jahr werden beim EPA rund 200 000 Anmeldungen eingereicht und außerdem mehrere Millionen Anmeldungen weltweit veröffentlicht. Dieser reiche Datenschatz muss gesichtet und geordnet werden, sodass sich daraus wertvolle Erkenntnisse gewinnen lassen. Wenn diese patentbezogenen Daten zu Technologietrends mit von anderen Organisationen aufbereiteten Wirtschaftsdaten verknüpft werden, ergibt sich ein detailliertes Bild, das Einblick in die Innovationstätigkeit in bestimmten Sektoren, Ländern oder Regionen vermitteln kann. Wenn z. B. die Zahl der akademischen Forschungspublikationen und die Zahl der Patentanmeldungen auf einem bestimmten Gebiet gleichzeitig ansteigen, lassen sich Zukunftstechnologien schon Jahre vor ihrer Marktreife entdecken. Solche Erkenntnisse sind nur möglich, wenn wir die Patentinformationen des EPA mit Daten anderer Akteure aus dem Innovationsökosystem verknüpfen. Die Veranschaulichung dieser Daten mit Hilfe von Grafiken, Tabellen und Dashboards ist entscheidend dafür, dass sie sinnvoll interpretiert und erfasst werden können. Relevante Schlussfolgerungen aus Daten sind nur dann möglich, wenn die Daten so dargestellt werden, dass sie auch eine Bedeutung haben.

Die entsprechenden Datentools ermöglichen Folgendes:

  • Beobachtung der Art und Weise, in der unterschiedliche Arten von Einrichtungen und Industrien das Patentsystem auf europäischer und internationaler Ebene nutzen
  • Beobachtung von Innovationstrends, seien es Zukunftstechnologien oder die laufende technologische Transformation in der Industrie insgesamt
  • Analyse von Aktivitäten, wirtschaftlichem Potenzial und tatsächlicher Auswirkung von Innovationsökosystemen

Die Entwicklung dieser neuen Dashboards, Tools und Darstellungsweisen gehört zu den regulären Aufgaben der Beobachtungsstelle. Derzeit stellt das EPA folgende Tools zur Verfügung:

Deep-Tech-Finder

Unser jüngstes Tool ist der Deep-Tech-Finder. Er kombiniert Daten von Dealroom über Tausende Start-ups, die auf der Suche nach Finanzierungen sind, mit Informationen zu ihren jeweiligen Patentportfolios, die sich aus den öffentlichen Patentdatenbanken des EPA ergeben. So lässt sich bereits mit einem Blick auf die Karte leicht erkennen, wo in Europa dynamische Deep-Tech-Unternehmen in ausgewählten Bereichen der digitalen Technologien bzw. sauberen Energietechnologien tätig sind, über welche Finanzierungen sie bereits verfügen und wie der Stand ihrer Patentanmeldung(en) ist. Sehen Sie sich unser Demonstrationsvideo an (08:30 Min. auf Englisch)

Patentindex und Zentralbereich für Statistiken und Trends

Unser jährlicher Patentindex gibt einen umfassenden Überblick über die Einreichungstrends beim EPA im Vorjahr. Er berichtet ein Jahr oder mehr im Voraus über die neuesten Anmeldungen, bevor diese veröffentlicht werden und in anderen Datenbanken (z. B. PATSTAT) zur Analyse erscheinen. Der Patentindex enthält lediglich einen kuratierten Ausschnitt aller Daten zu unseren jährlichen Einreichungen und Erteilungen. Das Gesamtbild ergibt sich aus den veröffentlichten Excel-Tabellen, die unsere Nutzer dann selbst analysieren können. Diese Excel-Tabellen liegen auch als Datenquellen dem Zentralbereich für Statistiken und Trends zugrunde, in dem Sie Datensätze auswählen und vergleichen und in verschiedenen Grafikformaten darstellen können.

Dashboard für das Einheitspatent

Außerdem veröffentlichen wir täglich aktuelle Daten zum Status der Anträge auf einheitliche Wirkung für kürzlich erteilte europäische Patente. Unser Dashboard für das Einheitspatent zeigt Anträge und Eintragungen nach Standort der Patentinhaber, Technologien, auf die sich die Patente beziehen, und Sprachen, in denen die Patente bearbeitet und in die sie in der Folge übersetzt wurden.

Technologieplattformen (auf Espacenet)

Das EPA bietet außerdem mehrere Technologieplattformen an, die es Wissenschaftlern und Forscherinnen erleichtern, unsere kostenlose Patentdatenbank Espacenet zu durchsuchen. Über diese Plattformen stellen wir das beträchtliche Wissen und die Erfahrung der EPA-Patentprüferinnen und -prüfer der Öffentlichkeit zur Verfügung. Sie haben Experten-Patentrecherchestrategien entwickelt, die auf Espacenet eingesetzt werden können, um alle relevanten Dokumente für Hunderte unterschiedlicher Technologien zu finden. Unsere ersten vier Plattformen beziehen sich auf folgende Gebiete:

  • Technologien zur Bekämpfung von Krebs - über 130 Suchstrategien zu Prävention und Früherkennung, Diagnostik, Therapien und Wohlergehen und Nachsorge
  • Technologien zur Brandbekämpfung – über 30 Suchstrategien, von der Brandentdeckung über die Brandprävention bis zur Löschung
  • Saubere Energietechnologien – über 60 Suchstrategien für Wind-, Solar-, Wasserkraft- und Geothermieerfindungen sowie Technologien für den Transport und die Speicherung erneuerbarer Energien
  • Kampf gegen Corona – über 350 Suchstrategien für alle Themen, von Impfstoffen und Therapeutika über Diagnose und Bioinformatik bis hin zu Geräten, Masken und Möbeln, die so angepasst wurden, dass sie eine Weiterverbreitung der Krankheit möglichst verhindern

Kontakt

Haben Sie Fragen oder möchten Sie etwas zu unserer Arbeit beitragen? Dann freuen wir uns auf Ihre E-Mail:

observatory@epo.org