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Forschungseinrichtungen

Letzte aktualisierung: 7.1.2025

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Europas Forschungseinrichtungen: Ideenschmieden, die die Welt bewegen

Beim Thema Innovation denken viele an Industriekonzerne und High-Tech-Riesen, doch auch Europas Universitäten und Forschungsinstitute sind in vielen Technologien wegweisend. Lernen Sie die wichtigsten europäischen Forschungseinrichtungen kennen, darunter viele Gewinner und Finalisten des Europäischen Erfinderpreises

Zum Thema


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Materialien für Lehreinrichtungen
Patente im Unterricht? Die Europäische Patentakademie bietet speziell an Hochschul-Studenten gerichtete Materialien an, die Grundkenntnisse über das Patentsystem vermitteln.

IP Teaching Kit

Handbuch für die Gestaltung von IP-Kursen

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Interaktive Lehrmaterialien
Kostenlose Grundinformationen mit interaktiven englischsprachigen E-Learning Modulen bietet die Patent Information Tour zu vier Themenbereichen rund ums Patentwesen.

Interactive Patent Information Tour

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Wussten Sie schon?
Die K.U. Leuven, École polytechnique fédérale de Lausanne und Danmarks Tekniske Universitet waren laut den Zahlen des EPA im Jahr 2023 europaweit führend bei den Patentanmeldungen von Hochschulen.

 

 

Europas Forschungseinrichtungen: Ideenschmieden, die die Welt bewegen

Sie entwickeln die Arzneimittel, grünen Technologien und digitalen Wunderwerke der Zukunft. Sie beschäftigen ein Heer von mehreren Hunderttausend Wissenschaftlern, die Forschungsgelder in Milliardenhöhe in wertvolle Patente und erfolgreiche Produkte umsetzen. 

Keine Frage: Europas Universitäten, technische Hochschulen und private Forschungseinrichtungen sind international führend in Sachen Innovation. Jedes Jahr reichen Hunderte von Hochschulen aus ganz Europa tausende Patentanmeldungen beim EPA ein. 

Zur wachsenden Zahl der Errungenschaften europäischer Forschungseinrichtungen zählen auch Gewinnerinnen und Finalisten des Europäischen Erfinderpreises. Hier eine Auswahl:

Cambridge: Der wissenschaftlichen Exzellenz verschrieben

Tradition verpflichtet. Die Cambridge University zählte bereits Größen wie Francis Bacon, Isaac Newton und Stephen Hawking zu ihren Absolventen. Über 120 Universitätsangehörige und Alumni haben den Nobelpreis gewonnen, und die Universität wird von Hochschulrankings regelmäßig unter die zehn besten Lehranstalten der Welt eingestuft. 

Mehrere Forscherinnen und Forscher der Cambridge University wurden mit dem Europäischen Erfinderpreis ausgezeichnet: 

Richard Friend, Jeremy Burroughes and Donal Bradley (UK): Polymer Organic Light Emitting Diodes (P-OLED)

John Daugman (UK): Iriserkennung

Helen Lee (UK): Diagnose-Kit für Entwicklungsländer

Carol Robinson (UK): Fortschritte in der Biochemie dank Massenspektrometrie

Fraunhofer Gesellschaft: Ideenschmiede mit Tradition

Seit ihrer Gründung im Jahr 1949 ist die deutsche Fraunhofer-Gesellschaft zu einem der Stars unter den europäischen Forschungseinrichtungen herangewachsen: An 76 Standorten arbeiten mehr als 32 000 Forscherinnen und Forscher mit einem jährlichen Forschungsbudget von 3,4 Milliarden Euro an Erfindungen auf den verschiedensten technischen Gebieten für Wirtschaftsunternehmen und staatliche Institutionen. 

Die Fraunhofer-Gesellschaft ist regelmäßig beim Europäischen Erfinderpreis vertreten: 

Adolf Goetzberger (Deutschland): Solarenergieumwandlung auf der Basis von Fluoreszenzkollektoren

Karlheinz Brandenburg (Germany): Invention of the MP3

Jürgen Pfitzer und Helmut Nägele (Deutschland): Erneuerbarer Kunststoff Arboform

Lars Liljeryd (Schweden): Digitale Audiokompression

Max Planck: Führend im internationalen Vergleich

Kaum eine europäische Forschungseinrichtung liegt im internationalen Vergleich weiter vorne als die Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften: Die Gesellschaft mit Sitz in München führt in Deutschland Jahr für Jahr den Nature Index an, der die Zahl der in führenden Fachzeitschriften veröffentlichten Artikel und den Beitrag der Forscher und Forscherinnen der Einrichtung misst. 

Die Max-Planck-Gesellschaft macht das Unmögliche möglich. Entsprechend häufig finden sich ihre Forscherinnen und Forscher unter den Finalisten und Gewinnern des Europäischen Erfinderpreises: 

Stefan Hell (Germany): STED microscope

Ursula Keller (Schweiz): Ultraschnelle Laser

Jens Frahm (Deutschland): Verbesserte Magnetresonanztomografie (MRT)

Axel Ullrich (Deutschland): Krebsmedikamente der nächsten Generation und Meilensteine in der Laborgenetik

Thomas Tuschl (Deutschland): Methode für die Abschaltung krankmachender Gene

Matthias Mann (DE): Diagnose von Krankheiten durch Proteinanalyse

Centre national de la recherche scientifique (CNRS): Preisgekrönte Innovation

Das 1939 gegründete CNRS ist eine der führenden staatlichen Forschungseinrichtungen Europas. Das CNRS mit Sitz in Paris beschäftigt 33 000 Fachleute, die in 1 110 Laboren mit einem jährlichen Budget von 4 Milliarden Euro forschen. 

Neben zahlreichen Nobelpreisen für Chemie, Medizin und Physik zählen auch mehrere Europäische Erfinderpreise zu den Verdiensten des CNRS. 

Gilles Gosselin (France): New drug for hepatitis B treatment

Philippe Cinquin, Serge Cosnier, Chantal Gondran, Fabien Giroud (Frankreich): Glukose-Brennstoffzelle

Bruno Berge (Frankreich): Kleine, leichte Flüssiglinsen

Ludwig Leiber (Polen): Vitrimere – eine neue Klasse von Polymeren

Sylviane Muller (Frankreich): Behandlung von Lupus durch Ausschalten von T-Zellen

Claude Grison (Frankreich): Entgiftung kontaminierter Böden durch metallfressende Pflanzen

Katholische Universität Löwen: Zukunftsorientiert

Die bereits 1425 gegründete Universität Löwen in Flandern ist die weltweit älteste katholische Universität. Statt sich nur auf ihre lange Tradition zu verlassen, setzt die Universität Löwen auf High-Tech – und liefert immer wieder bahnbrechende Errungenschaften im Bereich Medizin. Mit ihren 65 000 Studierenden aus über 150 Ländern ist die Universität ein Dreh- und Angelpunkt modernster Forschung und globaler Zusammenarbeit auf zahlreichen Gebieten. 

Die Universität genießt nicht nur als Lehreinrichtung einen hohen Stellenwert, sondern ist auch beim Europäischen Erfinderpreis prominent vertreten: 

Erik De Clercq (Belgien): Beiträge zur antiviralen Therapie

Yves Jongen (Belgien): Protonenstrahlen zur Krebsbehandlung

Joan Daemen (Belgien), Pierre-Yvan Liardet (Frankreich) und Team: Sichere Smartcard-Verschlüsselung

Johan Martens, Tom Bosserez und Jan Rongé (Belgien): Grüner Wasserstoff aus Sonnenlicht und Luft

Michiel Dusselier und Bert Sels (Belgien): Kostengünstigeres und grüneres Verfahren zur Herstellung von Biokunststoffen