Das erste öffentliche Codefest in der Geschichte des EPA widmet sich dem vielleicht größten Nachhaltigkeitsproblem unserer heutigen Zeit: der Befreiung unseres Planeten vom Plastikmüll. In globalem Maßstab kann dies nur mit dem richtigen Know-how gelingen, und genau darum geht es in unserem neuen Wettbewerb: das in Patenten enthaltene Know-how zu grünen Kunststoffen für Innovatoren in der gesamten Welt leichter zugänglich zu machen.
Das ultimative Ziel besteht darin, künftige Innovationen voranzutreiben, die für gesunde Ökosysteme und eine Kreislaufwirtschaft in der Kunststoffindustrie sorgen. Mit dem EPA-Codefest leisten wir unseren Beitrag zu den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung, insbesondere zum zwölften UN-Ziel, und heben unser Engagement für Nachhaltigkeit und die Verfolgung der Fortschritte bei grünen Technologien auf das nächste Level.
Auf die weltweit einzigartigen Datenressourcen des EPA vertrauen nicht nur verschiedenste staatliche und internationale Organisationen, wie z. B. Patentämter, die OECD, die Internationale Energieagentur (IEA), die Internationale Organisation für erneuerbare Energien (IRENA) und die Europäische Kommission, sondern auch Forscher und Patentinformationsfachleute. Das Codefest zu grünen Kunststoffen ist eine hervorragende Gelegenheit, den Zugriff auf diese Daten zu verbessern und die Entwicklung eines automatisierten Klassifikationssystems für nachhaltige Technologien voranzubringen. Dieser Wettbewerb wird zudem ein erster Schritt hin zu einer KI-basierten Organisation des im EPA vorhandenen Patentinformationsschatzes sein.
Eine gewisse Vorarbeit hat das EPA bereits in seiner jüngst veröffentlichten Studie zu Patenten für die Kunststoffe der Zukunft geleistet, die verdeutlicht, wie sich das rasche Innovationswachstum bei besser recycelbaren Kunststoffen und entsprechenden Recyclingtechnologien in den Patentdaten nachvollziehen lässt. Die Studie legt auch nahe, dass wegweisende Forschungsbeiträge auf diesem Gebiet ein enormes Potenzial haben, zu marktfähigen Erfindungen zu werden. "Patente für die Kunststoffe der Zukunft" gibt eine hervorragende Einführung in das Thema und liefert allen Interessent/innen erste Anhaltspunkte für die Code-Challenge, die in Folgendem besteht:
Entwicklung kreativer und verlässlicher auf künstlicher Intelligenz basierender Modelle für die automatische Identifizierung von Patenten, die grüne Kunststoffe betreffen.
Teilnehmen können alle kreativen Köpfe und Talente, die das 18. Lebensjahr vollendet haben und in einem EPO-Mitgliedstaat wohnhaft sind. Anmeldeschluss ist der 13. November 2022. Die Teilnahme ist als Einzelperson oder in Teams von bis zu fünf Personen möglich. Willkommen sind sowohl Teams aus EPA-Bediensteten oder externen Teilnehmenden als auch gemischte Teams.
Um teilnehmen zu können, müssen Sie alle in den Teilnahmebedingungen aufgeführten Kriterien erfüllen.
Die Gewinner/innen erhalten eine Trophäe und zusätzlich ein Preisgeld, das sich wie folgt staffelt:
Bewertet werden die Beiträge von erfahrenen Fachleuten aus dem gesamten EPA, die in den Bereichen Nachhaltigkeit, IT, Datenwissenschaft und künstliche Intelligenz (KI) sowie in der Patentinformation und analyse tätig sind.
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Abderrahim Moumen |
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Alexander Klenner-Bajaja |
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Angel
Aledo López |
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David Horat |
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Domenico Golzio |
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Marco Bravo |
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Roberta
Romano-Götsch |
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Yann Ménière |
Donnerstag, 15. September 2022, 12.00 Uhr (MESZ)
Anmeldebeginn!
Teilnehmende können sich bis 13. November 2022, 23.59 Uhr (MEZ) anmelden. Alle Teilnehmenden müssen zusammen mit ihrer Anmeldung eine kurze Beschreibung ihres Lösungsvorschlags für die Code-Challenge einreichen. Im Vorschlag muss der geplante Ansatz erläutert werden, die vorgesehene Datenselektion, die mögliche Implementierung des Modells und seine Auswertung müssen kurz beschrieben werden.
13. und 14. November 2022
Vorauswertung der Beiträge durch die Jury
Dienstag, 15. November 2022, 12.00 Uhr MEZ
Die Code-Challenge beginnt!
Die Jury teilt den Teilnehmenden das Ergebnis ihrer Vorauswertung mit. Alle erfolgreichen Bewerber/innen erhalten Zugang zu den EP-Volltextdaten und zu Open Patent Services (OPS) und müssen innerhalb von etwas mehr als acht Wochen ihre Lösungen vorlegen, nämlich bis 15. Januar 2023, 23.59 Uhr (MEZ).
Die Jury wertet die vorgelegten Lösungen aus und ermittelt die Finalist/innen der Code-Challenge.
Bekanntgabe der Finalist/innen
Alle Finalist/innen werden zur Preisverleihung des Codefest zu grünen Kunststoffen eingeladen.
Preisverleihung des Codefest zu grünen Kunststoffen
In der online übertragenen Preisverleihung werden die Gewinner/innen bekannt gegeben und die Preise überreicht. Der genaue Ablauf der Verleihung wird demnächst bekannt gegeben.
Bitte beachten Sie, dass im Vorschlag der geplante Ansatz erläutert werden muss und die vorgesehene Datenselektion, die mögliche Implementierung des Modells und seine Auswertung kurz beschrieben werden müssen.
Die Anmeldung erfolgt über XING SE, erfordert aber kein XING-Profil.
Sonntag, 13. November 2022
"Grüne Kunststoffe" ist kein wissenschaftlich exakt definierter Oberbegriff.
Kunststoffe werden im Allgemeinen als "grün" bezeichnet, wenn sie in Herstellung, Verwendung, Recycling, Upcycling, Entsorgung und/oder Zersetzung verringerte oder minimale Umweltauswirkungen haben. Sie zeichnen sich durch eine oder mehrere der folgenden Eigenschaften aus: erneuerbare Quellen, biologische Abbaubarkeit bzw. Kompostierbarkeit am Ende ihrer Lebensdauer, Verarbeitbarkeit in umweltschonenden Prozessen.
Unter den Begriff der grünen Kunststoffe werden auch Prozesse subsumiert, durch die sich Kunststoffe "grüner" machen lassen, z. B. ein chemisches Recycling, durch das PET "grüner" wird, weil es effizienter recycelt werden kann und der Müll minimiert wird.
Grüner Kunststoff ist also kein bestimmtes Material, sondern eine Art, den gesamten Lebenszyklus eines Materials zu betrachten. Deswegen bitten wir die Teilnehmenden ihren geplanten Ansatz für die Lösung der Code-Challenge zu erläutern (siehe in den Teilnahmebedingungen "Proposals for solving the challenge" und "Submission of solutions to the code challenge"). Aus der Erläuterung sollte klar hervorgehen, auf welche Aspekte grüner Kunststoffe sich die vorgeschlagene Lösung der Code-Challenge erstreckt. Weitere Hintergrundinformationen dazu, welche Arten von Kunststoffen, Materialien und Prozessen für eine Berücksichtigung infrage kommen, sind der Studie "Patente für die Kunststoffe der Zukunft" zu entnehmen.
Als Ergebnis wird ein KI-Modell erwartet, mithilfe dessen sich Patent- und Nichtpatentdokumente identifizieren lassen, die grüne Kunststoffe betreffen. Für das Training der KI können sämtliche öffentlich zugänglichen Informationen einschließlich Patenten herangezogen werden. Willkommen sind aber auch kreativere Ideen dafür, wie die KI trainiert werden kann. Hier ist Ihr Einfallsreichtum gefragt!
Die Teilnehmenden können jede etablierte Klassifikation – einschließlich IPK, CPC und Y02 – nutzen, die sie für die Entwicklung eines kreativen und verlässlichen KI-Modells für die automatische Identifizierung von Patent- und Nichtpatentliteratur über grüne Kunststoffe für hilfreich erachten.
Wie in den Teilnahmebedingungen unter "Intellectual Property" geregelt, bleibt jeder Wettbewerbsbeitrag Eigentum derjenigen Teilnehmenden, die ihn eingereicht haben und die somit auch das Recht zur Veröffentlichung und zum Hochladen der Software haben. Wie dort jedoch auch ausgeführt ist, unterliegt die Nutzung von Daten oder APIs oder sonstigem urheberrechtlich geschützten Material Dritter den von diesen Dritten gegebenenfalls festgelegten Bedingungen und Einschränkungen.
Falls Sie Ihren Wettbewerbsbeitrag veröffentlichen, würden wir uns über einen Hinweis freuen, dass der Code und etwaige Ergebnisse im Rahmen der Teilnahme am EPA-Codefest zu grünen Kunststoffen entstanden sind.
Grundsätzlich gibt es keine sprachlichen Beschränkungen für die Wettbewerbsbeiträge. Zugrunde gelegt werden können beliebige Patentdokumente, unabhängig von ihrer Sprache.
Die Ergebnisse müssen jedoch in einer EPA-Amtssprache (Deutsch, Englisch, Französisch) präsentiert werden.
Nein, die Anmeldung zum Codefest kann erst abgeschlossen werden, wenn Ihr Vorschlag bei uns eingegangen ist. Falls Sie den Anmeldevorgang bereits gestartet haben, denken Sie bitte daran, bis 13. November 2022 Ihren Vorschlag einzureichen.
Nein, es gibt keine Beschränkungen. Sie können jedes Format verwenden, das Ihrer Ansicht nach für die Beschreibung des von Ihnen vorgeschlagenen Konzepts, Prozesses und Datenobjekts am geeignetsten ist.
Die unter allen gültigen Anmeldungen ausgewählten erfolgreichen Bewerber/innen erhalten kostenfreien Zugang zu zwei EPA-Produkten, nämlich den EP-Volltextdaten und zu Open Patent Services (OPS).
Mit den EP-Volltextdaten erhalten die erfolgreichen Bewerber/innen Zugang zur vollständigen Sammlung der EP-Schriften (A- und B-Schriften) in maschinenlesbarem Format. Weitere Informationen zu den EP-Volltext-Daten.
Die OPS-Daten stammen aus der bibliografischen Datenbank, der weltweiten Rechtsstandsdatenbank, der Volltextdatenbank und der Bilddatenbank des EPA, also aus denselben Quellen wie die Daten in Espacenet und im Europäischen Patentregister. Weitere Informationen zu OPS.