19. Mai 2022
Die PATLIB2022-Konferenz wurde am 12. und 13. Mai vom EPA online durchgeführt. Diese erneut in Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission organisierte Veranstaltung verzeichnete über die offizielle Plattform mehr als 1 300 registrierte Teilnehmende aus 83 Ländern. Zusätzlich wurde der Eröffnungstag über die Social-Media-Kanäle des EPA gestreamt und erreichte damit weitere 2 500 Personen.
In seiner Begrüßungsansprache unterstrich EPA-Präsident António Campinos die Bedeutung der Veranstaltung für die gemeinsame Innovationsförderung und die Valorisierung von Wissen in ganz Europa: "Die PATLIB-Zentren werden weiterhin eine entscheidende Rolle dabei spielen, Erfindern zu vermitteln, wie - einheitliche und klassische - Patente dabei helfen können, das Wachstum von Unternehmen anzukurbeln und Innovationen zu vermarkten, die wiederum zur Schaffung einer nachhaltigeren Welt beitragen können. Und wenn man sich ansieht, was gerade um uns herum passiert, werden wir alle verstehen, dass die Rolle der PATLIB-Zentren wichtiger ist denn je zuvor."
Präsident Campinos betonte dann, wie Patente und IP-Rechte Innovation fördern können, sodass die Leistung von Unternehmen angekurbelt, ganze Volkswirtschaften unterstützt und mehr Nachhaltigkeit sichergestellt werden, auch im Hinblick auf die Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen. Er beschrieb außerdem, wie das PATLIB-Netz zur Ausbildung von Experten für den Technologietransfer sowie zu einem neuen Pilotprogramm beitragen wird, um die Innovationsförderung auf mehrere afrikanische Hochschulen und Forschungszentren auszudehnen, und zwar in Zusammenarbeit mit der Afrikanischen Regionalen Organisation für geistiges Eigentum (ARIPO), der Afrikanischen Organisation für geistiges Eigentum (OAPI) und der Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO).
Jean-Eric Paquet, Generaldirektor für Forschung und Innovation bei der Europäischen Kommission, würdigte die Zusammenarbeit zwischen den beiden Mitorganisatoren der Konferenz und verwies auf den positiven gesellschaftlichen Einfluss, den die Stärkung des europäischen Innovationsökosystems haben kann: "Bei der Forschung in Europa geht es immer mehr darum, Mehrwert für die Gesellschaft zu schaffen, den Wandel Europas zu einem digitalen Kontinent zu unterstützen und unsere grüne Transformation sicherzustellen. Die Innovation wird im Zentrum dieser beiden Transformationsprozesse stehen. Die Arbeit, die Sie leisten, um Wissen, Wissenschaft und Lösungen mit vielen Investoren, Akteuren in Wirtschaft und Zivilgesellschaft zu verbinden und sie über diese Lösungen zu informieren, damit sie diese aufgreifen und umsetzen: genau das sollte unser Ziel sein."
Die Konferenz beleuchtete die Leistungen des PATLIB-Netzes von Patentinformationszentren und des Projekts "PATLIB 2.0" bei der Förderung des Technologietransfers und der Kommerzialisierung von IP-Rechten. Präsentiert wurde auch die Arbeit mit neuen Netzwerkpartnern wie dem Europäischen Innovationsrat (EIC). Hauptrednerin und Mitglied des EIC-Beirats Anita Krohn Traaseth freute sich sehr auf die Zusammenarbeit mit dem EPA, um gemeinsam neue Trends in der Technologielandschaft zu ermitteln und ihre Auswirkungen auf Erfinder zu erforschen.
Weitere Höhepunkte waren eine Diskussion unter der Leitung von Peter Dröll, Direktor bei der Europäischen Kommission, über gemeinsame Werte und Prinzipien für die Forschung und die Valorisierung von Innovation, die auch in der politischen Agenda 2022-2024 des Europäischen Forschungsraums enthalten sind. Der EPA-Direktor Europäische und internationale Rechtsangelegenheiten, Michael Fröhlich, erläuterte dann, wie das Einheitspatent den KMU, Universitäten und öffentlichen Forschungseinrichtungen den Zugang zu Patentschutz erleichtern wird. José Aguilar vom PATLIB-Zentrum Instituto Pedro Nunes in Portugal veranschaulichte dann den Nutzen des Einheitspatents anhand einer Start-up-Fallstudie.
In weiteren Podiumsdiskussionen ging es darum, wie verschiedene Akteure des Innovationsökosystems Anreize zum Teilen von IP schaffen können, sowie um die Rolle der europäischen Unterstützungsprogramme für Erfinder bei der Förderung von unternehmerischem und finanziellem Know-how. Ferner gab es aktuelle Informationen über die anstehenden Arbeiten mit weiteren neuen Partnern des EPA wie etwa dem Europäischen Innovations- und Technologieinstitut (EIT) und dem European Technology Transfer Offices Circle. EIC-Direktor Jean-David Malo und Christoph Ernst, EPA-Vizepräsident Rechtsfragen und internationale Angelegenheiten, schlossen die Veranstaltung gemeinsam ab.
Das EPA freut sich, die ersten Patentinformationszentren aus zwei zusätzlichen Ländern zu begrüßen: das Amt für gewerblichen Rechtsschutz von Monaco und das Institut für geistiges Eigentum von Bosnien und Herzegowina. Heute umfasst das PATLIB-Netz rund 330 Zentren in insgesamt 37 Ländern.