Adolf Goetzberger
Solarenergieumwandlung auf der Basis von Fluoreszenzkollektoren
Erfinder des Jahres 2009 in der Kategorie "Lebenswerk"
Als Goetzberger Mitte der 70er-Jahre begann, für die Solarenergie zu mobilisieren, betrug die weltweite Energieproduktion durch Solarzellen gerade einmal 500 Kilowatt.
Goetzberger leistete schon zu Beginn seiner Berufslaufbahn Großes in der Halbleiterforschung. In den 60er-Jahren arbeitete er mit einem amerikanischen Nobelpreisträger zusammen und war in den amerikanischen Bell Laboratories tätig. In dieser Zeit veröffentlichte Goetzberger Arbeiten, die auch heute noch eine wichtige Rolle in der Halbleitertechnik spielen. Schließlich kehrte er jedoch nach Deutschland zurück, um seinen Traum zu verwirklichen: der Solarenergie zu einem Durchbruch zu verhelfen.
In den späten 70er-Jahren betrieb er visionäre Forschungsarbeiten im Bereich Fluoreszenzkollektoren/-konzentratoren für die Solarenergieumwandlung, die den Wirkungsgrad bei der Solarenergieerzeugung revolutionieren sollten. 1981 gründete er das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) in Freiburg.
In den darauffolgenden Jahren führte er bahnbrechende Forschungsarbeiten auf diesem jungen Sektor durch. Bis zum heutigen Tag ist seine Veröffentlichung "Photovoltaic Solar Energy Generation" ein Standardwerk, das von Wissenschaftlern auf der ganzen Welt zitiert wird.
Unter Goetzbergers Leitung entwickelte das ISE den ersten hoch effizienten elektronischen Inverter für autonome photovoltaische Systeme, und es unternahm erste Schritte hin zu hoch effizienten Siliziumsolarzellen, III-V-Halbleiter-Solarzellen, Dünnschichtsolarzellen und Solar-Silizium.
Im Bereich der Effizienzsteigerung beteiligte es sich an der Entwicklung der ersten lichtdurchlässigen Dämmstoffe, die 1988 auf den Markt kamen.
1989 nahm das Institut am 1000-Dächer-Programm teil, dem damals weltweit größten Testprojekt für kleine, netzgebundene Photovoltaikanlagen. Anfang der 90er-Jahre bahnte das ISE auch den Weg für ein energieautarkes Nullemissionshaus, das inzwischen auf der ganzen Welt nachgebaut wird.
Goetzberger wirkte an Forschungsarbeiten für eine aus Bundesmitteln geförderte Studie zu Sonnenkraftwerken mit, die bis 2050 den gesamten Energiebedarf Europas decken könnten.
Heute setzt die europäische Photovoltaikindustrie 14 Milliarden EUR pro Jahr um, und Deutschland ist der weltweit größte Markt für Solartechnik/Photovoltaik. Ohne die Arbeit - und die Beharrlichkeit - von Adolf Goetzberger wäre diese Entwicklung kaum denkbar.
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