Antonio Corredor Molguero and Carlos Fermín Menéndez Díaz
Betonform für bessere Wellenbrecher
Finalisten für den Europäischen Erfinderpreis 2019
Um die Macht der Brandung in Schach zu halten, werden seit Langem Wellenbrecher aus großen, mehr oder weniger würfelförmigen Betonblöcken gebaut, die zufällig positioniert werden. Sie verringern die Erosion und schaffen geschützte Bereiche für Schiffe und Boote. Die Würfel sind zwar schnell und einfach herzustellen, neigen aber dazu, sich aneinander anzusetzen. Dadurch verlieren sie mit der Zeit an Stabilität und Wirkung. Durch die Folgen des Klimawandels sind die ohnehin gefährdeten Hafenanlagen noch stärkeren Belastungen ausgesetzt. Um diese Bereiche zu schützen, müssen wirksamere Methoden entwickelt werden.
Auf der Suche nach einer Lösung für dieses Problem haben die beiden Forscher Ramón Medina und Esther Gómez-Martín an der Polytechnischen Universität Valencia in Spanien einen ungewöhnlich geformten Block erfunden, den sogenannten Cubipod. Der patentierte Cubipod hat auf jeder seiner Oberflächen vorspringende Teile, die verhindern, dass die einzelnen Blöcke sich mit der Zeit verschieben und ihre Oberflächen sich aneinander ansetzen, und so bleibt die Konstruktion zum Brechen der Wellen intakt. Damit ist der Cubipod den herkömmlichen Blöcken mit Oberflächen ohne hervorstehende Elemente überlegen. Aber damit diese Lösung auch finanziell realisierbar ist, war es ganz entscheidend, eine Möglichkeit zu finden, die Cubipods wirtschaftlich und kostengünstig herzustellen. Schließlich wiegt so ein Cubipod zwischen etwa 3 000 und 45 000 kg.
Corredor und Menéndez entwickelten eine Form für die Herstellung von Cubipods, die das gegossene Betonelement – anders als bei herkömmlichen Formen – in vertikaler Richtung freigeben, indem die Form angehoben wird. So braucht man weniger Platz als mit Formen, die seitlich geöffnet werden, und damit ist das Verfahren ideal, um die Blöcke direkt vor Ort herstellen zu können. Dank ihrer kompakten Größe können auch mehrere Formen nebeneinander eingesetzt werden, und jede Form kann pro Tag bis zu drei Cubipods produzieren. Die Herstellung vor Ort ist der ausschlaggebende Faktor, denn für den Bau eines Wellenbrechers werden meist mehrere Tausend Blocks benötigt. Müssen diese von anderswo zu ihrem Einsatzort gebracht werden, entstehen immense Transportkosten.
Corredor ist von Hause aus Bauingenieur. Seit 1998 arbeitet er bei dem auf Hafen- und Seewasseranlagen spezialisierten Unternehmen SATO. Als Leiter der technischen Abteilung hat er eine Reihe bedeutender Bauprojekte realisiert. Menéndez war von 1964 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2014 bei SATO tätig. Als Vorarbeiter und Bauleiter war er praktisch ständig auf den Baustellen vor Ort. Die Erfindung ist das Ergebnis seiner umfassenden Kenntnis der Verhältnisse vor Ort gepaart mit Corredors Engineering-Know-how. Damit konnte SATO als Inhaberin sowohl des Patents für den Block als auch des Patents für die Form den Cubipod vermarkten. Mit der von Corredor und Menéndez entwickelten Form wurden bereits die Betonblöcke für Hafenschutzanlagen in Algerien, Dänemark und Spanien gegossen. Aktuell ist Sato dabei, Märkte in Chile, Mexiko und Marokko zu erschließen.
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