Ben Wiens, Danny Epp
Elektrochemische Brennstoffzelle
Die Verbrennung fossiler Energieträger ist immer noch eine der Hauptursachen für die Entstehung von Treibhausgasen. Einer aktuellen Studie der Europäischen Union zufolge ist die Energieerzeugung für 28 % und der Transportsektor für 21 % aller Treibhausgasemissionen in Europa verantwortlich.
Brennstoffzellen sind eine saubere Alternative zu fossilen Brennstoffen für den Fahrzeugantrieb und die Stromerzeugung - zumindest theoretisch. In der Praxis hingegen halten ihr hoher Preis und hohe Betriebstemperaturen, die eine energieaufwendige Kühlung notwendig machen, viele Industriezweige davon ab, auf Brennstoffzellen umzusteigen.
Hier setzen die Erfindungen der kanadischen Ingenieure Ben Wiens und Danny Epp an: In ihren neuen Brennstoffzellen verwenden sie statt wärmeintensiven Keramikelementen eine dünne Kunststofffolie, eine sogenannte feste Polymermembran, wodurch die Zellen bei Temperaturen unter 100 °C betrieben werden können, ohne dass eine zusätzliche Kühlung erforderlich wird.
Auf der Grundlage dieser Technologie brachte Ballard Power Systems 2001 die erste kommerziell verwertbare Wasserstoff-Brennstoffzelle auf den Markt. Dieses Produkt verhalf Ballard zu stetigem Wachstum und Erfolg. 2009 hatte das börsennotierte Unternehmen 489 Beschäftigte und einen Umsatz von 46,7 Mio. USD.
Die unter der Bezeichnung FCgen 1.6 kW Backup Power System vertriebenen Brennstoffzellen liefern Ersatzstrom bei Stromausfällen in Telekommunikationsanlagen in Kanada, der EU und Indien. Sie ersetzen die temperaturempfindlichen und zur Selbstentladung neigenden Bleibatterien.
Ballard Power Systems hat auch Brennstoffzellen für den Antrieb abgasfreier Fahrzeuge für den öffentlichen Busverkehr entwickelt. Um diese Entwicklung "auf die Straße bringen" und in Serienproduktion gehen zu können, hat Ballard mit den internationalen Automobilfirmen Daimler-Benz und Ford zusammengearbeitet. Daraus ging, als Daimler und Ford 2007 die Automobilsparte von Ballard kauften, um ihre Marktführerschaft in der Brennstofftechnologie weiter auszubauen, das Spin-off-Unternehmen "Automotive Fuel Cell Cooperation" hervor.
Seit Aufnahme der Serienproduktion im Jahr 2004 sind Busse mit Brennstoffzellenantrieb in 15 Großstädten rund um den Globus im Einsatz, so etwa in Amsterdam, Barcelona und London, und haben bislang 7 Millionen Fahrgäste befördert.
Für die Olympischen Winterspiele 2010 hat Vancouver seine öffentliche Busflotte um 20 Fahrzeuge mit Brennstoffzellenantrieb verstärkt. Damit sollen die Treibhausgasemissionen um 1 800 Tonnen pro Jahr reduziert werden.
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