Jorge Blasco, José Luis Gonzalez, Francisco Andres, Antonio Pairet, Antonio Poveda
Überspannungsschutzschaltung; Mehrfachzugriffs- und Datenübertragungsverfahren
Die kabellose Internetverbindung gilt derzeit als Stand der Technik. 2010 haben etwa 64 % der europäischen Nutzer einen kabellosen Internetzugang.
Aber wie sieht die Zukunft aus? Was wäre, wenn normale Stromleitungen für die Datenübertragung genutzt werden könnten und man überall in der Wohnung Internetzugang hätte, weil man dafür nur die Geräte an die herkömmlichen Wandsteckdosen anzuschließen bräuchte?
Diese Vision ist dank dem spanischen Erfinder Jorge Blasco Wirklichkeit geworden. Er ist Absolvent der Hochschule für Telekommunikation in Madrid und war in den 90er-Jahren für die Europäische Union in Brüssel tätig, wo ihm der Gedanke kam, ob man nicht standardmäßige 110- und 220-Volt-Stromkabel zur Übertragung von Daten über das Strom-, Koaxial- und Telefonnetz benutzen könnte.
Die elektrische Infrastruktur war schließlich schon vorhanden und der Einrichtungsaufwand damit minimal. Um seine Vision wahr werden zu lassen, lieh sich der Telekommunikationsingenieur bei Freunden und Verwandten 300 000 EUR und gründete 1998 sein Unternehmen DS2 mit Hauptsitz bei Valencia in Spanien.
Mit einem zehnköpfigen Team entwickelte Blasco einen Satz integrierter Schaltkreise als Grundlage für Geräte zur Hochgeschwindigkeitskommunikation, z. B. Modems, die direkt in die Wandsteckdose gesteckt werden.
Blascos Idee fand bald Anhänger: der spanische Energieriese Endesa kaufte sich im Jahr 2000 bei DS2 ein, der japanische Handelskonzern Itochu 2003. Zusätzlichen Beistand leisteten die Stadt Valencia und das spanische Ministerium für Wissenschaft und Technologie.
Der erste große Erfolg von DS2 war die Massenproduktion von integrierten Schaltkreisen für die Powerline-Kommunikation im Jahr 2004. Diese Chips können ein Datenvolumen von bis zu 200 Megabyte pro Sekunde (Mbps) übertragen.
DS2 ist jetzt der weltweit wichtigste Anbieter von High-Speed-Halbleiterlösungen für die Powerline-Kommunikation. Zu den Unternehmen, die eine Internetverbindung über 200-Mbps-Chipmodems von DS2 anbieten, zählen in Europa Telefónica, BT, Telecom Portugal, Telecom Italia und Belgacom sowie in den USA Edison und American Electric Power.
Die Zukunft ist vielversprechend. Länder, die ein gut ausgebautes Stromnetz, aber Probleme mit der Internet-Infrastruktur haben, könnten mit der DS2-Technologie online gehen. Insgesamt kommen bereits 70 % der Einnahmen des Unternehmens aus Exporten; zu den Kunden gehören AEG, Samsung, Sony, NetGear, D-Link und Thomson.
Die Einnahmen des Unternehmens haben sich im Laufe der Zeit stetig verbessert und sind zwischen 2003 und 2007 von 5 Mio. EUR auf 12 Mio. EUR gestiegen. 2009 beschäftigte DS2 in seiner spanischen Zentrale mehr als 130 Angestellte und unterhielt Zweigstellen in Santa Clara und Tokyo. Jorge Blasco leitet DS2 als Präsident und CEO.
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