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​​Thorsteinn Loftsson und Einar Stefánsson​

​​Auf Nanotechnologie basierende Augenbehandlung​ 

Preiskategorie
Forschung
Technisches Gebiet
Arzneimittel
Firma
​​Oculis S.A​
Die Wissenschaftler Thorsteinn Loftsson und Einar Stefánsson haben Augentropfen entwickelt, die Wirkstoffe von der Oberfläche des Auges ins Augeninnere abgeben können, was teure und invasive Injektionen ersetzt, die weniger leicht zugänglich sind und für deren Verabreichung medizinisches Fachpersonal erforderlich ist.

Finalisten für den Europäischen Erfinderpreis 2023

Rund 28 Millionen Menschen leben mit dem diabetischen Makulaödem, einer Augenerkrankung, die bei Diabetikern die Hauptursache für Erblindung ist. Zwar gibt es wirksame Behandlungsmethoden, doch erfordern diese Injektionen ins Auge oder chirurgische Implantate, die invasiv und teuer sind und für deren Durchführung medizinisches Fachpersonal erforderlich ist. Trotz anfänglicher Skepsis seitens ihrer Fachkollegen haben Thorsteinn Loftsson und Einar Stefánsson mehr als zwei Jahrzehnte in die Entwicklung einer Lösung investiert: auf Nanotechnologie basierende Augentropfen. 

Die Augentropfen bestehen aus Nanopartikeln und Mikropartikeln, die aus einem Zuckermolekül namens Cyclodextrin hergestellt werden. Wenn die Nanopartikel beim Lösungsprozess zerfallen, werden die Komplexe in die Wasserschicht an der Augenoberfläche freigesetzt. Anders als bei herkömmlichen Augentropfen wird der Wirkstoff nicht schnell weggeschwemmt, sondern bleibt für längere Zeit am Augenschleim haften. 

Diese Technologie, die derzeit in der klinischen Testphase ist, hat sich als wirksam erwiesen, um mehrere zur Erblindung führende Netzhauterkrankungen zu behandeln. Die Augentropfen sind für die Patienten leicht in der Verabreichung und müssen nur einmal am Tag genommen werden. Sobald sie kommerziell erhältlich sind, könnten die Tropfen das Leben von Menschen in ressourcenarmen oder ländlichen Regionen verbessern, wo der Zugang zu medizinischer Behandlung aufgrund logistischer Probleme schwierig ist. 

Freunde, Geschäftspartner, Pioniere 

Beide Wissenschaftler studierten in den 1980er-Jahren in den USA und kehrten in den 90er-Jahren nach Island zurück, wo sie Professoren an der Universität Island wurden, Loftsson im Bereich Pharmazie und Stefánsson im Bereich Augenheilkunde. Nachdem sie sich über einen gemeinsamen Freund kennengelernt hatten, beschlossen sie, gemeinsam an Cyclodextrin und der Stabilisierung von Nanopartikeln zu arbeiten. Ihr Weg war allerdings nicht immer einfach, wie Loftsson erzählt: "Einar und ich arbeiten seit den frühen 1990er-Jahren an der topischen Verabreichung von Arzneimitteln am Auge. Wir haben 25 Jahre gebraucht, um diese Technologie zu entwickeln, aber wir waren hartnäckig." 

In den letzten zehn Jahren haben sie gemeinsam an verschiedenen Studien und Veröffentlichungen gearbeitet und ein solides Patentportfolio aufgebaut. "Wir haben von Anfang an mit einem sehr guten Patentanwalt zusammengearbeitet" berichtet Stefánsson, "und so hatten wir eine sehr gute Basis für unsere IP-Rechte. Im Pharmabereich hat man ohne IP-Rechte einfach keine Zukunft."


Patentnummer:

​​EP1909755 B1

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