Ido Sella und Shimrit Perkol-Finkel †
Beton zur Förderung der Artenvielfalt im Meer
Finalisten für den Europäischen Erfinderpreis 2022
Die Oberfläche des Betons, der traditionell für den Bau von Meeresinfrastrukturen wie Mauern und Molen verwendet wird, ist zu glatt für Meereslebewesen - eine völlig lebensfeindliche Welt für Schalentiere und Korallen, die in Spalten und Ritzen gedeihen. So siedeln sich in diesen Bereichen schädliche und invasive Arten an, die zur Gefahr für einheimische Ökosysteme werden. Die im letzten Jahr verstorbene israelische Unternehmerin Shimrit Perkos-Finkel und ihr Studienkollege Ido Sella setzten sich daher ein ehrgeiziges Ziel: Sie wollten beim Beton völlig neue Wege gehen. So entstand ECOncrete®, ein ganz neuartiger Beton für Meeresbauten, der dafür sorgt, dass sich Bauwerke wie Mauern oder Piere nicht mehr so schädlich auf die maritime Umwelt auswirken.
Er enthält Zuschlagstoffe, die verhindern, dass Chemikalien ins Meer gelangen (oder aus dem Meer in den Beton eindringen) und wird in Formen gegossen, die Furchen, Poren und Mikrostrukturen auf der Betonoberfläche erzeugen, die für das Leben im Meer förderlich sind. Auch der neutralere pH-Wert des Betons lädt Arten wie Seepocken, Austern und Korallen dazu ein, sich auf seiner Oberfläche anzusiedeln. Als "Gegenleistung" verstärken die Schalengerüste dieser Lebewesen den Beton, so dass er eine bis zu zehnmal höhere Zugfestigkeit als normaler Beton aufweist. Außerdem drängt ECOncrete invasive Arten zurück und wirkt als Kohlenstoffsenke: 120 g Kohlendioxid kann dieser Beton pro Quadratmeter potenziell im Jahr speichern.
In Beton gegossen: Lösungen für maritime Herausforderungen
Sella und Perkol-Finkel lernten sich während ihres Studiums an der Universität Tel Aviv kennen. Beide promovierten in Zoologie und setzten sich leidenschaftlich für den Schutz des Lebens im Meer ein. 2012 gründeten sie ECOncrete, um ihre Erfindung zu vermarkten. Bis heute wurde diese bereits in über 40 Projekten in zehn Ländern eingesetzt. Bedauerlicherweise kam Shimrit Perkol-Finkel 2021 bei einem Autounfall ums Leben.
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