Yiqing Zhou, Dianxi Ning, Shufen Wang, Deben Ding, Guofu Li, Chengqi Shan, Guangyu Lie
Malariamedikament (unter der Bezeichnung "Coartem" im Handel)
Erfinder des Jahres 2009 in der Kategorie "Nicht-europäische Länder"
Malaria ist die weltweit gefährlichste von Parasiten übertragene Krankheit beim Menschen. Alle 30 Sekunden stirbt ein Mensch an Malaria, die meisten Opfer sind Kinder unter 5 Jahren. Gegen Malaria gibt es keinen Impfstoff, und Medikamente müssen billig sein: In den ärmsten Regionen der Erde wütet die Krankheit am schlimmsten.
Auf der Suche nach einer kostengünstigen Behandlung setzten Professor Yiqing Zhou und sein Team am Institut für Mikrobiologie und Epidemiologie in Peking auf die Traditionelle Chinesische Medizin - wird der Mensch doch seit über 50 000 Jahren mit Malaria infiziert.
Zhous Interesse galt einem alten pflanzlichen Heilmittel - Artemisia annua oder "einjähriger Beifuß" -, das in China schon um 168 v. Chr. zur Behandlung der Malaria eingesetzt wurde. 1967 wurde die Pflanze für die Behandlung von malariainfizierten Soldaten im Vietnamkrieg wiederentdeckt.
Als Wirkstoff ermittelte Zhou einen natürlich vorkommenden Stoff namens "Artemisinin". Zhou versetzte diesen pflanzlichen Wirkstoff mit einem bewährten Malariamedikament - Benflumetol - und entwickelte so das neue Medikament, das 1996 fertiggestellt war.
Zhous Medikament ist billig in der Herstellung und hoch wirksam. Ein durch Malaria verursachtes Fieber wird in nur 24 bis 36 Stunden unter Kontrolle gebracht. Nach nur 3 - 4 Tagen Behandlung liegt die Heilungsrate bei über 96 %.
Und das Beste: Die Malariastämme entwickeln keine problematischen Resistenzen gegen das Medikament. Der pflanzliche Wirkstoff ist zwar Tausende von Jahren alt, für die kursierenden Malariaparasiten aber "neu".
Zhous Medikament wird seit 2001 vom Pharmaunternehmen Novartis unter der Bezeichnung "Coartem" vertrieben. Bislang wurde es in über 160 Millionen Fällen zur Behandlung eingesetzt und hat geschätzte 450 000 Leben gerettet. In Zusammenarbeit mit der WHO und weltweiten Stiftungen konnte Novartis den Preis von Coartem immer wieder senken.
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