Wie misst man den Wert eines Patents?
Die Methoden zur unternehmerischen Bewertung von Patenten lassen sich in quantitative und qualitative Verfahren unterteilen. Bei quantitativen Bewertungen eines Patents oder Patentportfolios soll der monetäre Wert bestimmt werden. Diese Methoden lassen sich in drei Kategorien einteilen:
1. Kostenmethode: In der Kostentheorie werden die Kosten betrachtet, die für die - interne oder externe - Entwicklung und Patentierung einer ähnlichen Erfindung anfallen würden. Dieser Ansatz wird meist in der Buchhaltung und im Rechnungswesen verfolgt.
2. Marktmethode: Bei marktbasierten Methoden werden zur Bewertung die Preise herangezogen, die bei vergleichbaren Transaktionen der letzten Zeit erzielt wurden. Diese Methoden setzen einen aktiven Markt, einen vergleichbaren Austausch geistigen Eigentums zwischen zwei unabhängigen Parteien und hinreichenden Zugang zu Informationen über die Preise der Transaktionen voraus.
3. Ertragsmethode: Bei ertragsbasierten Methoden wird der potenzielle Ertrag gemessen, der aus einem Patent erwachsen kann. Es wird der Nettobarwert des Patents auf der Grundlage des geschätzten künftigen Ertrags (abzüglich Zinsen) errechnet.
Alle drei Methoden haben Vor- und Nachteile; über ihre Eignung muss von Fall zu Fall entschieden werden. Deshalb ist es stets empfehlenswert, rechtlichen und fachlichen Rat einzuholen. Die Vor- und Nachteile der drei Methoden sind hier kurz dargestellt:
Methode |
Vorteile |
Nachteile |
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Kostenmethode |
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Marktmethode |
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Ertragsmethode |
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Für die verschiedenen Zielgruppen - z. B. potenzieller Investor, internes Management - bedarf es unterschiedlicher Bewertungsverfahren.
Die meisten Unternehmen ziehen die Ertragsmethode vor.